Kapitel 15

304 29 8
                                    

"Alba, was ist passiert?", fragte mich Tini. Schließlich wusste sie ja, dass ich mit Facu reden wollte. "Ich konnte nicht.", sagte ich traurig. Sofort nahm sie mich in den Arm. "Ich kann einfach nicht. Immer muss ich an sie denken." "An sie?" Verwundert sah mich Tini an. Na toll, jetzt hab ich mich auch noch verplappert. Ich will niemandem sagen, was mit meiner Familie los ist. "Ich...ich meine er.", stammelte ich. Auch Jorge, Rugge und Cande haben mir zugehört und beäugten mich nun skeptisch. Wahrscheinlich bin ich keine sehr gute Schauspielerin. "Du kannst uns Vertrauen.",meinte Jorge freundlich. Sollte ich es ihnen sagen oder lieber meine Probleme für mich behalten? Andererseits wäre es eigentlich sehr gut, einmal darüber zu reden. Klar mit Lodo habe ich darüber geredet, aber das ist ja irgendwie etwas anderes. "Ich tu's. Ich werde es euch erzählen. Aber können wir uns dazu setzen?" "Ja, klar.", meinte Tini und zeigte auf die Campingstühle. Als wir uns alle hingesetzt hatten, sahen mich alle abwartend an. Ein Glück ist Facu noch nicht aufgetaucht. Ich holte noch einmal tief Luft und schaute in die Runde. "Also es passierte vor mehr als einem Monat. Meine Eltern und meine Schwester Lena waren auf dem Weg zu unseren Großeltern. Ich konnte nicht mit, da mein Studium weiterging."

Flashback:
"Passt gut auf euch auf und grüßt Oma und Opa von mir." , gab ich den dreien mit auf dem Weg. Sie standen im Flur und zogen sich an. Wir umarmten uns nocheinmal und dann fiel auch schon hinter ihnen die Tür ins Schloss. Keiner von uns wusste, dass es ein Abschied für immer sein würde. Ich ging ans Fenster um ihnen zu winken. Damals sah ich sie zum letzten Mal. Ich erinnere mich an jedes Detail. Meine kleine Schwester hüpfte fröhlich zum Auto. Kurz bevor sie einstieg, schickte sie mir noch einen Luftkuss. Auch meine Eltern schenkten mir ein liebevolles Lächeln. Dann stiegen sie ein. Ich sah unserem Auto nach, bis es schließlich für immer hinter der nächsten Hausecke verschwand und mit ihm meine Familie...

"Keiner weiß so richtig was passiert ist oder woran es lag, aber irgendetwas muss der Grund gewesen sein. Meine Eltern und meine kleine Schwester habe ich nie wieder gesehen. Sie sind bei einem schlimmen Unfall ums Leben gekommen." Meine Stimme wurde zum Schluss immer leiser. Alle sahen mich etwas geschockt an. "Kein Mitleid. Bitte.", sagte ich verzweifelt. "Nein, Alba.", sagte Cande, "du musst loslassen und dabei werden wir dich unterstützen."
"Ich habe meine Familie verloren, versteht ihr? Ich bin ganz allein."
"Das stimmt nicht. Du bist nicht allein. Wir sind jetzt deine Familie.", sagte eine Stimme hinter mir.

Falba- Eine Reise zu sich selbst•abgeschlossen•Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt