#16 Lucys Geschichte

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>> Nein! Das darf nicht wahr sein! Er kann nicht tot sein! <<, Tränen verschwommen meine Sicht. Ich spürte eine Hand die sanft über meinen Rücken strich. Ich wurde wirklich von Meinem Schluchzern geschüttelt. >> Bitte! MACH DASS DAS AUFHÖRT! << Ich schrie weiter. Ich warf mich auf Calebs reglosen Körper.

>> Liz, es tut mir Leid. Wir müssen jetzt los. Sie könnten wiederkommen. << Alex' Stimme. Ich reagierte nicht.

>> Steh auf! Wir haben genug getrauert! Los jetzt! << Annas Stimme. Ich machte nicht mal Anstalten zu reagieren.

>> Olivia? Ich bin's Caroline... es tut mir sehr Leid. Aber wir müssen los. Sonst sterben wir alle. << Carolines Stimme. Ich blieb einfach liegen.

Eine Person setzte sich neben mich. >> Hallo, ich bin's Beth. Wir müssen weiter. Matt und Jasper wollen auch dass du kommst. Wir alle wollen dass du kommst. <<
Dieses Mal reagierte ich. >> Warum? Geht allein! <<
>> Nein. Wir wollen nicht. Dass du dich ansteckst. Also nur ich weiß davon. <<
Ich sagte nichts und blieb liegen.

>> Er würde nicht wollen dass du hier bleibst. Komm. Steh auf. Wir gehen jetzt. << Caroline. Noch einmal. Sie war erst 12 Jahre alt und schon so weise. Sie war die einzige Person, die mir etwas bedeutsames gesagt hatte. Ich durfte sie nicht enttäuschen. Ich kämpfte mich auf die Beine und nickte. >> Gut. Lass uns gehen. <<
>> Ich habe dir eine Blume mitgebracht. Als Abschiedsgeschenk für ihn. <<
>> Das ist nett. Danke. <<
Sie hielt mir eine weiße Blume hin. Ich nahm sie dankbar entgegen und legte sie Caleb in die Hand. In seine reglose Hand. Tränen liefen mir über das Gesicht. Caroline nahm mich an die Hand und wir gingen weiter. Wir ließen Caleb in Stich. Unsere Gruppe trottete los. Keine Überlebenden. Oder vielleicht doch, aber diese Leute waren wahrscheinlich infiziert. Und mir war es auch egal. Caleb lebte nicht mehr. Schweigend trotteten wir los. Alex, Anna, Caroline, Beth, Jasper, Matt, Sebastian, Lucy und ich. Wir waren nur noch 9!

Mittlerweile waren wir wahrscheinlich 20 Kilometer gelaufen. Zumindest fühlten sich meine Füße so an. Wir machten Rast und hatten uns ein Lager eingerichtet. Ich setzte mich zu Caroline und Beth. Alex könnte ich im Moment nicht ertragen. Er würde wollen, dass ich irgendetwas intelligentes sagte.
Aber das konnte ich nicht. Zumindest nicht jetzt.
>> Möchtest du mir etwas über ihn erzählen? Ich kannte ihn nicht... <<
Oh nein. Das ist jetzt nicht ihr Ernst. Das dürfte nicht sein. Sie nicht auch noch! Zum Glück regelte Beth das ganze für mich, indem sie Caroline einen bösen Blick zuwarf. Ich schaute sie dankbar an und stand auf. Ich sah etwas weiter hinten Lucy sitzen und gesellte mich zu ihr.
>> Hey Lucy! <<
>> Hey... << Danach sagte einige Zeit lang nichts.
Ich setzte mich neben sie. Sie blieb sitzen und schaute zu Boden.
>> Lucy, was hast du erlebt? <<
Sie schaute auf und starrte mich schockiert an. 
>> Woher weißt du davon? <<, flüsterte sie.
Ich reagierte nicht darauf, sondern redete einfach weiter.
>> Du Referats nur sehr wenig. Du bist nicht laut. Du bist anders als die anderen. <<
Sie schloss die Augen und flüsterte: >> Als ich 9 Jahre alt war wurde meine Mutter krank. Ich weiß nicht genau, was es war...<<
Sie unterbrach sich. Ich strich ihr sanft über den Arm.
>> Sie litt an Halluzinationen. Sie erkannte nicht einmal mehr mich. <<
Ihre Stimme wurde immer leiser. Ihre letzten Worte verstand ich fast gar nicht mehr.
>> Sie hielt mich für ein Monster. <<
Sie schluchzte auf und schaute nervös zu den anderen.
>> Sie belauschen uns schon nicht, Lucy. Sie haben andere Probleme. <<
Sie nickte und redete leise weite.
>> Sie war auch in den Hungerspielen. Sie starb ungefähr ein Jahr nach dem Ausbruch ihrer Krankheit. Seitdem lebte ich auf der Straße. Ich hatte so viele Lose... Ich wollte in die Hungerspiele. Entweder um reich zu werden, oder um zu sterben. <<
Ich nickte und umarmte sie. >> Es tut mir schrecklich Leid <<, murmelte ich in ihr Ohr.
Sie nickte und fragte mich, ob ich sie für einige Zeit allein lassen konnte.
>> Aber natürlich. <<
Ich entfernte mich von ihr und setzte mich zu den anderen ans Feuer.
>> Ich finde diese Lucy irgendwie merkwürdig. <<, sagte Alex. Ich atmete scharf ein. Wie konnte er nur? Wie konnte er es wagen so etwas zu sagen! Ich warf ihm einen bösen Blick zu und schaute danach besorgt zu Lucy. Es schien alles mit ihr okay zu sein.
>> Ich finde sie gruselig. <<
Auch Caroline schloß sich ihm an. Gut, sie war noch jünger aber mittlerweile sollte sie doch wissen was okay war und was nicht.
>> Ich habe viel erlebt. Im Gegensatz zu euch. <<
Eine Person tauchte hinter mir auf.
Ich drehte mich um und sah dass es Lucy war.

Tut mir Leid, dass es so lang gedauert hat bis ich updaten konnte, aber hier ist das Kapitel. Wie findet ihr es?

Die Tribute von Panem - Die 100. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt