Kapitel 9

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Der nächste Tag war ein Samstag und ich hatte frei, weshalb ich in meiner Jogginghose und einem Shirt in meinem Bett liegen blieb und ein wenig las. Am frühen Nachmittag klingelte mein Handy, weshalb ich auf den grünen Hörer tippte und den Anruf annahm.
"Hallo?"
"Hi Harry, ich ähm ich wollte fragen, ob du dich vielleicht mit mir treffen möchtest?", ertönte die leise, unsichere Stimme von Louis. Augenblicklich musste ich lächeln und antwortete:" Hey, ich würde mich freuen. Wann und wo?"
"Wie wäre es, wenn wir uns vielleicht am kleinen Park an der Brücke treffen? In einer halben Stunde?"
"Okay, ich werde da sein. Bis gleich Lou.", verabschiedete ich mich von ihm, woraufhin er dasselbe tat. Ich legte auf und sprang aus dem Bett, da ich noch ziemlich fürchterlich aussah und Louis mich natürlich nicht so sehen sollte. Also nahm ich eine schnelle Dusche und band meine Haare in einen kleinen Knoten, danach zog ich eine schwarze Jeans sowie ein weißes T-Shirt an. Dazu steckte ich mein Handy und meinen Schlüsselbund ein, zog meine Schuhe und eine Jacke an und machte mich dann schleunigst auf den Weg zu unserem Treffpunkt. Wahrscheinlich würde ich ein bisschen zu spät kommen, weil ich so lange gebraucht habe, um mich fertig zu machen und jetzt auch noch laufe, da der Park nicht weit weg ist. Einige Minuten später erreichte ich mein Ziel und sah Louis schon dort stehen, so wunderschön wie immer. Seine kleinen Füße schoben die Kiessteine hin und her und er wirkte so zerbrechlich, wenn er seine Arme um seinen kleinen, zitternden Körper schlang. Gut gelaunt lief ich auf ihn zu und tippte auf seine Schulter, sodass er sich umdrehte. Ein Lächeln schlich sich in sein Gesicht und ich schloss ihn in meine Arme.
"Hey Lou, ich bin froh, dass wir uns wieder sehen.", raunte ich leise, woraufhin er leicht errötete.
"Ich freue mich auch."
Wir gingen zusammen los und ich legte vorsichtig einen Arm um ihn, einerseits um ihn zu wärmen, andererseits um ihn in meiner Nähe zu haben und ihn zu berühren. Er lehnte sich an meinen Körper und murmelte leise: "Danke." Wir redeten eine Zeit lang über Gott und die Welt, bis mir herausrutschte:"Ich mag dich wirklich gerne." Er blieb stehen und drehte sich zu mir. "Ich dich auch.", erwiederte er zögerlich. Ganz langsam stellte er sich auf seine Zehenspitzen und kam meinem Kopf mit seinem näher, bis uns nicht mehr viel trennte. Ich übernahm den letzten Schritt vorsichtig, sodass ich einen Moment später seine weichen Lippen auf meinen spüren konnte. Ich habe mir schon oft vorgestellt, wie sich ein Kuss mit ihm anfühlen könnte, jedoch waren all meine Erwartungen meilenweit übertroffen und die Schmetterlinge tobten in meinem Bauch. Sanft nahm ich sein Gesicht in meine Hände und streichelte mit meinen Daumen über seine Wangen, bis er sich von mir löste und wir beide unsere Augen öffneten. Kurz überprüfte ich sein Gesicht nach seinen Emotionen, doch als ich mir sicher war, dass ihm der Kuss auch gefallen hatte, konnte ich mein Grinsen nicht mehr verbergen. " Das war wundervoll.", schwärmte ich flüsternd und konnte dem Drang nicht widerstehen, meine Lippen noch einmal auf seine zu legen. Auch dieser Kuss löste ein Gefühlschaos in mir aus und ich war mir vollkommen sicher, dass ich diesen Mann mit den unglaublich blauen Augen liebe. Langsam löste ich mich aus dem Kuss und legte meine beiden Arme um ihn, sodass sein Körper an meinen gedrückt wurde. Ich liebte dieses Gefühl, ihn nahe bei mir zu haben, sein Atmen gegen meinen Nacken zu spüren und das Kitzeln seiner wuscheligen Haare an meinem Kinn. Er sagte leise:"Harry, ich wollte dir etwas zeigen. Aus meinem Leben. Bisher habe ich ja noch nicht wirklich viel davon preisgegeben, aber ich vertraue dir und ich möchte, dass du weißt, wer ich bin, bevor du einen falschen Eindruck von mir erhältst." Freudig lächelnd schob ich ihn eins Armlänge von mir weg und sah ihm in die Augen. "Ich freue mich wirklich, dass du dich vor mir öffnest, Lou, das bedeutet mir echt viel. Aber das Bild, das ich im Moment von dir habe und meine Gefühle, die werden sich nicht ändern, egal was du mir jetzt zeigst, da bin ich mir ganz sicher.", besänftigte ich ihn. Trotzdem sah er mich ein wenig zögerlich an und nahm meine Hand, woraufhin wir beide uns in Bewegung setzten und ich mich von ihm führen ließ. Ich merkte, dass er nervös war, denn die Hand, die ich hielt, wurde von kaltem Schweiß benetzt und seine andere frimelte an seinem Jackenärmel. Ermutigend streichelte ich seinen Handrücken mit meinem Daumen und meinte:" Lou, warum bist du so aufgeregt? Doch nicht etwa, weil ich jetzt irgendwohin mit dir komme?" Er sah mich mit ertapptem Blick an und zuckte kurz mit den Schultern, dann murmelte er:"Naja... Du wirst schon sehen." Verwundert runzelte ich die Stirn, sagte aber nichts mehr. Wir waren nun näher zum Rand der Stadt gekommen, wo die Gassen enger wurden und die Grundstücke kleiner, jedoch sahen sie immer noch gemütlich aus. Nach weiteren Minuten voller Stille atmete Louis tief ein und ich sah ihn besorgt an. Er schien nun sehr konzentriert zu sein, denn er blickte starr geradeaus, jedoch wirkte sein Blick abwesend, als würde er an etwas ganz bestimmtes denken. Sanft zog er mich in eine kleine Seitenstraße, die völlig verschmutzt war. Kurz überlegte ich, ob ich Louis fragen sollte, was wir denn hier wollten, aber ich vertraute ihm und ging weiter. Nicht viel später blieben wir stehen und ich hielt den Atem an. "Hier wohne ich, Harry."

Opposites~Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt