Kapitel 5

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Am nächsten Tag wachte ich recht spät auf. Die Sonne blendete mich als ich meine Augen öffnete. Ich musste einmal kurz niesen und sah dann auf meinen Wecker. Es war 12:00 Uhr. Ich streckte mich einmal kurz und stand dann auf. Ich stellte mich vor mein Fenster und sah hinaus. Der Himmel war wolkenlos blau und der Wald sah so aus als ob er mich rufen würde. Ich lächelte kurz. Irgendwie freute ich mich auf das neue Leben aber ich dachte auch immer wieder an Vitus.
Ich sah noch ein paar Minuten raus bevor ich zu meinem Kleiderschrank ging. Ich öffnete ihn und nahm mir ein einfaches weißes Top und eine schwarze Hotpan raus. Ich nahm die Klamotten mit ins Badezimmer und legte sie dort auf einen kleinen Hocker. Dann stützte ich mich aufs Waschbecken und sah in den darüber hängenden Spiegel. Meine Haare waren sehr zerzaust und ich hatte leichte Augenringe. Ich gähnte noch einmal kurz dann wusch ich mein Gesicht und putzte Zähne. Als ich damit fertig war kemmte ich meine Haare glatt. Ich hatte keine Lust mich zu schminken wofür denn auch? Ab heute abend lebe ich in einem Wald. In einem Rudel. Bei dem Gedanken bekam ich Gänsehaut. Nach ungefähr einer viertel Stunde war ich fertig. Ich zog mir noch schnell die Sachen an die ich mit ins Badezimmer genommen habe und ging dann ins Wohnzimmer. Auf unserem Wohnzimmertisch lag ein Zettel
→ Hallo Vanessa, ich bringe Vitus zum Fußballspiel Pass auf dich auf! Ich hab dich lieb meine kleine Wölfin←
Ich war wieder kurz davor zu weinen aber unter starker Selbstbeherrschung ließ ich keine Träne los. Aber trotzdem verfolgte mich der Gedanke das ich bald von meiner Familie getrennt bin. Ich kann es aber auch nicht erwarten in mein neues Leben einzutauchen und alles zu lernen was ein Wolf kann. Langsam ging ich auf die Terrassentür zu und öffnete sie. Ich öffnete sie und ging hinaus. Ich spürte die Wärme die mit entgegen kam und ich atmete einmal tief die Luft ein dann sah ich Richtung Wald. Ich konnte einfach nicht daran denken nachher vor meiner Mutter und meinem Bruder zu stehen und auf wiedersehen zu sagen... Vielleicht sage ich ja auch auf nimmer wiedersehen. Ich wurde unruhig als ich mir vorstellte wie ich irgendwie versuchte tschüss zu sagen. Also fasste ich einen Entschluss. Ich werde in den Wald gehen und zwar nicht erst heute abend sonder jetzt. Ich atmete nochmal tief ein bevor ich wieder ins Wohnzimmer ging und in einer Schublade rumwühlte. Aus der Schublade holte ich einen Stift und ein Blatt Papier leise fing ich an zu schreiben.
→Hallo Mama, auch wenn es mir weh tut es euch zu schreiben und nicht zu sagen aber ich bin jetzt schon auf dem weg in den Wald. Ich könnte euch nicht in die Augen schauen um euch auf wiedersehen oder sogar auf nimmer wiedersehen zu sagen deshalb mache ich das jetzt.
Auf (nimmer) wiedersehen Mama!
Dein Wolfsmädchen!
Ich hab dich lieb←
Als ich fertig war mit schrieben las ich mir den Brief noch einmal durch bevor ich ihn auf den Tisch legte.
Danach zog ich stumm meine Schuhe an. Meine Jacke brauchte ich nicht. Noch einmal sah ich zurück in unser Haus bevor ich über die Schwelle trat die zu unserer Haustür gehörte. Ich ließ sie langsam ins schloss fallen und als ich das klicken hörte wusste ich das es nun kein zurück mehr gab.

Wolfsmädchen (Pausiert)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt