In der Schule war es schrecklich. Erleichtert lasse ich mich in mein Bett plumpsen.
Sindy war wie immer unerträglich gewesen. Und die Tatsache, dass die anderen mich ignorieren, macht es auch nicht besser.
Ich gehe in die Küche und hole mir was zu essen und zu trinken. Ich höre die Haustür.
"Charlie?", ruft Papa, der gerade seine Schuhe auszieht.
"Ja, ich bin da!", rufe ich zurück.
Mama kommt in die Küche und sagt: "Na wie war's in der Schule?"
"Ok.", sage ich wie immer.
"Ist Maxi schon da?", fragt sie.
"Glaub schon.", antworte ich, nehme mir noch einen Apfel und beschließe, nach Maxi zu sehen. Diese sitzt wie zu erwarten in ihrem Zimmer am Handy. Sie hat das Ding erst seid ein paar Wochen, aber ist schon süchtig danach.
"Raus!", brummt sie, ehe ich auch noch einen Schritt in ihr Zimmer machen kann.
Ich schließe die Tür wieder und gehe runter in mein Zimmer.
So kurz vor Schuljahresende gibt es nicht sonderlich viel zu tun. Gelangweilt schmeiße ich mich auf meinen Sitzsack und checke mein Handy ab. Nichts neues.
Da fällt mir ein, dass ich ja noch Geige üben muss. Widerwillig lasse ich den Koffer aufschnappen. Langsam nehme ich das Instrument aus dem Kasten und streiche über das Holz.
Ich erinnere mich, als ich das erste Mal jemand Geige spielen hörte und ich unbedingt auch anfangen wollte. Ich seufze. Das ist jetzt einige Jahre her und ich habe unter Bedauern meiner Mutter leider das Interesse des Übens verloren. Um ehrlich zu sein, ich bedauere es auch. Schließlich ist eine Violine ein wunderschönes Instrument...
Ich schüttele meinen Kopf um die Gedanken zu vertreiben. Ich muss jetzt üben!
Doch leider kam ich nicht dazu, denn Maxi stürmte in mein Zimmer und wollte sich wieder einmal etwas ausleihen.
Egal. Jetzt konzentrieren und üben!
Doch Mama ruft zum Abendessen.Nach dem Essen stürme ich runter und nehme die Geige. Ich versuche, dort weiterzumachen, wo ich aufgehört habe, doch leider ist das gar nicht so einfach. Ich muss wieder ganz von vorne anfangen.
Doch dann unterbricht mich mein Handy!
Emma, steht auf dem Bildschirm.
Soll ich ran gehen?
Lieber nicht.
Oder doch?"Emma?"
"O mein Gott, Charlie! Wie geht es dir??"
"Emma, wieso warst du nicht in der Schule?"
"Wegen.... Tut mir leid, kann ich dir nicht sagen!"
"Weißt du was??? Warum rufst du mich überhaupt noch an, ich bin dir doch gar nicht mehr wichtig! Du lässt mich ganz allein zurück, weißt du, was du mir antust???"
Wutentbrannt lege ich auf.
Mit zittrigen Händen lege ich die Geige zurück in den Koffer und schließe ihn.
Endlich kann ich mich auf mein Bett schmeißen. Ich denke nach. Ich denke und denke.....
Und entschließe mich, nach oben zu gehen.
Zum Glück begegne ich nicht meinen Eltern oder meiner Schwester, denn ich
habe keine Lust, mit jemandem zu reden. Papa ist in der Arbeit und Mama und Maxi sind glaube ich shoppen. Sturmfrei!
Ich mache mir was zu trinken und setze mich breitbeinig vor den Fernseher.
Und bemerke erst gar nicht, was draußen vor sich geht:Scheinbar aus dem nichts erscheint am Ende der Straße eine seltsam gekleidete, streng aussehende ältere Frau und läuft zielstrebig auf das Haus zu, indem die Familie Newton lebt. Zielsicher drückt sie auf die Klingel.
Ich schrecke hoch, als plötzlich die Klingel schellt. Schnell schalte ich den Fernseher aus. Wer kann das nur sein?
Ich zupfe mein Shirt zurecht, als ich die Klinke herunterdrücke.
Ich öffne die Tür. Eine komische ältere Frau blickt mit entgehen."Guten Tag, Professor McGonagall mein Name. Sind Sie Charlie Newton?", sagt sie.
"Woher kennen Sie meinen Namen? Was wollen Sie hier?", fahre ich sie an.
Sie sagt aber mit ruhiger Stimme: "Aber Miss Newton, der Brief? Von Hogwarts?"
Mit fällt es wie Schuppen von den Augen: Der seltsame Brief, die Lehrkraft, die am 16.06 kommen soll.
Heute ist der 16.06.
Doch ich glaube nicht daran. Nicht an Hogwarts, nicht an das Entkommen von Sindy und Emmas Fehlen. So wie es meine Eltern es mir gesagt haben."Sagen sie mal, wollen sie mich veräppeln oder was?", rufe ich.
"Aber nicht doch, Miss Newton!", sagt sie, "Ich will ihnen zeigen, dass ich nicht lüge. Doch davor muss ich Sie bitten, es Ihnen drinnen zu zeigen."
"Nein! Machen Sie es hier und jetzt!", schrie ich, denn so langsam denke ich, dass Sindy mich reinlegen will und das hier einer ihrer miesen Tricks ist.
Die Frau guckt sich lange um, dass auch ja niemand ihr zu schaut, und dann holt die einen seltsam geformten Stock aus Ihrem Umhang. Ich schnaube. Doch dann -ich kann es kaum fassen- verwandelt sie die Fußmatte in ein Stück Wiese, und dann wieder zurück. Mir klappt die Kinnlade herunter. Doch ich will mehr Beweise.
Professor McGonagall, die wohl aus meinem Gesicht ablesen kann, was ich will, setzt mit einem Wink ihres Zauberstabes den kleinen Busch neben der Haustür in Brand und löscht ihn mit einem Strahl Wasser , der aus ihrem Zauberstab zu kommen scheint.Nachdem ich mich ausgesprochen bei Professor McGonagall entschuldigt hatte, biete ich ihr eine Tasse Tee an, die sie dankend annimmt.
Während das Wasser kocht, fragt sie: "Sind ihre Eltern zu Hause, Miss Newton, ich muss nämlich dringend mit ihnen sprechen."
Ich verneine und sie murmelt etwas von: Müssen wir noch warten, bis die Muggel kommen.
Ich hake neugierig nach: "Muggel? Was ist das?"
"So nennen wir Nichtmagische.", sagt sie.
Als ich ihr ihren Tee reiche, sagt sie: "So. Und jetzt besprechen wir, was wir heute machen werden." Sie nimmt einen großen Schluck vom brühend heißen Tee, bei dessen Ansehen mir schon die Kehle verbrennt.
"Wir müssen zur Winkelgasse apparieren, denn hier in Dublin gibt es keine andere direkte Verbindung zu London außer dem Flugzeug, wie es die Muggel nennen, und das ist zu zeitaufwendig."
Sie deutet meinen fragenden Blick und antwortet: "Apparieren ist ein Zauber, der es Zauberern und Hexen ermöglicht, von einem Ort zum anderen in Sekundenschnelle zu reisen. Es ist nicht ganz angenehm, aber du wirst dich dran gewöhnen müssen."
Plötzlich hörte ich den Schlüssel in der Tür. Wahrscheinlich Mama und Maxi. Für den Feierabend von Papa ist es noch zu früh.
"Charlie, wir sind wieder da!", ruft Mama und kommt ins Wohnzimmer, um die Tüten abzustellen. Dort sitzen aber auch Professor McGonagall und ich.
Als erstes guckt Mama ganz verdattert, dann sagt Professor McGonagall: "Guten Tag, sie sind Mrs Newton, richtig?" Sie schüttelt meiner verdutzten Mutter die Hand.
"Wer ist das, Charlie?", flüstert sie mir zu.
"Ich bin Professor McGonagall, Lehrerin für Verwandlung in Hogwarts, Schule für Hexerei und Zauberei. Professor Dumbledore, der Schulleiter, schickt mich."
Mama schien jetzt langsam ein Licht aufzugehen.
"Dann ist es also wahr....", stammelt sie.
"Wenn sie erlauben würden, Mrs Newton, ich würde gerne mit Miss Newton die Sachen für das nächste Schuljahr besorgen.", sagt McGonagall.
Mama nickt langsam und McGonagall packt mich am Arm. Dann schwingt sie ihren Zauberstab und ich sehe schwarz und lasse Mama zurück, die total verdattert auf den Fleck starrt, an dem wir grade noch standen.
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Charlie Newton - Mein 1. Jahr auf Hogwarts [Vorgeschichte]
Fantasía"Guten Tag, Professor McGonagall mein Name. Sind Sie Charlie Newton?", sagt sie. "Woher kennen Sie meinen Namen? Was wollen Sie hier?", fahre ich sie an. Sie sagt aber mit ruhiger Stimme: "Aber Miss Newton, der Brief? Von Hogwarts?" Mit fällt es wie...