Ich betrat die Schule. Niemand war da, ich war allein. Ich ging an den Schließfächern vorbei in mein Klassenzimmer und setzte mich an meinen gewohnten Platz. Normalerweise sitzt Emma dort, doch ihr Platz war seltsam leer. Ich strich mit meiner Hand am kerbigen Holz des leeren Stuhles entlang, als eine andere Person das Klassenzimmer betrat. Ich schaute auf. Sindy. Auch sie setzt sich an ihren gewohnten Platz, während sie sich seltsam still verhielt, denn sie ließ die morgendliche fiese Bemerkung aus. Dann klingelte es zur ersten Stunde und Mrs Smith, unsere Mathelehrerin betrat den Raum und setzte sich an ihr Pult. Sie sagte ebenfalls nichts, starrte nur stur geradeaus. "Wo sind die anderen?", rief ich. Keine Reaktion. "Wo ist Emma??", jetzt schrie ich fast. Mrs Smith blinzelte nicht einmal. Ich drehte mich zu Sindy um. Auch sie krümmte keinen Finger. Es wurde mir zu viel. Ich nahm meinen Ranzen und ging zur Tür. Egal, wie fest ich sie rüttelte, sie ging nicht auf. Ich war gefangen. Gefangen an einem Ort den ich hasste. Und mit Personen, die ich hasste. Ich wusste nicht mehr weiter. Plötzlich war da so ein Piepsen in meinen Ohren, das ich kaum aushielt. Ich fing langsam an, mich aufzulösen.......
Ich bin echt froh, dass mein Wecker mich zurück in die Realität geholt hat. Ich wäre dort fast verreckt. Wir wird es wohl in der Schule so sein, wenn Emma nicht mehr da ist? Hoffentlich nicht so unerträglich wie in meinem Traum. Aber ich erwarte nichts Gutes.
Ich ziehe mich schnell an, dann mache ich mich frisch. Danach gehe ich hoch, um zu frühstücken, denn mein Zimmer ist im Keller."Du hast heute aber lang gebraucht. Extra schick gemacht?", neckt mich Papa.
Ich brumme.
"Guten Morgen!", sagt Mama zu mir vorwurfsvoll.
"Morgen", sage ich.
Papa liest weiter Zeitung, Maxi hängt am Handy, Mama nippt an ihrem Tee.
Ich setzte mich an den freien Platz und schmiere mir eine Scheibe Brot mit Marmelade.
"Junges Fräulein", sagt Papa, "am Tisch sind Handys nicht erlaubt! Du könntest dich nützlich machen und die Post rein holen!"
Maxi schaut ihn genervt an, steht dann jedoch auf, während ich herzhaft in mein Brot beiße.
Maxi kommt gerade zurück, als ich schon fast fertig bin. Sie ist in einen Brief vertieft, der irgendwie alt und interessant aussieht. Ungläubig schüttelt sie den Kopf. Dann schmunzelt sie.
"Was liest du da?", frage ich neugierig, während sie Papa die restlichen Briefe gibt und das achtlos aufgerissene Kuvert von dem geheimnisvollen Brief neben ihren Teller legt. Keine Antwort. Ich greife nach dem Kuvert. Erstaunt erkenne ich, dass es am mich adressiert ist.
"Hey!", rufe ich, "der Brief gehört mir!" Ich reiße ihr den Brief aus der Hand. Dann renne ich in mein Zimmer, während Mama mir zuruft, dass ich noch abräumen soll. Doch das ist mir egal.
Ich werfe mich auf mein Bett und fange an, den Brief zu lesen:Sehr geehrte Miss Newton,
ich freue mich, Ihnen mitteilen zu können, dass Sie an der Schule Hogwarts für Hexerei und Zauberei aufgenommen worden sind.
Da sie aus einer muggelstämmigen Familie kommen, werde ich am 16.06. eine Lehrkraft vorbeischicken, die Sie einleiten wird und mit Ihnen einkaufen gehen wird.Für das 1. Schuljahr wird benötigt:
- 1 Zauberumhang
- 3 Garnituren der Schuluniform
- verschiedene Bücher, weiteres
dazu erfahren Sie von der
Lehrkraft, die Sie begleiten wird
- selbstverständlich ein
Zauberstab
- nach Belieben eine Eule, Katze,
Ratte oder Kröte
- es muss darauf geachtet werden,
dass Erstklässler noch keine
Besen besitzen dürfenMit freundlichen Grüßen,
Prof. McGonnagall
Ungläubig starrte ich den Brief an. Natürlich hielt ich ihn für einen Scherz. Aber irgendetwas war an meinem Gefühl komisch.
"Charlie?", ruft Papa, "der Bus wartet nicht auf dich! Hast du schon deine Zähne geputzt?"
Shit, das hatte ich ja ganz vergessen.
"Ja klar!", lüge ich, "ich komme gleich!"
Den Brief lege ich auf den Schreibtisch, dann schnappe ich mir meinen Schulranzen.
Dann gehe ich die Treppen hoch. Als ich oben angekommen bin, wartet dort schon Maxi auf mich. "Und was hälst du vom geheimnisvollen Brief?", fragt sie. "Ein dummer Scherz." , sage ich.
Wir sagen nichts weiter und ziehen unsere Schuhe an. Dann verabschieden wir uns noch von unseren Eltern und gehen auf den Bus. Emma war heute nicht in der Schule. Und die ganze Zeit muss ich an diesen Brief denken. Was, wenn er wahr ist?
Aber diese Frage verschlage ich mir wieder ganz schnell. Das kann doch gar nicht sein.
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Charlie Newton - Mein 1. Jahr auf Hogwarts [Vorgeschichte]
Fantasy"Guten Tag, Professor McGonagall mein Name. Sind Sie Charlie Newton?", sagt sie. "Woher kennen Sie meinen Namen? Was wollen Sie hier?", fahre ich sie an. Sie sagt aber mit ruhiger Stimme: "Aber Miss Newton, der Brief? Von Hogwarts?" Mit fällt es wie...