Kapitel 3

506 19 1
                                    

Am nächsten Tag sprang ich zu meiner Überraschung schon bevor mein Wecker klingelte aus dem Bett und war sogar vor Josh unten im Esszimmer. „Was ist unsere kleine Prinzessin so gut drauf?“, begrüßte mich mein Dad. „Ach nichts, nichts“, wehrte ich ab. Ich spürte wie das Blut in meine Wangen stieg und ich mich peinlich wegdrehte.

Als wir beim Frühstück saßen war alles total ruhig. „Isch irendwasch?“, fragte ich mit vollen Mund. Die anderen grinsten nur und schüttelten den Kopf. Sollten die doch machen was sie wollten, ich war jedenfalls glücklich.

Im Klassenzimmer angekommen, sah ich mich zum ersten Mal richtig um. Gestern hatte ich nur Augen für Charlie. Heute befahl ich mir mich nach anderen umzuschauen.

„Hi“

Das war das einzige was er sagte und schon hatte ich vergessen was ich eigentlich gerade machen wollte.

„Ehhh.. hey“, stammelte ich und drehte mich um.

Da stand er und grinste. „Ich dachte ich stell dir heut mal die anderen vor“

 ‚Perfekt’, dachte ich mir, ‚ein bisschen Ablenkung schadet mir nicht’

Und in der Pause stand ich schon bei seiner Clique. Er stellte mir um die zehn Leute vor. Mir fielen nur drei besonders auf. Mick, der sehr wilde und aufgedrehte der sofort wieder weg war nach der Vorstellungsrunde. Aly, die an JEDEM Junge dran hing und meinte sie wär hier die tollste. Und Tina, sie war ganz normal und fing sofort ein Gespräch mit mir an. Sie fragte mich wie ich die Lehrer, die Schüler, die Schule und Charlie fand. Bei der letzten Frage zuckte ich zusammen und mein Hirn fing an wie verrückt zu rattern. ‚Merkt man das ich ihn mag’ Dank der Gedanken in meinem Kopf fing ich an zu stottern und wurde auch ein wenig rot. „Also.. ehh. Er ist total nett und hilfsbereit. Und ja..“ Tina grinste und ließ Gott sei Dank von mir ab. Dann war Charlie wieder da. Zusammen gingen wir rüber zum Sportplatz wo die anderen waren. Sofort war auch Aly wieder da natürlich saß sie die ganze Zeit auf Charlies Schoß und labberte mit Mick über andere Mädchen aus unserer Klasse. Als ich sie da so sitzen sah stieg ein neues unbekanntes Gefühl meinen Rücken hoch und ich bekam Gänsehaut, am ganzen Körper. Sofort fragte Charlie: „Ist dir etwa kalt?“ Ich lächelte und war gerührt von seiner Führsorge. Tatsächlich fröstelte es mich echt etwas und ich nahm dankend sein Sweatshirt an. Es war blau und total flauschig, und als der Geruch in meine Nase gelang wurde mir wieder ganz warm ums Herz. Ich beteiligte mich wieder am Gespräch und meinte mir einen kleinen fiesen Blick von Aly eingefangen zu haben. Ich war kurz davor die Jacke wieder auszuziehen entschied mich dann aber doch dagegen.

Als es gongte ging ich zu Tina, denn wir hatten jetzt getrennt von den Jungs Intensievierungsstunde. Ich vergaß total Charlies Sweater und ließ ihn einfach an. Als ich bei Tine ankam und meine Tasche schulterte, hakte sie sich bei mir ein und sagte: „Schick, Schick“ und grinste. Auch ich grinste zurück und zusammen liefen wir eingehakt und lachend zum Klassenzimmer. Dort erwartete uns auch schon Mr Trissi und Aly. Unser Englisch Lehrer hieß nicht wirklich so aber alle nannten ihn so und es machte ihm nichts aus. Als ich mich neben Tina hockte war ich überglücklich und damit außer Tina wohl die einzige, denn die anderen Mädels sahen mich nur angewidert an. „Lass die gucken was die wollen. Neider“, flüsterte Tina während Mr Trissi uns eine Aufgabe diktierte. Ich schrieb hastig mit doch meine Gedanken hingen immer noch bei ihm und so konnte ich mich nicht konzentrieren. „Rose, what would you say about the reaction of the girl?“, riss mich Trissi aus meinen Gedanken. „Ehhh.. can you repeat the question, please?“, versuchte ich mir Zeit zu schaffen. Es funktionierte und er ließ mich den Rest der Stunde in Frieden.

Man merkte das, wenn man in mein Englischheft blickt. „Hoffentlich sammelt der die nicht ein“, flüsterte ich Tina zu die mit lächelndem Blick meine Zeichnungen betrachtete. „Ja hoffentlich“, sagte sie.

Freundschaft, Liebe, LiebeskummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt