Wolfsmädchen (Pausiert)

Kapitel 19

"Ei-einen Spaziergang?" fragte ich leicht zitternd. "Ja. Einen Spaziergang also willst du mit mir mit oder nicht?" fragte der fürs Lichtrudel viel zu dunkle Wolf. Seine Smaragtgrünen Augen hielten mich fest. Ich schluckte kurz. "Ja gerne" sagte ich nach einer Zeit und Mirror lächelte. "Dann lass uns los" er lief aus dem Lager.
Ich sah mich noch einmal nach Bach um die anscheindet das ganze Gespräch mitbekommen hatten denn sie sah sehr enttäuscht aus und sogar etwas eifersüchtig so schien es mir.
Als sie meinen Blick aber bemerkte lächelte sie und gab mir somit wie immer eine Art Kraft. Ich drehte mich um und rannte aus dem Lager. Mirror hinterher.
Ich trat in den schönen Wald. Es war schon recht spät die Sonne war fast untergegangen und als Mensch würde ich die Zeit wahrscheinlich jetzt mit lesen oder lernen verbringen. Aber als Wolf gehe ich mit dem ehemaligen Schulschwarm der ebenfalls ein Wolf ist im Wald spazieren. Verrückt.
Mirror wartete schon vor dem Lagereingang. "Ich dachte schon du hast es dir anders überlegt" gab er von sich. Seine Stimme war recht laut und energiegeladen aber sein Gesichtsausdruck war so sanft und gutmütig das man sich nur sicher fühlen konnte.
Ich sah kurz an ihm vorbei in den tiefen Wald. "Glaube mir so was würde ich mir nie anders Überlegen!" ich lächelte und Mirror sprang auf. Stumm rannte er los in den Wald. Mit einer erstaunenden Geschwindigkeit. Ich lachte und rannte ihm nach. Es dauerte etwas bis ich ihn wieder in meinem Sichtfeld hatte. Dann lief ich noch schneller. Mit großen Sprüngen sprang ich über den einen oder anderen kleinen und großen Baumstamm. Ich hätte nie gedacht das ich mich mal so frei fühlen würde.
Ich war so in Gedanken versunken das ich gar nicht merkte wie Mirror, der recht weit vor mir lief, stehen geblieben war. Ich bemerkte es zu spät und rannte total in ihn rein. Er rutschte nach vorne mitten in einen großen See den ich erst jetzt bemerkte.
"Oh.." war das einzigste was ich raus brachte. Dann fing ich laut an zu lachen. Mirror tauchte auf und sah mich finster an. Es war gespielt das merkte ich. Er lief langsam an Land und schüttelte sich sein Fell aus. Es sah nun leicht aufgeplustert aus und ich musste wieder leicht lachen. Als ich nach einer kurzen Zeit aufgehört hatte saß Mirror neben mir und wusch sich. Ich beobachtete ihn was ihn etwas unangenehm war. "Warum bist du im Lichtrudel?" platze es plötzlich aus mir heraus. Er sah etwas erschrocken aus und unterbrach seine Wäsche. "Warum sollte ich das nicht sein?" gab er dann mit einer tiefen Stimme zurück." er sah mich an als wenn ich einen Schwachpunkt getroffen hätte. Seine Muskeln waren angespannt aber ich ignorierte es. Viel zu sehr interessierte mich seine Antwort. "Nun ja du bist so.. Dunkel fast schwarz.. Normalerweise müsstest du zum Schattenrudel" sagte ich und sah ihn an. Meine Stimme war sanft und mein Blick voller Interesse. Doch Mirror stand stumm auf und wollte gehen. Doch ich hielt ihn auf. "Hey wo willst du hin?" er stand mit dem Rücken zu mir. "Ins Lager" gab er nun sehr kalt zurück. "Aber. Aber warum? Es interessiert mich doch nur" gab ich zurück und war nun auch aufgesprungen. "Meine privaten Sachen sollten dich nicht interessieren. Ich sage dir schon was ich sagen will" sagte er kalt und etwas aggressiv. Als wenn ich ihn provozieren würde. "Es tut mir leid ich wollte nicht das das so kommt. Ich wusste auch nicht das du so reagieren würdest" sagte ich vorsichtig. Seine Muskeln waren aber immer noch angespannt. Seine gesamte Körperhaltung war sehr geladen. "Du konntest es nicht wissen.. Morgen fällt training aus." mit diesen Worten sprang er zurück ins Unterholz Richtung Lager. Ich schluckte. So hatte ich ihn noch nicht erlebt. Ich hatte auch nicht erwartet das er so reagieren würde.
Ich wartete etwas bis ich langsam zurück ins Lager trottete. Ich wollte mich absichern das ich ihm nicht auf den Rückweg über den weg Laufe.
Ich wollte erstmal auf Abstand gehen für heute.
Dennoch ließ mich seine Reaktion auf meine Frage nicht in Ruhe. Irgendetwas scheint mal passiert zu sein was er mir nicht sagen will. Was er wie es scheint keinem sagen will. Es scheint so als wenn es eine Schwäche von ihm ist.

Die Vergangenheit. Seine Vergangenheit lässt ihn anscheinend nicht in Ruhe.