Kapitel 65

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Liam POV
"Du weiß, dass deine Entscheidung Liam verändert hat?"

Ein Brummen folgte.

"Und du weißt, dass ich auch sauer auf dich bin?"

Erneutes zustimmen.

"Und du weißt, dass Alkohol dir nicht hilft?"

Ein flache knallte und ein Stuhl quietschte.

"Ich weiß, ich weiß und doch. Doch, er hilft mir."

"Wie kann es dir helfen? Hilft es dir deine Schuldgefühle zu unterdrücken? Oder ersäufst du deinen Kummer über dich selbst? Hast du Angst, dass du es nicht ertragen kannst, dass du es warst? Das es nur einzig und allein deine Entscheidung war und das du es auch genau dazu gemacht hast, ohne einen von uns zu fragen, was wir davon halten? Kurz gesagt, dass du schuld an Mamas Tod bist?"

Meine Handflächen fingen an zu bluten, da meine Fingernägel sich immer tiefer in meine Haut gruben, um keinen Laut von mir zu geben.

"Nein, er hilft mir damit, dass ich gemacht habe, was sie gesagt hat, obwohl ich es NICHT wollte."

Erneutes Stuhlgerücke.

Eine leise vorsichtige Stimme fragte:"Was soll das heißen?"

Ein schweres seufzen.

"Du glaubst doch nicht ersthaft, ich hätte deine Mutter einfach so in den Tod geschickt?"

Schweigen.

"Du hast wirklich geglaubt, ich wäre so kaltherzig und könnte sie ohne weiteres sterben lassen?"

Kein Ton war von meiner Schwester zu hören.

"Ich werde versuchen es dir zu erklären... Falls ich nüchtern genug bin. Also... Bevor deine Mum und ich uns anfingen zu streiten, haben wir oft abends, wenn Ihr Kinder in Bett wart, lange Gespräche über verschiedene Dinge geführt. So haben wir uns eines Abends auch über eine solche Situation unterhalten, wie diese es war. Wir haben gesagt, was wir machen, wenn wir vor eine solche Wahl gestellt werden. Und deine Mutter hat eines klar gemacht, und zwar...Hicks... Glasklar. Wenn ich jemals die Wahl haben sollte zwischen dem ihrem Tod oder einer Möglichkeit, die keine wirkliche Möglichkeit ist, sondern nur eine Verlängerung ihres Lebens ohne ihrem eigentlichem Charakter, dann möchte sie lieber sterben, als ein halbes Leben zu führen."

"Und du hast auf sie gehört? Wie kannst du auf sie hören? Sie wusste doch nicht, dass dieser Fall wirklich mal eintrifft und sie wollte es bestimmt nicht, dass du es wirklich tust?"

Ein unverständliches Gemurmel. Entsprechende Reaktion in Form von "Was?" Folgte.

"Ich musste es ihr Versprechen."

Stille.

Tiefe, drückende Stille, die sich wabernd überall auszubreiten zu schien. Ich hörte weder meine Ohren Rauschen, noch mein Herz schlagen oder meine Atemzüge, da ich die Luft anhielt.

Verdammt, so ein Mist. Ich hatte unrecht. Mama hat ihm gesagt, wie er sich entscheiden soll. Er ist gar nicht schuld. Er ist unschuldig.

Er ist UNSCHULDIG!

Verflixt Niall. Ich habe ihn völlig zu unrecht.... Oh Mist, Mist, verdammter Mist! Ich muss dringend zu ihm und mich entschuldigen. Vermutlich wird er mir nie verzeihen, nach allem was ich getan habe.

Oh Gott, was habe ich nur getan? Ich muss, ich muss... Wie soll ich mich bloß dafür entschuldigen, was ich alles angestellt habe? Wie kann ich ihn bei so etwas um Verzeihung bitten?

Die Tür klingelte und ich öffnete. Zayn stand mit zerzausten Haaren vor mir und atmete schnell.

"Niall ist verschwunden!"

Und mein Herz rutschte in die Hose.

Verdammt.

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