Niemals hätte ich gedacht, dass mich das leise Geräusch von plätscherndem Wasser so sehr erregen und gleichzeitig frustrieren könnte. Seit gut zehn Minuten stand ich nun schon in meiner Küche und gab vor Frühstück zu machen. Richtig, gab vor. Denn eigentlich konzentrierte ich mich auf die Dusche nebenan im Badezimmer. Oder viel mehr auf die Person unter ihr.
Gott! Schon der Gedanke wie ein gewisser Schwarzhaariger darunter stand und das Wasser in Tropfen und Bahnen seinen Körper hinab lief, sorgte für einen kleinen Schweißausbruch meinerseits. Nannte man das sexuell frustriert? Konnte durchaus möglich sein. War eine ganze Weile her, seit ich mir das letzte Mal jemanden in mein Bett geholt hatte. Das war so ungefähr zu dem Zeitpunkt, wo Riley das erste Mal richtig mit mir geredet hatte, wenn auch nur über belangloses Zeug. Aber ab da wollte ich nur noch ihn. Am besten in meinem Bett. Sich stöhnend unter mir windend.
Okay, falscher Gedanke! Ich schüttelte den Kopf und wandte mich dann wirklich wieder der Pfanne mit der gerade schmelzenden Bratenmargerine zu. Keine Ahnung was Riley gerne aß, aber meinem Frühstücksschinken war bisher jeder verfallen. Die Kunst lag darin, nicht der breiten Masse zu folgen, die Bacon vergötterte und auch nicht auf den altbekannten Schinkenspeck zurückzugreifen. Nein, den wirklichen Geschmacksorgasmus bekam man nur durch Schwarzwälder Schinken... Scheiße! Ich dachte selbst schon beim Essen machen an Sex. Ich musste also entweder Riley auf die Schnelle ins Bett bekommen, was keinen positiven Effekt für mein Image hätte, oder ich musste mich ablenken. Und das ging nun mal am besten mit Feuer.
Meine Hand wanderte wie auf Kommando zu meiner Hosentasche. Ich hatte das glänzende Metallstück schon zur Hälfte herausgezogen, als ich die Badtür aufgehen und gleich darauf wieder zuschlagen hörte. Sofort ließ ich es wieder in die Tiefen der Tasche verschwinden und haute auch endlich den Schinken in die Pfanne.
"Riecht gut", vernahm ich es da auch schon hinter mir, woraufhin sich augenblicklich ein Lächeln auf meine Lippen schlich. "Aber was ist, wenn ich jetzt Vegetarier bin?"
Ohne mich umzudrehen antwortete ich grinsend. "Du bist alles Süßer, aber kein Vegetarier!" Meine Ohren meinten ein Schlucken vernommen zu haben, bevor ich das Geräusch eines zurückgeschobenen Stuhles hörte, dessen Füße ein kleines Stück über den Boden schleiften.
"Ach, und was bringt dich zu der Annahme?" Mit Schwung, ganz wie der Fachmann, wendete ich die brutzelnden Köstlichkeiten. "Ich kann auf zehn Meter Entfernung sagen, ob jemand vegetarisch oder sogar vegan ist. Und du bist es nicht. Deine Aura verrät es mir."
Damit drehte ich mich mit der Pfanne in der Hand um und ging auf den Tisch und somit ihn zu. Seine Haare waren noch feucht und kringelten sich an den Enden leicht, was verdammt niedlich aussah. Und nebenbei erwähnt trug er auch noch einen viel zu großen, schwarzen Pullover, sowie eine hochgekrempelte Hose von mir. Verdammt! Ich würde jetzt am liebsten einfach über ihn herfallen.
Mal wieder klatschte ich mir innerlich eine. Sei ein Gentleman, Jason! Was für mich schon immer ein ernsthaftes Problem war, aber Riley zu Liebe würde ich es wenigstens versuchen. Der Junge war einfach anders als alle Typen, die ich bisher hatte. Das bewies er mir auch jetzt wieder, denn er lachte mich nicht wegen meiner Worte aus, sondern sah mich nachdenklich an, als ich ihm die Hälfte des Schinkens auf den Teller tat.
Als mein Teller dann auch voll war und ich mich ihm gegenüber gesetzt hatte, hielt er es auch schon nicht mehr aus. "Wie verrät es meine Aura?" Lächelnd bedeutete ich ihm zu essen und griff selbst nach einem Brötchen, um es aufzuschneiden. "Jeder Mensch strahlt einen Teil seiner Persönlichkeit über seine Aura nach außen hin aus. Und unsere Persönlichkeit wird schon dadurch definiert, was wir essen. Verzichten wir auf Fleisch oder nicht? Das bringt uns entweder in die Position des gefährlichen, kaltblütigen Jägers oder stellt uns auf eine Ebene mit den friedlichen, aber dafür gejagten Wesen. Und du siehst zwar unschuldig aus, strahlst aber die gefährliche Ungewissheit einer Raubkatze aus. Als wenn du mit einer weißen Fahne in der Hand auf dem Schlachtfeld stehen würdest, um Frieden zu stiften, sie aber jeden Moment zerreißen und die Gegner mit einem Hinterhalt vernichten könntest."
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Fire with Fire [LGBT] ✔
FantasyTo defeat fire you have to become fire... "Warum denkst du, dass ich mir ein Märchen gewünscht habe?" Verwirrt unterbrach ich meinen egoistischen, wie sehnsüchtigen Gedankengang. "Was?" "Warum denkst du, ich will einen Ritter oder Prinzen, der mich...