Kapitel 2

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Er sah mich mit seinen warmen Braunen Teddy Augen an. Ich lächelte und sah ihn auch an. „Du hast wunderschöne Augen“, sagte er verträumt. „.. Danke“, stotterte ich etwas verlegen. Das hatte noch niemand zu mir gesagt. Meine Augen waren zwar etwas ungewöhnlich aber ja, sie sind Grün und etwas Braun. Wir sahen uns eine gefühlte Ewigkeit an. Dann fing er an mich auszufragen.

„Was ist deine Lieblingsfarbe?“

„Grün“

„He, meine auch“

„Hast du Geschwister?“, fragte ich. „Ja eine kleine Schwester, die ist aber erst 6. Ich lebe mit meiner Mum und meinem Dad hier in Cartagena. Und du?“ Ich sah ihn an und sagte: „Ich wohne wie schon gesagt erst seit zwei Tagen in Cartagena. Mein Dad hat hier eine neue Arbeit bekommen und deswegen sind wir umgezogen. Meine Mum pendelt noch zwischen hier und Murcia, unsere alte Stadt. Ich habe nur einen großen Bruder, Josh, er ist 17“ „Cool“, sagte er und überlegte kurz, „dann siehst du deine Mum nicht so oft, oder?“ „Nein. Nur am Wochenende“ „Ohh“, war seine Antwort. Dann lies er das Thema bleiben. Ich war ihm so dankbar, weil ich nicht gerne darüber redete, da ich meine Mum sehr vermisse. Wir redeten noch eine ganze Weile über Gott und die Welt, bis sich mein Magen mit einem grummeln bemerkbar machte.

Verlegen schaute ich Charlie an, doch er lächelte nur und meinte, dass wir ja Eis essen gehen könnten, er kenne da eine gute Eisdiele. „Ja gern“, sagte ich erfreut. Hoffentlich nicht zu erfreut, ich will ja nicht das er merkt das er’s mir angetan hat. Wir gingen zusammen zu der Eisdiele die nur fünf Gehminuten von meinem Haus entfernt war. Dort angekommen setzten wir uns an die Theke und Charlie gab mir die Karte. Ich blätterte einige Minuten herum bis ich mich für einen Erdbeermilchshake entschied. Charlie hatte sich einen Schokomilchshake bestellt. Bis das Eis kam redeten wir wieder. Dann waren unsere Milchshakes fertig. Ich schlürfte und war erstaunt wie fruchtig Eis schmecken konnte. Auch Charlies Milchshake schmeckte wie Schokolade und nicht wie so ein Chemiegemisch. „Mhhhhhm..“, sagte ich und Charlie grinste. Dann fiel mir ein das wir ja eigentlich das genau lernen wollten. „Ehm du, wie war das gleich nochmal mit Chemie?“, fragte ich. „Ach das. Das ist ganz einfach“, sagte er und fing an zu fachsimplen wie ein Profi. Ich guckte ihn die ganze Zeit so interessiert wie möglich an doch am Ende ergab alles einen Sinn. „Ahaa“, meinte ich nur als er aufgehört hatte wie ein Wasserfall zu reden. „Verstanden?“, fragte er nach. „Ja, ich denke schon“ Wir mussten lachen. „Chemie ist schon eine Kunst für sich“, meinte er. „Ohjaa“ Ich guckte auf die Uhr und erschrak. „Oh Gott, schon 19:00 Uhr. Ich glaub ich muss wieder heim. Mein Dad ist nicht so erpicht darauf wenn ich so spät nach Hause komme“ Charlie sah mich an und ich glaubte ein wenig Enttäuschung in seinen Augen zu sehen. Das war bestimmt nur Einbildung. Wir verließen die Eisdiele und gingen dann beide in verschiedene Richtungen da wir in unterschiedlichen Straßen wohnten, die genau parallel zueinander waren. Als ich Zuhause ankam wartete schon mein Dad auf mich. „Wo warst du denn so lange?“ „Hallo erst mal“, sagte ich. Ein wenig verärgert sagte er dann. „Hallo meine Kleine. Ich habe mir nur Sorgen gemacht. Wir sind kaum drei Tage hier und schon bist du weg“ Ich lächelte ihn an. „Keine Angst. Charlie kann man vertrauen. Ich pass schon auf mich auf.“ „Na dann. Hast du Chemie verstanden“ „Ja. Er kann echt gut erklären.“ Und mit diesen Worten verschwand ich auf mein Zimmer. Ich zog mir meine grüne Jogginghose an, schmiss meine Tasche unter meinen Schreibtisch und hockte mich mit meinem Laptop auf mein Bett. Als ich Facebook öffnete hatte ich 30 neue Freundschaftsfrage. Alle von meinen Klassenkameraden. Auch von Charlie. Erfreut stellte ich fest, dass er auch On war, doch bevor ich ihn anschreiben konnte blinkte auch schon eine rote Eins neben seinem Chatfenster auf.

Charlie: << Hallöchen >>

Ich: << Heii >>

Charlie: << Na wie geht’s so? „Chemie“ gut überstanden? >>

Ich musste grinsen. << Ja, erstaunlich gut. Wie geht’s dir? >>

Charlie: << Nicht so toll >>

Ich: << :o Was ist los? >>

Charlie: << Ach meine Family regt sich auf das ich nur noch was mit Freunden mach und nichts mit denen. Und meine kleine Sis hat mein Zimmer verwüstet -.-’ >>

Ich: << Oh >>

Charlie: << Jaaa. Du ich muss gehen. Muss mit meiner sogenannten ‚Familie’ essen >>

Ich: << Oki. Dann bis morgen. Bye >>

Charlie: << Bye. See you later ;) >>

Ich schloss die Konversation und Facebook. Ich kuschelte mich unter meine Decke. Es war nun fast 22:00 Uhr und ich war langsam Müde. Als ich da so lag. Allein in meinem Bett konnte ich meinen Gedanken endlich freien Lauf lassen. Sie spielten meistens um Charlie. Ganz oft dachte ich daran ob er mich vielleicht auf mag. Oder sogar... Nein, er kennt mich erst seit einem Tag. Ich durfte mir nicht so viel vormachen. Er sah gut aus und war total beliebt. Mit dem Gedanken bei seinen Augen schlief ich ein.

Freundschaft, Liebe, LiebeskummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt