Der Schrecken der Nacht

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"Nein, bitte nicht!"
Ted setzte sich schnell auf. Er saß aufrecht in seinem Bett, das blaue Haar klebte an seiner Stirn, sein gesamter Körper war schweißgebadet, sein Herz hatte die dreifache Geschwindigkeit erreicht und er atmete schnell durch den Mund ein und aus. 
Der Blick auf die Uhr verriet es war drei in der Nacht und alle im Saal schliefen noch. Keiner hatte etwas von Teds Schreien und wälzen, während er schlief bemerkt.
Nachdem Teds Atem wieder regelmäßiger wurde, vergrub er seinen Kopf in seinen Händen und fing an zu schluchzen. Er spürte wie seine Hände von Tränen durchnässt wurden und schmeckte dabei den salzigen Geschmack der Tränen. Als Ted aufsah, sah er schrecklich aus. Seine Augen waren rot vor Tränen, sein gesamtes Gesicht war nass und er war kreidebleich. Er fing mit einer Hand an sich Haarsträhnen die in seinem Gesicht klebten wegzustreichen und wischte mit der anderen Hand seine Tränen aus dem Gesicht. 
Er benötigte dringend frische Luft und wühlte leise in seinen Koffer nach einer Hose und einem Pulli rum. Im Dunkeln sein Gewand zu finden war nicht so einfach wie es immer aussah, bemerkte Ted und war froh dass er die beiden Kleidungsstücke auch gleich fand.
er zog sich den Pulli schnell über sein Schlaf-Shirt und versuchte leise die Jeans über seine Boxershorts anzuziehen, was sich jedoch als Herausforderung herausstellte, weil die Jeans anliegend war und daher lautere Geräusche beim Anziehen machte. Nach ein paar Minuten hatte er es geschafft in die Jeans zu kommen und zog sich noch schnell seine Sportschuhe an, bevor er leise den Schlafsaal durchquerte und leise die Türe hinter sich schloss, bevor er den Gemeinschaftsraum in schnellen Schritten verließ und sich auf dem Weg zum Schulgelände machte. Als er das große Freigelände durchquerte scheute er das eine und andere Tier auf und beschloss sich nahe eines großen Steines niederzulassen. Er setzte sich in das kalte Gras und bemerkte schlagartig, dass der Wind im kalt um die Ohren blies und sich an seinem Körper eine Gänsehaut breitmachte. Ted bereute es dass er keine Jacke mitgenommen hatte und saß mit verschränkten Armen und aufgestellten Beinen am Boden und hoffte, dass er sich aufwärmen konnte. Doch vergeblich.
Eine gefüllte Ewigkeit saß Ted dort und dachte über seinen Traum nach, er konnte sich so deutlich daran erinnern, als wäre es gerade vor ihm passiert. Er wusste, dass Träume Bedeutungen hatten, aber für diesen Traum fand Ted einfach keine Bedeutung.
Ted versuchte sich abzulenken indem er aufstand und langsam weiter über das Gelände ging. Er griff mit seinen Händen nach seinen Ohren die von der Kälte und vom Wind schmerzten und spürte die Stelle an seinen Ohren wo vor Jahren noch Ohrringe drinnen waren.
Ted hatte sich in seiner Jugendphase unbedingt Ohrlöcher stechen wollen und diese auch bekommen, als er jedoch ein Piercing wollte, hatte seine Oma dies nicht wollen und deshalb hatte Ted sich nie eins machen lassen. Was sein Tattoo betraf hatte sie nichts dagegen. Sie hatte Ted auch versprochen dass er sich in den Sommerferien sein neues und lang ersehntes Tattoo stechen darf.
Der Wind wurde immer stärker und die Kälte fing an Ted zu erfrieren, deshalb drehte er um und steuerte wieder Richtung Schloss. Als er nur mehr hundert Meter vom Schloss entfernt war, vernahm er aus einer Stelle im verbotenen Wald, die sich wenige Meter hinter ihm befand, ein tiefes und lautes knurren. Ted stellte es augenblicklich alle Haare am Körper auf und langsam drehte er sich um und hoffte dass der Wind ihm nur einen Streich spielte.
Als er sich zur Seite gedrehte hatte, sah er zuerst nichts als die Dunkelheit des verbotenen Wald, doch als er genauer hinsah wurde die Umrisse eines großen Wesen, dass vor ihm stand und dessen böse funkelnde Augen sichtbar. Ted wusste dass man in dieser Situation nur eines tun konnte. 
Er drehte sich um und rannte um sein Leben, er spurtete hinauf Richtung Schloss, doch das Keuchen und knurren des Wesen war ihm dicht auf den Fersen und im nächsten Moment packte etwas Teds Hosenbein und er fiel der Länge nach auf den Boden. Als er auf den Boden aufkam, durchfuhr ein schlimmer und stechender Schmer sein Bein und Ted wusste dass dieses gebrochen war. Er drehte sich um und versuchte den Werwolf, der an seinen Bein hing wegzutreten um wegzurennen, doch das große Tier hielt ihn fest und fing an Ted mit seinen Krallen zu bearbeiten und Ted konnte nichts als daliegen und mit seinen Armen und seinem Bein verrückt um sich zu schlagen, da er seinen Zauberstab im Zimmer liegen gelassen hatte. Die kräftige Pfote des Werwolfes trat mit voller Wucht auf Teds Brustkorb und er hörte und spürte das Knacksen von Knochen in seinen Körper. Im nächsten Moment bekam Ted nur mehr schwer Luft und er spürte wie sich ein Biss nach dem anderen tief in seinen Körper bohrte und überall starke und heftige Bisswunden hinterließ.
Ted versuchte mit seiner geschwächten und schmerzhaften Faust nach dem Wolf zu schlagen und traf diesen auch auf der Schnauze. Der Wolf jaulte auf und wandte sich kurz von Ted ab um über seine Schnauze zu reiben, Ted nutze diese Gelegenheit und zerrte sich ein paar Meter weiter, bis er wieder ein Fauchen hinter sich vernahm und sah wie der Wolf sich von ihm abwandte und wieder Richtung Wald rannte. Ted wollte sich weiterzerren, kam aber nur wenige Meter bis ihm schwarz vor Augen wurde und er reglos liegen blieb.


Ted Lupin: Wo die Liebe hinführtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt