Benommen schlug ich meine Augen auf und tastete neben mir nach dem nervigen Geräusch, was sich als ein eingehender Anruf auf meinem Handy entstellte, bis ich genau dieses zu fassen bekam und auf den grünen Hörer drückte. Verschlafen und mit meiner Morgenstimme ging ich ran: „Morgen.“
Gem: Hazza sag mir bitte nicht, dass du immer noch im Bett liegst... Du wolltest mich schon vor zehn Minuten abholen.
Ich: Oh Mist, ich hab voll verpennt, mir einen Wecker zu stellen. Ich mache mich schnell fertig und komme dann zu dir, sorry.
Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, die sowieso nur aus Geschimpfe bestehen würde, legte ich auf und schmiss mein Handy neben mich, bevor ich aufsprang und in mein Zimmer ging. Dort suchte ich mir schnell mein Outfit für den Tag zusammen, es bestand aus einer schwarzen Skinny Jeans und einem grauen Pulli. Die Sachen nahm ich mit in mein Bad und zog sie nach einer schnellen Dusche an. Meine Haare sahen nach dem Föhnen aus, als hätte ich in eine Steckdose gegriffen. Sie ließen mich echt immer wieder verzweifelt seufzend vor dem Spiegel stehen, unwissend, was ich mit ihnen machen sollte. Nachdem ich mich noch ein wenig frisch gemacht hatte, lief ich nach unten, schnappte mir mein Handy, meinen Geldbeutel und meine Schlüssel und zog Schuhe, Jacke, sowie eine Beanie an, bevor ich das Haus verließ und eilig zu Gemma fuhr. Dort angekommen, stieg ich aus und klingelte an ihrer Haustür. Keine zehn Sekunden später öffnete sie sich und meine ältere Schwester sah mich mit einem warnenden Blick an, zog mich aber trotzdem in eine innige Umarmung. Grinsend nuschelte ich: „Guck, du kannst mir gar nicht böse sein.“ Dafür erntete ich den Killerblick, lachte daraufhin aber nur und hielt ihr, ganz der Gentleman, die Tür meines Autos auf. Als wir beide im Auto saßen, plapperte sie auch schon drauf los und erzählte mir von ihrem Studium, in welchem sie mittendrin war. Lächelnd hörte ich ihr zu und ich fühlte Stolz in mir brodeln, dass meine Schwester es so weit geschafft hat und ihren Traumberuf als Ärztin verwirklichen kann. Eine knappe Viertelstunde später kamen wir in der Stadt an und ich parkte mein Auto auf einem der vielen Parkplätze. Zusammen schlenderten wir die Straßen entlang, bis wir zur Innenstadt kamen, wo die spannendsten Geschäfte waren. Kurze Zeit später fand ich mich vor der Garderobe sitzend wieder, Gemma probierte verschiedene Sachen an und ich durfte Berater spielen. Gerade kam sie in einer schwarzen Bluse heraus und drehte sich vor mir. „Wie findest du das?“, fragte sie mich. Ich antwortete ihr mit einem knappen „Gut“, was sie mit einem Augenrollen quittierte.
„Harry, das hast du die letzten Male auch schon gesagt.“
„Ja, sie sehen halt alle gut an dir aus, soll ich etwa lügen?“, grinse ich.
„Du bist ja so ein Schleimer!“, schnaubte Gemma und verschwand wieder in der Umkleide. Letzten Endes entschied sie sich für zwei Oberteile, die Bluse war nicht dabei, und eine Hose. Ich, als lieber kleiner Bruder, bezahlte ihr die Sachen und legte einen Arm um ihre Schulter. Gemeinsam liefen wir aus dem Geschäft raus und gingen den Platz entlang, als sie plötzlich in meine Seite piekste und auf die andere Seite deutete.
„Guck mal, der kann echt gut malen. Komm, wir gucken uns die Bilder mal näher an.“ Schon zerrte sie mich mit, bevor ich überhaupt reagieren konnte. Auf dem Boden lagen einige Zeichnungen, auf denen hauptsächlich Menschen zu sehen waren. Sie waren wirklich gut, musste ich zugeben. Nebendran saß ein Mann auf einem Hocker, ich sah zu ihm und lächelte freundlich, als ich erkannte, dass er auch in unsere Richtung blickte. „Hi.“, begrüßte ich ihn und ehe er etwas erwiedern konnte, wehte ein Windstoß das Papier von seiner Staffelei in mein Gesicht und wieder auf den Boden. Schnell hob er es auf und entschuldigte sich: „Oops, sorry.“ Gemma stellte sich derzeit an meine Seite und fragte neugierig: „Sie zeichnen hier Portraits, oder?“
„Ja“
„Hazza, wäre das nicht was für dich? Dann hättest du schonmal ein Geschenk für Mum zu Weihnachten.“, grinste sie mich an.
„Naja, ähm, willst du nicht mit drauf?“
„Nein, ich hab schon was für sie.“
Seufzend nickte ich und stimmte zu: „Na gut.“ Wenn es um Geschenke ging, war ich die unkreativste Person, die man sich vorstellen konnte.
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Opposites~Larry Stylinson
RandomHarry und Louis sind grundsätzlich verschieden. Harry lebt für die Musik und strahlt mit seinen Freunden auf der Bühne. Er lebt sein Leben in vollem Genuss und ist auf der Höhe seiner Karriere. Louis ist ein begeisterter Maler, der sein Geld mit S...