7. Die Sonde

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Um 10 Uhr trafen sich alle im Zimmer von Melina. Die Vera war nicht da. Melina sass auf ihrem Bett und die anderen Standen um ihr Bett. ,,Heute Morgen hast du ja beim wiegen gesehen, dass du 2 Kilos abgenommen hast. Wir haben bei dem letzten Wiegen dir eine Chance gegeben, dass du das Gewicht doch noch selber hoch bringst. Leider hast du das nicht geschafft und wir müssen Handeln, damit das Gewicht nicht noch weiter nach unten geht.'' Melina fragte ängstlich:,, Was bedeutet das jetzt?'' ,,Das bedeutet das du eine Nasensonde kriegen wirst.'' Sie wusste nicht was sie denken soll. Eine Sonde? Ist es wirklich so schlimm. Das darf doch nicht wahr sein. Nach dem Gespräch suchte sie Anna. Melina berichtete ihr alles was passiert ist und Anna tröstete sie:,, Ich weiss das ist erstmal schrecklich, aber guck, dann musst du dich erstmal nicht auf das Essen konzentrieren sondern kannst dich auf die Therapien konzentrieren und darfst trotzdem zu nehmen damit du nicht sterben musst. Sobald du so 5 kg zu genommen hast, nehmen sie dir die Sonde wieder raus und du darfst wieder essen.'' ,,Wird das weh tun, wenn ich die Sonde bekomme?'' ,,Nein, du musst nur ganz still halten. Es ist etwas unangenehm und es kann sein das du würgreiz bekommst, dass war zumindest bei mir so. Aber wenn du willst, werde ich bei dir sein.'' ,,Oh ja gerne. Aber ich will keine Sonde. Ich werde mich dagegen wehren.'' Anna sagte dazu nichts mehr, weil sie wusste es wird nichts bringen.


Als sie im Krankezimmer waren, holte die Ärztin den Schlauch hervor. Anna hielt Melinas Hand und dann war nochmals eine Ärztin da und Frau Luft. Da Melina sich schon anfing zu wehren, weil sie es nicht wollten, hielten sie alle fest. Die Ärztin führte den Schlauch durch die Nase rein. Es war sehr Unangenehm, dann auf einmal fing sie an zu husten und dachte beinahe erstickt zu werden und sich übergeben zu müssen. Dann ist der erste Teil schon drin gewesen und da war es nicht mehr so schlimm den rest noch einzuführen. ,, Jetzt hast dus geschafft.'', meinte Anna und strich Melina übers Haar. Dann schloss die Ärztin den Schlauch an einen Sack an, indem so eine Flüssigkeit war. Pro Sack hatte es 500 kcal. 3 Mal täglich würde sie so einen Sack Flüssigkeit bekommen. Schrecklich. Jetzt wird sie dick werden.

Im Zimmer wollte sie alleine sein. Sie wollte niemanden sehen. Einfach alleine sein. Irgendwann, nach dem weinen ist Melina eingeschlafen. Als sie wieder aufgewacht ist sah sie das der Sack schon bald leer war. Sie bekam angst. Rannte ins Badezimmer und schaute sich im Spiegel an. ,,Ich bin dicker.'', dachte sie.
Dann griff sie zum Sack und leerte das Fresubin das Lavabo runter. Nun war sie ein wenig erleichtert. Jedes Mal wenn sie wieder einen Sack mit Fresubin bekam, hielt sie, sobald die Betreuerin weg war die Schlauch zu, oder sie leerte immer mal wieder etwas Fresubin aus.

Eine Woche später war wieder Wiegetag. Als sie auf der Waage stand war sie total erleichtert nicht so viel zugenommen zu haben. Nur 1 Kilo. Dabei würde sie 2 bis 3 Kilo zu nehmen. ,,Melina, nimmst du wirklich drei mal am Tag 500 ml Fresubin?'', fragte die Ärztin misstrauisch. Melina blieb ruhig. Das beantwortete der Ärztin auch schon die Frage.

Nun jedes mal wenn sie das Fresubin durch die Nasensonde bekam beobachtete sie eine Betreuerin. Melina musste in der Zeit im Bett liegen, bis der Sack leer ist und danach durfte sie sich erst nach 30 Minuten wieder bewegen. Das war ein Horror. Sie heulte sich immer bei Anna aus, wie schwer das ist und das sie das nicht mehr will. Anna verstand sie und tröstete Melina.


Dickwitchen und die 7 DiätenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt