Der Albtraum, der wahr wurde

193 6 2
                                    

Hallo Leser!


Ich möchte dieses Kapitel mit einer kurzen Erklärung einleiten.

Es handelt sich bei dieser Geschichte um die Sidestory zu "More than just Harlequin Madness". In dieser wird Tense die Hauptrolle spielen, da er in der Hauptstory nur kurzzeitig anwesend ist. Um das Ganze spannender zu gestalten, oder weil mir eben danach war, ist diese Geschichte angelehnt an den Manga "Die Stadt in der es mich nicht gibt", mehr aber noch an die kolumbianische 'Novela' "El Penúltimo Beso". Das bedeutet: Tense wird hierin in einen Rerun versetzt und muss eben verhindern, dass Chan, wie in der Hauptstory, zu Schaden kommt. Lasst euch an dieser Stelle gesagt sein: Ihr müsst das Hauptwerk nicht gelesen haben. Das macht es sogar noch spannender. Ihr könnt aber, wenn ihr wollt.

Das wäre eigentlich auch schon alles, was ihr wissen müsst, um nicht verwirrt zu sein.

Viel Spaß beim Lesen!


----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Um mich herum war es kalt. Noch nie hatte ich eine solche Eiseskälte gespürt. Mit zusammengekniffenen Augen zog ich meine Knie näher an mich heran und schmiegte meinen Kopf weiter an das warme Polster, das ich nun zum ersten Mal an meiner Stirn und Nase fühlte. Langsam rieb eine sanfte Hand meinen Rücken entlang, in meinem Gesicht spürte ich gleichmäßige, warme Luftzüge. Erst als ich die Augen öffnete, bemerkte ich, dass ich in jemandes Schoß lag. Ich machte mir nicht die Mühe nachzuschauen wer mich im Arm hielt, Hauptsache jemand war da. Endlich! Ich versuchte mich nicht daran zu erinnern, lediglich die Wärme der Person bei mir zu genießen, aber mir wurde immer mehr klar wo ich mich befand. Der eisige Keller unter dem Schulzentrum, in dem die Convention stattfand, hatte mich für einige Zeit gefangen genommen. Wie lange wusste ich nicht. Es war die ganze Zeit über einfach nur dunkel und kalt gewesen. Ich musste blass sein, meine Lippen blau. Kurz bevor ich mich in dieser Situation hier wiedergefunden hatte, dachte ich noch, ich müsste erfrieren. Jetzt lag ich hier in den Händen, die mir so vertraut gewesen waren, roch ihren süßen Duft. Zu schön, um wahr zu sein.

„Nico", hörte ich ihre Stimme flüstern. Konnte ich da ein Schluchzen heraushören?

„Bitte halt durch! Ich bin so froh, dass du lebst. Du darfst nicht sterben!", flehte sie.

Erst jetzt drehte ich mein Gesicht langsam von ihrem Bauch weg und sah ihr in die Augen. Jenny... Sie weinte um mich.

„Ich sterbe nicht, Schatz", gab ich sehr leise von mir: „Du hast mich doch gerettet."

Gleichzeitig schloss ich meine Augen. Wie dumm war doch dieser Satz von mir! Ich würde nicht gerettet werden. Das alles hier war ein Traum und wenn mich jemand aus diesem Keller holen würde, dann ganz bestimmt nicht sie. Nicht so, dachte ich. Schließlich waren wir doch schon lange nicht mehr zusammen. Was spielte mir meine eigene Fantasie da bloß für Streiche?

„Nicolas!", schrie sie in mein Ohr: „Nicht wieder einschlafen! Bleib hier!"

Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sagen würde, aber ihre eigentlich süße Stimme schmerzte in meinem Gehörgang. Von nun an war mir klar, dass ich wohl doch nicht träumte und ausgerechnet meine Ex nun so eine Panik um mich schob. Also öffnete ich die Augen wieder, als ich das Getrampel dreier Fußpaare hörte. Die Leute, die nun zu uns kamen, entpuppten sich als Stevy, ein blondes Mädchen und ein Braunhaariger mit Helfert-shirt.

„Die Sanitäter waren nicht an ihrem Platz, weil...", krächzte das Mädchen erschöpft vom Laufen.

„Weil?", fragte Jenny empört. Sie schien sich wirklich um mich zu sorgen.

It doesn't make senseWo Geschichten leben. Entdecke jetzt