Kapitel X

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Warnung! Nicht jugendfreie Inhalte, die zum einen verwirren (philosophisches Gelaber, das keiner versteht) und zum anderen verstören (sadistisch, psychopathische Handlungen) können! Ich weiß selbst nicht, ob ich mit diesem Kapitel zufrieden sein soll, aber diese Geschichte handelt nun mal von den dunklen Seiten der menschlichen Psyche, also hab ich einfach probiert es halbwegs spannend etc. zu machen. Also viel Spaß beim Lesen.













Hier stand ich also. An dem Ort, wo das Schauspiel begonnen hatte. Und enden würde. Wahrscheinlich in einer Tragödie.

Die Adresse hatte mich in ein Villenviertel geführt. Die Umgebung war ideal gewählt, das musste man ihm lassen. Riesige Anwesen mit bewaldeten Gartenanlagen reihten sich in Abständen von einigen hundert Metern aneinander. Das alte Herrenhaus hob sich majestätisch hinter der dicken Steinmauer ab. Vier imposante Stockwerke. Die bröckelnde Farbe an den Außenwänden wurde von den unzähligen Efeuranken überdeckt, die sich jede noch so kleine Unebenheit suchten, um ihren Weg Richtung Sonne fortsetzen zu können.

Nach außen wirkte das Haus verlassen und kalt. Auf einen Menschen zumindest. Doch für das, was ich vorhatte war ich bereit meine verbliebene Menschlichkeit für einen Moment abzulegen.

Das Anwesen war nicht mehr von Kälte beherrscht, seine Wände pulsierten vor Hitze. Ausgelöst durch den unbändigen Wahnsinn gemischt mit Mordlust, der sich in Gestalt eines menschlichen Körpers durch die Räume bewegte.

Und hinzu kam noch etwas anderes. Der Gestank von getrocknetem Blut. Jahre alt, Jahrzehnte alt und dennoch traf mich eine dieser vielen Nuance wie ein Dolchstich in die Brust. Der Duft von Rileys Blut. Süßer als das restliche Blut der Opfer, welches im Laufe der Jahre hier vergossen worden war. Lieblicher. Und frischer.

Der Zorn loderte in mir auf, gefolgt von Hass. Die Rage versuchte durchzubrechen, aber ich hielt sie noch unter Verschluss. Noch. Ich wollte ihm erst gegenüberstehen.

Ich hatte viel Zeit gehabt mir unsere erste Begegnung vorzustellen. Sie mir auszumalen. Aber egal wie sie auch begann, ob ich höflich an der Tür klingelte, ob ich durch die Wand oder das Fenster hereinbrach, ob ich drinnen auf ihn wartete, sie endete immer gleich. In den Farben des Feuers.

Nur war das genau das, was Riley nicht wollte. Aber er war nicht hier. Er hatte nicht genug Kraft, um ihm noch einmal gegenübertreten und ich war nicht stärkten gewesen, um ihn mitzunehmen. Denn ich würde es nicht ertragen, wenn er die in Blut getränkte Seite an mir kennenlernte.

Ein letztes Mal wandte ich meinen Blick dem Himmel zu. Einem trüben Grau. Wolkenverhangen. Als fürchtete sich das Licht vor dem, was heute noch passieren würde. Als könnte es meinen Anblick nicht ertragen.

Es bahnte sich ein Sturm an. Die Ruhe würde nicht ewig halten.

Und ich hatte auch nicht vor den Ausbruch des Unwetters zu verzögern.

Der Weg in das Gebäude hinein war viel zu einfach. Die Tür war nicht mal abgeschlossen. Aber warum sollte sie es auch sein? Niemand mit klarem Verstand würde sich hier hereintrauen. Nicht bei dieser bösartigen Ausstrahlung. Nicht bei dieser erdrückenden Aura, die nur eins ausstrahlte. Verderben.

Das Haus empfing mich mit Stille. Kälte. Leere. Und dennoch atmete ich den schwachen Rauch von Feuer ein, dass vor Jahren hier einmal gebrannt hat.

Es war ein schönes Haus. Groß, geräumig, edel möbliert. Und genau darin lag seine Tücke. Denn die Grenze zwischen Schönheit und Grausamkeit war nur eine hauchdünne Feder, die vom Wind getragen wahllos von einer Seite zur anderen tänzelte.

Genau wie die menschliche Seele. Sie verfing sich in den Fäden der Gewalt und des Terrors oder aber schwebte über dem Boden der Freiheit.

Es brauchte nur einen einzige schwachen Luftzug und ein Menschenschicksal war besiegelt.

Fire with Fire [LGBT] ✔Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt