Kapitel 9

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Mein Nachtisch vibrierte als ich aufwachte.

„Oh Mist, mein Wecker hat sich wohl schon gemeldet.“, brabbelte ich verschlafen.

Ich legte die Beine über die Bettkante und richtete mich auf und gähnte.

Gott sei dank hatte ich diesen morgen meinen Wecker etwas früher gestellt als sonst und konnte so ganz gemütlich duschen und mich umziehen.

Heute zog ich ein Grünes Kleid an.

Ich schminkte mich und putzte mir die Zähne, danach schlenderte ich mit meiner Schultasche über dem Arm die Treppe hinunter.

„Nanu? Schon fertig?“, fragte Dad verwundert.

Ich grinste nur und nickte als ich mich auf den Stuhl am Tisch setzte.

Ich machte mir ein Müsli, denn ich hatte ja genügend Zeit.

Ganz gechillt verließ ich um kurz nach halb das Haus und lief langsam Richtung Tina.

Auch sie war heute früher dran als gestern.

„Na, wie geht’s dir so?“, fragte ich sie als wir uns umarmt hatten.

„Super wie immer, dir?“

„Richtig geil!“

„Wieso so super drauf?“, sagte sie und schaute mich verwundert an.

„Dad hat mir das mit morgen erlaubt“

„Du hattest ihn noch nicht gefragt?“, sie war entsetzt.

„Hoho ganz ruhig nicht so viel Begeisterung.

Sie lachte und meinte: „Ja ist echt cool, wusste bloß nicht dass du ihn noch nicht gefragt hattest.“

Dann gingen wir unseren Schulweg weiter.

Als wir ankamen waren nur Mick und seine Freunde schon da, sonst noch niemand.

„Kein Wunder“, sagte ich, „ist ja auch erst viertel vor“

Wir schlenderten noch eine Weile herum bis es endlich gongte.

Im Klassenzimmer hockte ich mich wie immer auch neben Charlie der lächelnd da saß.

„Na wie geht’s Grinsebacke?“

Erst lachte er doch dann wurde er plötzlich ganz ernst.

„He war ja nicht so gemeint“, entschuldigte ich mich.

Wieder lachte er los.

„Haha du hättest dein süßes Gesicht sehen müssen"

Ich lachte mit ihm, was sollte ich sonst machen.

‚Er hat gesagt mein ‚süßes’ Gesicht’, dachte ich mir.

Tina zwinkerte mir zu, anscheinend hatte sie das kleine Gespräch gerade eben mitbekommen.

„Ruhe bitte!“, hörte ich eine Frauenstimme von vorne.

Mrs Trall, unsere Mathe Lehrerin.

Neben mir gähnte jemand gespielt, das war Mick.

Alle um ihn herum lachten nur Mrs Trall’s Gesicht verzog sich zu einem fiesen Blick.

Sie räusperte sich und sagte: „Buch Seite 90 Nummer 6. Wer liest?“, lenkte sie ab.

Miranda meldete sich und wurde aufgerufen.

Ab da ignorierte mein Gehirn jegliche mathematische Sätze und Fragen.

Ich hatte wie sonst auch nur Augen für Charlie.

Und manchmal wenn ich aus dem Augenwinkel zu ihm sah, schaute auch er gerade zu mir.

Freundschaft, Liebe, LiebeskummerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt