Manchmal ist weniger schon zu viel

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Ich ließ mein Pizzastück fallen.
"Das ist nicht notwendig, echt."
"Du kommst morgen nach der Schule mit mir mit, klar?"
Sie blieb ernst und unerschrocken.
"Ok..." sagte ich ein bisschen verängstigt. So kannte ich meine Mutter nicht.
Als ich fertig war, räumte ich den Tisch ab und ging in mein Zimmer.
Ich dachte über die Worte meiner Mutter nach - dann hörte ich sie am Telefon mit ihrer besten Freundin reden:

"Danke Anne für den tollen Tipp! Morgen schon gehen wir ins Tierheim und besorgen ihr ein Haustier, für das nur sie verantwortlich ist. Dann ist sie wenigstens beschützt wenn sie nachts im Wald herumläuft. Ich mache mir solche Vorwürfe."

Anne sagt irgendetwas

"Danke, dass du dich immer so gut um mich kümmerst, was wäre ich nur ohne dich. Und Elisa erst! Sie weiß garnicht was sie an dir hat."

Sie redeten die ganze Zeit.
Ich hab mir schon solche Vorwürfe gemacht, aber was soll ich tun?
Ihr die Wahrheit sagen? NEIN!
Sie mitnehmen? NEIN!
Einfach den 'Job' aufgeben? NEIN!
Sie weiterhin anlügen und verletzten bis sie endgültig daran zerbricht? Ja, leider.
Ich setzte mich auf mein Bett und weinte.
Meine Mutter hörte das. Sie legte auf und klopfte an.
"Hey, was ist den los Schatz."
Sie nahm mich in den Arm.
"Du musst keinen Hund haben. Eine Katze oder ein Hamster sind auch gut für den Anfang!"
"Das ist es nicht, Mama." schluchzte ich.
"Es ist was anderes, aber egal."
"Du bist mir nicht egal."
"Aber du machst es auch nicht besser, bitte lass mich allein."
Sie verstand. Ich spürte wie mein Anblick ihr Tränen in die Augen trieben. Dann verschwand sie.
Nach einiger Zeit stand ich auf und ging zur Fensterbank.
Ich setzte mich und sah verträumt auf den Wald.
Heute abend gehe ich zu Sam - komme was wolle!
Mir wird irgendwie alles zu viel - und dann soll ich mich auch noch um einen Hund kümmern? Ach du heilige scheiße,das kann was werden ;P.

How to catch a unicornWo Geschichten leben. Entdecke jetzt