Die Winkelgasse

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Oh ja, sie hatte Recht: das Apparieren fühlt sich schrecklich an! Ich fühle mich, als würde ich durch einen Staubsauger eingesogen.
Plötzlich macht es flupp und ich flutsche aus dem Staubsauger-Schlauch. Und was ich sehe, raubt mir den Atem:
Eine überfüllte Gasse voll mit Hexen und Zauberern die in die Läden ein und ausgehen. Es gab einen Besenladen, einen Kesselladen (alle Größen, Zink,Keramik, faltbar), einen Buchladen, Eucalyptos Eulenkaufhaus und einen verstaubten Zauberstabladen.
"Wilkommen in der Winkelgasse.", sagt McGonnagall, "Zuerst gehen wir zu Gringotts."
Da ich sie nicht nerven will, frage ich nicht nach, was Gringotts ist.
Wir steuern das Ende der Gasse an, wo ein großes Gebäude steht. Wir gehen die Treppen zum Gebäude hoch.
Das ist also Gringotts!
Wir betreten Gringotts durch eine schwere Holztür. Im inneren sieht es aus wie ein großes Büro... Da sitzen Menschen und untersuchen Dinge oder notieren etwas.... Doch... das sind keine Menschen!
"Sind das... Kobolde?", flüstere ich McGonagall zu.
"Aber natürlich, Miss Newton, was haben sie gedacht? Das in der größten Zaubererbank Englands Menschen arbeiten?", sagt sie.
Ich lache nervös, denn die Kobolde kommen mir gruselig vor.
McGonagall geht an eines der Pulte, an denen ein Kobold steht. Ich gehe ihr nach. Die begrüßt ihn nicht, sondern kommt gleich zur Sache.
"Wir möchten gerne Muggelgeld umtauschen.", sagt sie. Der Kobold sieht von seiner Arbeit auf und sieht erst McGonagall in die Augen, dann mir. Ich schüttle mich, denn der Kobold hat ganz gelbe Zähne und Fingernägel.
Ich hole das Geld von Mama, das sie mir kurz bevor wir apparieret sind noch gegeben hat aus meiner Tasche und lege es auf das Pult.
Der Kobold nimmt das Geld mit seinen langen Fingern, untersucht es und verschwindet mit dem Geld in einer Tür.
Kurze Zeit später kommt er mit einem kleinem braunem Säckchen zurück. Er überreicht es mir und ist auch schon wieder in seiner Arbeit vertieft.
McGonagall zieht mich mit, nach draußen. Erst jetzt merke ich, wie dunkel es in Gringotts war. Ich blinzle.
"So. Jetzt besorgen wir die Schuluniform.", sagt McGonagall.
Wir steuern einen Laden namens Madame Malkins an, und als wir ihn betreten, erfüllt sich die Luft mit starkem Fliederduft. Und da kommt sie schon auf uns zugerauscht, Madame Malkins, ganz in Flieder gekleidet, mit Nadeln im Mund.
"Hogwarts?", nuschelt sie, doch da entdeckt sie McGonagall, nickt ihr zu und zieht mich auf einen Hocker, während sie mich abmisst.
Danach steckt sie schwarzen Stoff mit den Nadeln an mir fest und dann, als sie alles festgesteckt hat, nimmt sie mir alles vorsichtig wieder ab und steckt mir einen Zauberhut in eine fliederfarbene Tüte und sagt: "Hol das alles später ab."
Wir verlassen den Laden, und steuern den Bücherladen an.
Dort gibt es alles mögliche: Bücher mit denen man sich unterhalten kann, leere Bücher, Lehrbücher, kleine Bücher, große Bücher und noch viele Bücher mehr. Ich sehe mich staunend um, doch McGonagall fängt schon, Bücher aus den Regalen zu ziehen, bis sie einen riesigen Stapel zur Kasse balancieren muss. Nachdem wir bezahlt hatten, gingen wir noch zum Kesselladen, wo wir mir einen Kessel und eine Messingwaage besorgten. Danach gehen wir wieder zu Madame Malkins, um die fliederfarbene Tüte mit dem Hut, den Drachenhauthandschuhen, einem Umhang und Schulkleidung abzuholen und zu bezahlen.
Jetzt gehen wir zu Ollivanders, dem Zauberstabladen.
Als wir eintreten, ist niemand im Laden. Alles ist dort voller Kisten, die aufeinander aufgestapelt sind. McGonagall drückt ungeduldig auf eine Klingel, die auf einem Tisch liegt. Wir warten noch ein bisschen- und plötzlich erscheint ein älterer Mann mit weißem buschigem Haar. Er lächelt mich an, dann nickt er McGonagall zu. "Guten Tag, Professor", sagt er, "und sie brauchen einen Zauberstab?"
"Ja Sir", sage ich schüchtern.
"Dann fangen wir doch mal an!", ruft er, klatscht in die Hände und es erscheinen Maßbänder, die von selbst um mich herumschwirren und alles abmessen. McGonagall nimmt währenddessen auf einem storchbeinigen Stuhl Platz und Ollivander zieht mehrere der Schachteln heraus, die er auf dem Tisch stapelt. Als die Maßbänder fertig sind, öffnet Ollivander die erste Schachtel und zieht einen länglichen schwarzen Stab mit braunem Griff hervor und gibt ihn mir. Ich stehe da wie der größte Depp und weiß nicht, was ich machen soll.
"Schwingen!", ruft Ollivander,"Schwing ihn!"
Ich tue es und ein Glas Wasser, welches auf dem Tisch steht zersplittert in viele Scherben, doch Ollivander bringt das mit einem Schwenk seines Zauberstabes wieder in Ordnung.
Er nickt und murmelt etwas. Dann gibt er mir den nächsten Stab, der hellbraun ist und zur Spitze immer heller wird. Ich schwinge ihn und etliche Schachteln fliegen aus dem Regal. "Also keine Phönixfeder", murmelt Ollivander, und gibt mir einen wunderschönen olivfarbenen Zauberstab, um den sich hölzerne Äste ranken. "Einhornschweif, geschmeidig, peitscht so richtig", sagt er zu mir.
Ich schwinge ihn und eine warmes, gemütliches Gefühl durchgeht mich und aus der Spitze des Zauberstabes kommen rote Funken.
Ollivander nickt schon wieder, dann nimmt er den Stab, packt ihn ein, lächelt mich an und sagt:"Das macht dann 3 Galleonen."
Ich lächle zurück und gebe ihm das Geld, dann verlassen wir den Laden.
Glücklich gehe ich mit meinen Tüten schlenkernd durch die Gasse. McGonagall geht auf einen Tierladen zu.
"Und, Miss Newton, was wollen sie für ein Tier?", fragt sie mich.
Ich denke kurz nach und sage schließlich:"Eine Katze."
Wir betreten den Tierladen. Verschiedene Gerüche und Geräusche treffen hier aufeinander. Es gibt eine Menge Ratten, bunte Katzen und eine Menge seltsamer Tiere, die ich nicht identifizieren kann.
McGonagall geht mit mir zu den Katzen und sagt:"So, sie haben die Wahl."
Schwierige Entscheidung, aber am Ende stehe ich mit einer zierlichen, jungen, grauen Katze auf meinem Arm da. Ich bezahle noch schnell und dann gehen wir endlich aus dem stinkendem Laden.
Danach gehen wir noch in die Apotheke, um dort Zaubertrankzutaten zu kaufen und dann müssen wir auch schon wieder gehen.
Wir apparieren direkt ins Wohnzimmer, wo Maxi einen riesen Schreck kriegt und dann hole ich noch meine Eltern, denn McGonagall will noch mit Ihnen reden.
Währenddessen breite ich meine Einkäufe auf dem Wohnzimmer Tisch aus und lasse Coco, so habe ich meine Katze genannt, aus ihrem Käfig raus.
Maxi kommt, um sich meine Sachen anzusehen.
"Eine Katze!", flüstert sie eifersüchtig, "ich wollte schon immer eine Katze haben!"
Dann beäugt sie die anderen Sachen: meine Schuluniform, das Zauberergeld, meinen Zauberstab, den sie natürlich sofort ausprobiert, aber nichts passiert, und so weiter und so fort.
McGonagall verabschiedet sich und dann sind wir wieder allein.
Es ist schon spät, also lege ich mich in mein Bett und denke nach.
Coco rollt sich an meinen Füßen zusammen.
Obwohl die Sommerferien gerade erst begonnen haben, wünsche ich mir, schon in Hogwarts zu sein.

Charlie Newton - Mein 1. Jahr auf Hogwarts [Vorgeschichte]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt