12. Der Sexuelle Übergriff

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Melina ging es viel besser. Sie stand nicht mehr jeden Tag auf die Waage, sie ging ab und zu auch mal mit ihren Freunden in ein Restaurant, selten gönnte sie sich mit Mia zusammen ein Eis oder im Kino ein Popcorn, sie ging wieder fröhlich Shoppen ohne sich fertig zu machen das ihre Grösse grösser sind als vor ein paar Monaten, naja ein wenig zumindest. Manchmal lauert der Gedanke immer noch, dass es doch schön wäre wieder eine etwas kleinere Grösse zu haben. Dann in der Therapie hat sie aber gelernt, wie sie mit solchen Gedanken umgehen muss. Versuchen zu sagen, ich bin gut und schön wie ich bin, egal mit welcher Grösse egal wie viele Kalorien ich heute gegessen habe, ich bin gut so.

In der Schule kommt sie gut mit. Sie hat auch neue Freunde kennen gelernt. Melina ist wieder Glücklich und fast die Alte. Da freut sich vor allem Mia und Melina's Familie drüber. Heute kam Melina sogar zu ihrer Mutter und meinte:,, Mom, kochst du heute Abend Pommes mit viel Gemüse und bisschen Fleisch? Darauf hätte ich voll lust.'' ,,Klar mach ich das für dich.'' Als es Abend war nahm sie ca. 2 Löffel von Pommes 3 Löffel von Gemüse und ein Stückchen Fleisch. ,,Mmhh lecker.'', meinte sie. Mitlerweile wiegt sie 54 kg. Ein Kilo zu genommen. Darüber freute sie sich nicht so wirklich, sodass sie das in der nächsten Therapiestunden ansprechen will. Die ist aber erst am Donnerstag, bis dahin will sie versuchen nicht zu zu nehmen, gleichzeitig versucht sie aber diesen Gedanken weg zu schieben. Sonst hat sie die Magersucht schnell wieder.

,,Hey Mia, ich hab ein Kilo zu genommen und fühl mich schlecht. Aber eigentlich sollte ich mich nicht schlecht fühlen. Eigendlich sollte mir das Egal sein das ich ein Kilo schwerer bin. Aber das ist es mir nicht. Was mach ich jetzt? Was wenn ich wieder Rückfällig werde? Das wäre nicht toll und das will ich auch nicht. Was mach ich denn jetzt? Soll ich einfach darauf achten nicht noch mehr zu zu nehmen?'' ,,Hey stopp.'', unter brach sie Mia und fuhr fort, ,,Beruhige dich. Heute ist Dienstag. Morgen hast du doch Kochen in der Kochtherapie mit den anderen Magersüchtigen. Dort ist auch eine Therapeutin dabei. Versuch es doch dort anzusprechen. Und dann auf jedenfall am Donnerstag in der Therapie bei deiner Therapeutin. Die wird dir da sicher helfen können. Vielleicht versuchst du die Waage erstmal bis Donnerstags irgendwo auf die Seite zu tun. Und einfach normal weiter essen und versuchen nicht daran zu denken, liebes. Okay?'' ,,Okay ich versuch es.'', meinte Melina und lief mit Mia in das Schulzimmer.

Die Tage vergingen schnell. Es war schon Donnerstagnachmittag und sie machte sich gleich auf dem Weg zur Therapie. Sie freute sich irgendwie, irgendwie hatte sie aber auch nicht wirklich lust darauf. ,,Mal Gucken.'', meinte sie und stieg in den Zug. Plötzlich kamen die grauen Wolken. Sie Verdeckten die Sonne und nahmen den Menschen das Licht. Es wurde dünkler. Man könnte meinen es käme die Abenddämmerung obwohl es erst bald 15 Uhr ist. Es fing an zu tröpfeln, als sie sich grade auf dem Weg in die Therapie machte. Die Therapie ist 15 Minuten zu Fuss entfernt. Da muss sie dann noch ein Stück durch einen schönen Wald gehen. Dort wird es bestimmt trocken sein.

Dann aber fing es heftig an zu Regnen. Melina lief immer schneller und schneller bis sie irgendwann anfing zu rennen. Sie wollte doch nicht flutsch nass bei der Therapie ankommen. Dann kam ein Auto und hielt neben ihr an. ,,Wollen sie einsteigen? Ich kann sie sicher ein stückchen mitnehmen.'', fragte der Mann. ,,Oh ja gerne.'', meinte Melina und stieg hinein. ,,Wohin müssen sie denn?'' ,,Zur Therapie. Die ist, wenn man da weiter Grade aus fährt bis zum Wald und dann durch den Wald danach kommt so ein Oranges Haus und dort links abbiegen und wieder Gerade aus bis zu einem grossen grauen Gebäude.'', erklährte Melina ihm. ,,Ah gut, dann werd ich dich dort ausladen, dann wirst du nicht nass.'' ,,Danke das ist super lieb.'', meinte Melina und lehnte sich zurück.

Sie ahnte nichts. Sie bemerkte nicht einmal das er im Wald abbog statt gerade aus fuhr. Erst als sie aus ihren Gedanken gerissen wurde meinte sie:,, Sie sind glaube ich falsch gefahren. Sie hätten im Wald nur gerade aus müssen nicht abbiegen. Dachte man darf da gar nicht durch fahren?''
Der Mann anwortete nichts. Dann bemerkte Melina das etwas nicht stimmt. Sie wollte aussteigen. Aber es war geschlossen. ,,Lassen sie mich bitte raus, oder ich rufe die Polizei.'', meinte sie wütend und ängstlich gleichzeitig und nahm das Telefon hervor. Der Mann riss ihr das Handy aus der Hand und schleppte sie nach hinten vom Wagen.

Er zog sie schnell aus, schaute immer wieder aus dem Fenster um zu gucken das er niemand sehen wird. Gleichzeitig hielt er Melina den Mund zu damit sie nichts sagen konnte.
Melina war wie Down. Sie spürte nur Schmerz. Seelischen und Körperlichen Schmerz. Der Schmerz war so gross, das es ihr mit der Zeit gar nicht mehr bewusst war, was sie denkt, wo sie ist und was sie tun sollte. Sie fragte sich sogar:,, Was soll ich denken?'' Sie hörte nur den Mann stöhnen und sie selber weinte leise. Als er fertig war, reichte er ihr ihre Kleidern wieder und meinte sie sollte sich wieder beim Beifahrersitz hinsetzten, er fährt sie zur Therapie. Erst als sie sich vorn hingesetzt hat, startete der Mann den Motor und fuhr rückwärts wieder in die Strasse des Waldes. Melina konnte nicht mehr weinen. Sie war so geschockt, dass sie nicht mehr weinen konnte. Als sie bei dem Gebäude ankamen wo die Therapie statt findet lies er sie raus. Er gab ihr noch das Handy und sagte nichts. Sie verlies das Auto und lief schnell in das Gebäude. Melina nahm den Lift fuhr hoch, ging erst auf die Toilette und schaute sich im Spiegel an. Alles verschmirt. Sie nahm ihr Schminkzeug hervor und schminkte sich neu. Jetzt sah sie Frisch aus, dachte sie. Als sie aufs WC ging, bemerkte sie das sie Blutete. Dabei hätte sie ihre Tage doch erst in 2 Wochen oder so. Melina wischte alles so gut es ging ab und setzte sich dann in den Warteraum.

,,Haben sie heute ein Thema?'', fragte die Therapeutin. ,,Hallo Melina?'' ,,Oh ja, sorry, was haben sie gesagt?'', erwiderte Melina verstört. ,,Ob sie heute ein Thema haben.'' ,,Nein.''
,,Weisst du denn, was du machen möchtest. Etwas Zeichnen oder über was reden, oder sonst irgendwas?'' Melina überlegte. Sie hat gerade gar keine Lust zu reden. Weder über die Magersucht noch darüber das sie 1 Kilo zu genommen hat noch darüber das sie gestern voll viel gegessen hat noch darüber was gerade vor der Therapie passiert ist. Das ist doch eh ihre Schuld, denn sie ist in das Auto eingestiegen. Also wie könnte ihre Therapeutin ihr denn da noch helfen? ,,Melina, gehts dir gut?'', fragte die Therapeutin besorgt. ,,Ja sorry.'' ,,Du bist bleich und richtig in Gedanken eher in richtung geschockt oder verstört. Du bekommst auch nur die Hälfte mit, was ich sage. Ist denn was passiert?'' ,,Nein mir gehts gut, mir ist nur etwas schlecht und so. Ich möchte eigentlich auch wieder nach hause. Habe nicht so lust um über irgendwas zu reden.'', meinte Melina und stand auf. Hiermit war die Therapiestunde erstmal beendet. ,,Gibt es einen anderen Weg als den durch den Wald?'' ,,Ja, du kannst hier draussen den Bus nehmen. Der fährt einfach einen Umweg und dann bist du erst viel später am Bahnhof.'' ,,Okay, es regnet ja daher ist der Bus schon gut.'' Die Therapeutin war durcheinander. Denn es regnete inzwischen nicht mehr.
,,Melina, wenn irgendwas ist, es dir nicht mehr gut geht, dann ruf mir bitte an. Du hast ja meine Nummer.'' ,,Mach ich und auf Wiedersehen.'', sagte Melina und ging.

Nach 5 Minuten kam der Bus auch schon. Sie stieg hinein und fuhr richtung Bahnhof. Dort wartete sie auf den Zug. Als sie dann zuhause angekommen ist verschwand sie gleich ins Zimmer. Inzwischen war 16 Uhr. Bis zum Abendessen blieb sie im Zimmer. Es klopfte an die Tür und die Mutter trat hinein.
,,Melina es gibt Abendessen.'' ,,Kein Hunger. Ich mag heute grad nicht.'', meinte Melina und drehte sich auf die Seite.


Dickwitchen und die 7 DiätenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt