Kapitel 6 - Back

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„Jetzt erzähl", drängelte Belle. „Gut. Er hat mich mit zum Strand genommen. Wir haben uns den Sonnenuntergang angesehen. Er hat mir seine Liebe gestanden, dann haben wir uns geküsst und sind zusammen gekommen", erzählte Lia ganz aufgeregt. Belle hatte ja gewusst, dass Lia und Scott zusammenkommen. „Jetzt muss ich aber auch los. Scott wartet sicher schon", sagte Lia aufgeregt und stand von der Couch auf. „Pass auf der Audi ist tiefer gelegt. Mom hat sich schon mal den Kopf gestoßen", sagte Belle noch und beide kicherten. Als Lia durch die Tür verschwand schnappte sie sich ihr Buch und setzte sich auf die Fensterbank. Mom und Dad kamen gerade von der Terrasse zurück und ließen sich auf die Couch fallen. Charlie war in seinem Zimmer und chattete mit seiner Frau Leilani. Luke und Isaac saßen wieder einmal in Lukes Zimmer und spielten Videospiele. Sie sah aus dem Fenster. Große Gewitterwolken waren am Himmel zu erkennen. Genau in diesem Moment fing es an zu regnen. Die Regentropfen klopften an die Fensterscheibe. Plötzlich klingelte es an der Tür. „Ich geh schon", rief sie und lief auf die Tür zu. Ihre Eltern sahen ihr hinterher. Als sie die Tür aufmachte stand ein durchnässter Mann vor ihr. „Wohnt Thiago López hier?", fragte der große Mann. Seine blauen Augen wanderten zu ihrem Gesicht und seine braunen Haare hingen ihm strähnig ins Gesicht. Das hörte sich jetzt verrückt an, aber er hatte den gleichen Akzent wie Dad und die gleichen Augen wie Scott und Grandma. Sie nickte und rief nach ihrem Vater. „Endlich", flüsterte er leise und brach vor der Haustür zusammen. „Was ist passiert?", fragte Mom und eilte zur Tür. „Bringt ihn rein und ich hole schnell Handtücher, warme Decken und die Jungs", rief Mom und war schon verschwunden. In nicht einmal einer Minute war sie schon wieder da. Charlie, Luke, Isaac, Belle und Dad hievten den Mann auf die Couch, wo Mom Decken und Handtücher verteilt hat. „Was ist passiert? Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte", rief Scott und die Tür fiel scheppernd in die Angeln. „Keine Ahnung. Er hat nach Dad gefragt und ist dann zusammengebrochen. Dad woher kennst du ihn?", antwortete Belle. „Dad ist alles okay?", fragte Luke. Erst jetzt fiel Belle auf wie bleich er war. „Dad?", fragte nun Isaac. Charlie fuchtelte vor Dads Gesicht herum. „Entschuldigt uns kurz", sagte Dad kurz und seine Stimme zitterte leicht. Er zog Mom mit sich in die Küche. „Kommt er euch auch so bekannt vor?", fragte Isaac. „So als müssten wir ihn kennen", sagte Belle. „Die Zwillinge haben Recht", stimmte Scott ihnen zu. „Leute. Er wacht auf", flüsterte Luke. Alle fünf richteten gleichzeitig den Blick auf den Mann. Als er die Augen aufschlug schauten Charlie, Luke und Isaac schockiert Scott an. „Thiago?", flüsterte der Mann und sah Charlie an. Ganz unrecht hatte er nicht Charlie sah Dad schon ähnlich. „Dad kommst du mal", rief Charlie. Dad und Mom kamen ins Zimmer gestürzt. „Wie lange ist es her?", fing der Mann leise an zu sprechen. „Ich dachte du seist tot", sagte Dad heiser. „Wie du siehst leb ich noch? Hast du mich vermisst großer Bruder?", gab er leicht lachend zurück. Bruder? Hatte sie das richtig verstanden? Denkst du auch das Gleiche?, fragte sie Charlie. Manchmal ist diese Telepathie echt nützlich. Ja. Charlie stupste Mom leicht an. „Thiago. Willst du das hier nicht aufklären?", sagte sie dann. „Ähm ja. Wie ihr gehört habt ist er mein Bruder. Lucas, meine Frau Hanna kennst du noch und das sind unsere Kinder", erklärte er ihnen. „Alle fünf?", sagte dieser Lucas. Er setzte sich aufrecht hin und starrte uns mit großen Augen an. „Du willst mich verarschen?", sagte er. „Nein. Das sind Charlie, Luke, Scott, Isaac und Annabelle", erklärte Dad. „Luke?", fragte er. „Ja. Als du verschwunden bist war Hanna schwanger und wir haben uns dann spontan für Luke entschieden", erklärte Dad ihm. „Wie alt bist du Charlie?", fragte Lucas. „Ich werde im Dezember 21", sagte dieser knapp. „20 Jahre also", flüsterte Lucas leise. „Wenn ich fragen darf was ist passiert?", meldete sich Belle. „Sicher darfst du Annabelle. Damals wurden wir zwei und auch José von Werwolfjägern gejagt. Wir sind um unser Leben gerannt als ich angeschossen wurde. Silber. Ich hab euren Vater nur verschwommen gesehen wie er diese Jäger erledigte. Ich dachte es wär aus mit mir. Thiago hat sich zu mir umgedreht und dann wurde alles schwarz. Als ich wieder aufwachte lag ich auf einer alten Bank in einer Art Zelle. So eine verrückte Ärztin, die unbedingt wissen wollte was es mit dem Übernatürlichen auf sich hat, wollte mich sezieren. Viel wusste sie nicht sonst wäre sie an dem Versuch nicht so kläglich gescheitert. Ich war sicher zwei Jahre dort. Als sie aber erfahren hat dass ich etwas mit einer Mitgefangen angefangen habe bin ich dann mich zu irgendwelchen Jägern geschickt worden, die mich dann zehn Jahre in einem Käfig eingesperrt hatten. Die letzten Jahre habe ich immer versteckt gelebt und nie die Suche nach dir aufgegeben. Weißt du wie sehr ich dich vermisst habe Thi?", erzählte er uns. „Ja. Ich dich auch", sagte Dad mit gebrochener Stimme. „Warte du bist auch ein Werwolf?", fragte Charlie. „Ja. Euer Großvater hat mich damals gebissen. Genauso wie José. Fragt mich nicht warum", gab Lucas schulterzuckend von sich. „Und du bist hier der einzige Werwolf unter euch fünf oder?", fragte er und schaute Charlie an. „Nein. Das stimmt nicht ganz. Wir alle vier sind welche", erklärte dieser. „Aber wie. Nur der Erstgeborene ist normalerweise ein Werwolf. Hast du sie etwa gebissen Thi?", redete Lucas weiter. „Nein ich hab damit nichts zu tun. Bei meiner ersten Verwandlung war Blutmond. Und dadurch sind jetzt alle vier Werwölfe. Es gibt da so eine Legende. Du weißt gar nicht wie anstrengend das war", sagte Dad und verdrehte die Augen. „Was arbeitet ihr eigentlich?", fragte Lucas. „Ich war Automobilrennfahrer und habe sogar viel gewonnen, aber jetzt bin ich Manager von meinem eigenen Team. Hanna ist noch immer professionelle Surferin", erklärte Dad ihm. „Apropos Rennen. Wir müssen dann auch mal los Luke", sagte Charlie und lief mit Luke die Treppen hinauf. Nach fünf Minuten kamen sie auch schon mit ihren Koffern wieder. Sie umarmten noch schnell alle, bekamen Glückwünsche und waren dann schon aus der Tür. Lucas saß auf der Couch und betrachtete ganz still das Schauspiel. „Ich mach uns mal einen Tee. Belle?", sagte Mom.

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