#22 Im Kapitol

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~ Beths Sicht ~
Ich hatte mich an den Körper einer toten Person geklammert. Ich wusste nicht, was mich in diesem Moment dazu verleitet hatte. Aber ich hatte es getan. Und ich bereute es. So sehr wie sonst nichts. Als das Hovercraft uns hochgehoben hatte, hatte ich mich nicht getraut abzuspringen. Mittlerweile waren wir oben angekommen. Wir waren im Hovercraft. Dort erwarteten uns 3 Ärzte und 2 Friedenswächter. Und sie alle starrten mich an. Okay. Ich hatte 2 Möglichkeiten. Erst einmal konnte ich so tun als wäre ich stark. Als wäre ich in der Lage gegen sie, gegen das ganze Kapitol, anzukämpfen. Die zweite Möglichkeit war, so zu tun, als wäre ich schwach. Als wüsste ich nicht, was ich hier sollte. Als wäre ich selbst mit mir durchgegangen. Und das war die Wahrheit. Die Wahrheit war immer gut. Das war mir bei uns im Distrikt das oberste Gebot gewesen. Nicht lügen. Doch hier im Kapitol war es anders. Und deshalb, dachte ich zumindest, sollte ich lügen. Ich bleckte meine Zähne, hob die Hand, in der ich ein Messer hatte und trat einen Schritt vor. >> Hallo <<, sagte ich mit meiner stärksten Stimme. Ein Friedenswächter trat vor, doch der andere hielt ihn am Arm fest. >> Da stimmt etwas nicht! Sie hätte auf dem Radar angezeigt werden müssen! << Das wunderte mich. Ich hatte nie daran gedacht, dass Hovercrafts sowas wie Radare besaßen, auch wenn es naheliegend war. >> Können wir jetzt endlich ins Kapitol fliegen? <<, sagte ich mit meiner kältesten Stimme. Leider war sie nicht sonderlich kalt, da sie zitterte. Eine junge Ärztin trat vor. >> Was meinst du machen wir hier? << Ich zuckte mit den Schultern. Ein Arzt drückte mich auf einen Sitz. >> Setz dich. Wir müssen schauen, ob du irgendwelche Infektionen hast. <<  Die beiden Friedenswächter hievten Katherines Leiche auf eine Liege. Die junge Ärztin nahm ihren Arm, wahrscheinlich um zu schauen ob sie noch Puls hatte. >> Hast du irgendwelche offenen Verletzungen die noch nicht verheilt sind? << Die eher tiefe Stimme, der 3. Ärztin kam mir bekannt vor. >> Nein... << Sie lächelte mich an und nickte. >> Das war übrigens eine sehr schlaue Idee von dir. Ich weiß nur nicht, ob das Kapitol es auch gut finden wird. << Ich schaute sie überrascht an. Sie war die einzige die halbwegs nett zu mir war. >> Wie heißen Sie? <<, fragte ich leise. >> Du kannst mich duzen. Mein Name ist Shannon. Und du bist Beth. << Sie lächelte abermals und ich musste unwillkürlich zurück lächeln. >> Bist du sonst krank oder so? << Ich überlegte. >> Naja. Ich habe eine Grippe oder so was. << Der männliche Arzt und Shannon wechselten einen Blick. >> Wie lang schon? << Ich schaute zu Boden. >> Eigentlich schon relativ lange. Es war nie sonderlich schlimm. << Shannon atmete scharf ein. >> Wahrscheinlich ist es eine ganz normale Erkältung. << Ich nickte. Die unterkühlte Stimme eines Friedenswächters durchbrach die eben entstandene Stille. >> Wir sind da. << Mit diesen Worten öffnete er die Tür. Ich weiß nicht was ich erwartet hatte. Einen Haufen Reporter? Den Präsidenten? Einen Friedenswächter der mich erschoss? Das alles Stimmte nicht. Das erste was ich zu Kenntnis nahm war Musik. Feierliche Musik. Und eine Kamera. Und den Präsidenten. Und eine Frau in einem blauen Kleid. Wahrscheinlich eine Nachrichtensprecherin, denn sie hatte ein Mikrofon in der Hand. Ein Friedenswächer ging vor, ein anderer folgte und schubste mich leicht vor. Mir wurde schwindelig. Die ganzen Eindrücke. Dieser unübersehbare Reichtum. Ich blendete alles aus und hörte nur noch die Stimme der Nachrichtensprecherin. >> Und das ist sie! Beth! Die erste von fünf Gewinnern der 100. Hungerspiele! Durch einen Trick hängte sie sich an den toten Körper einer Mittributin! << Mein Mund öffnete sich und ich musste Lächeln. Ich hatte es geschafft! Ich hatte gewonnen! Ich gehörte zu den Besten der Besten! Beth, Siegerin der 100. Hungerspiele. Der Präsident lächelte mich an und schüttelte mir die Hand. Danach wischte er die seine ganz diskret an seiner Anzughose ab. Wahrscheinlich, weil sie sehr dreckig war. Dennoch musste ich lachen. Der Präsident schaute mich kurz böse an, hob dann die Hand und rief: >> Schnitt! <<. Daraufhin habe wurde die Kamera abgefahren. >> Bring sie zu Sun. Sie wird sich um sie kümmern. << Ein Mann trat vor und nahm meinen Arm. Ich versuchte ihn abzuschütteln, doch er lies ihn nicht los. Schnellen Schrittes gingen wir in ein Haus, wo wir einen Aufzug betraten. Er schaute mich eindringlich an. >> Du kennst Liv, oder? << Ich nickte. >> Geht es ihr gut? << Ich schaute zu Boden. >> Ich weiß es nicht. << Daraufhin sagten wir beide nichts mehr. Als wir ankamen hielt der Mann mich kurz fest. >> Mein Name ist Harry. << Ich nickte. Ich hatte keine Ahnung, wer er war.

Hey,
tut mir Leid, dass ich so lang nicht mehr geschrieben habe. Ich habe dieses Kapitel sehr oft geschrieben, war aber dennoch nicht zufrieden damit. Irgendwie bin ich es immer noch nicht. Ich wollte euch aber nicht so lange warten lassen und habe einfach diese Version genommen. Und ich werde wirklich versuchen öfters upzudaten und nicht alles so oft neu zu schreiben.
Bis zum nächsten Kapitel, welches hoffentlich bald kommt! ;)

Ach ja! Über Likes, Kommis und Reads freue ich mich. Auch wenn es nicht das Wichtigste ist, ist es dennoch schön. Und ja, ich habe gesehen dass wir 3000 Reads haben! :) Also, wenn Ihr Lust auf ein Special habt, dann lasst es mich wissen. :)

Die Tribute von Panem - Die 100. HungerspieleWo Geschichten leben. Entdecke jetzt