Kapitel 3

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Der Mann deutete mit einer einladenden Geste zu dem Stuhl, der ihm gegenüber stand und sagte: „Machen Sie es sich einfach gemütlich." Gemma meinte zu mir, dass sie noch etwas in einem Taschenladen nachsehen würde und gleich wiederkommen würde. Zögernd fragte ich: „Soll ich mich irgendwie anders hinsetzen oder sonst irgendwas?" Auf einmal fühlte ich mich nervös, angespannt und wusste überhaupt nicht, wie ich mich verhalten sollte. „Bleib einfach so, so ist es perfekt.", murmelte er und wurde rot, als er bemerkte, dass er mich nicht mehr gesiezt hat, was mich leise zum Lachen brachte.

„Ist schon gut, ich bin Harry und du?"

„Louis."

Eine Stille trat ein, während er nochmal das Papier zurechtrückte und seine weiteren Utensilien bereitlegte. Seine blau funkelnden Augen erkundeten meinen Körper und schienen jeden Millimeter aufzufassen. Unsere Blicke trafen sich und sofort wurde ich in einen Bann gezogen, dem ich nicht entfliehen konnte. Erst als ich ein Kribbeln in meinem Bauch spürte, sah ich schnell weg und errötete leicht. Was passierte hier gerade? Ein Rufen meines Namens lenkte mich ab und ließ mich aufschauen. Eine kleine Gruppe von Mädchen tuschelte aufgeregt und sah zu mir rüber, bei meinem Aufschauen erklangen Schreie und sie kamen näher. „Ich... Ich komme gleich wieder, okay? Tut mir Leid.", murmelte ich peinlich berührt und ging zu den Mädchen. „Hey, alles gut bei euch?", fragte ich und umarmte jede einzelnd. Ich bekam wildes Durcheinandergequatsche zur Antwort und vernahm nun die Frage nach Fotos. „Okay, können wir machen." Um möglichst keine Aufmerksamkeit zu erregen, machte ich schnell ein Selfie mit ihnen und umarmte sie zum Abschluss noch einmal. Ich lernte nie aus meinen Aktionen, immer wieder kam ich in die viel belebte Stadt und immer wieder wurde ich entdeckt. Einmal musste ich sogar Paul anrufen, damit er mich aus einem Laden befreit, den die Fans belagert hatten. Hektisch begab ich mich zurück zu Louis und beschloss, dass es nicht wirklich sinnvoll wäre, mich hier weiter zeichnen zu lassen. „Es tut mir wirklich Leid, aber es ist hier eher schlecht. Würdest du vielleicht... zu mir nach Hause kommen können?" Ich schob es auf das Weihnachtsgeschenk, dass ich für meine Mutter haben wollte, jedoch war in Wirklickeit Louis der Grund, ihn zu mir einzuladen.

„Normalerweise mache ich sowas nicht, aber ich habe kein Problem damit. Wann soll ich wo sein?"

Ich gab ihm meine Adresse und fragte nach: „Wann hast du denn Zeit? Ich richte mich nach dir."

„Wie wäre es mit heute Nachmittag um 16:00?"

„Alles klar, bis dann."

In dem Moment, in dem ich mich umdrehte, fiel mir noch etwas ein.

„Ähm, hier ist meine Handynummer, falls noch etwas dazwischenkommt."

Nachdem ich ihm einen Zettel mit meiner Nummer gab, verschwand ich schnell in den nächstbesten Taschenladen, um Gemma zu suchen. Bei meinem unglaublichen Glück fand ich sie natürlich nicht, weshalb ich ihr eine SMS schrieb.

Ich: Wo bist du?

Kurze Zeit später kam auch schon eine Antwort.

Gem: Auf dem Weg zu dir. Warum fragst du?

Ich: Nein, bleib da stehen, wo du bist. Komm in diesen Taschenladen direkt am Platz, er hat auffällige pinke Taschen am Eingang.

Sie antwortete nicht mehr, weshalb sie entweder auf dem Weg zu mir war, oder die SMS noch nicht gelesen hat. Als ich ihre Stimme meinen Namen rufen hörte, sah ich auf und lief zu ihr. Sie sah mich verwirrt an und fragte: „Warum bist du hier und nicht bei diesem Maler?"

„Falls du es noch nicht bemerkt hast, laufen da draußen einige Mädchen rum, die mich kennen und Fotos haben wollen."

Gemma schlug sich die Hand vor die Stirn und nickte.

„Okay, wir fahren nach Hause. War wohl nichts mit dem Geschenk."

Ich weiß nicht warum, aber irgendwas in mir brachte mich dazu, ihr nicht zu sagen, dass Louis nachher zu mir kommen würde. Also setzte ich sie auf dem Rücksitz ab und fuhr dann nach Hause, wo ich einen halben Herzinfarkt bekam, als ich die Tür hinter mir zufallen ließ. Schon seit längerem hat mich niemand besucht und da ich nicht der ordentlichste Mann war, sah es aus, als wäre eine Bombe explodiert. Mit einem kurzen Blick auf die Uhr erkannte ich, dass ich noch drei Stunden zum Aufräumen und Putzen hatte und machte mich sofort an die Arbeit.

Opposites~Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt