Kapitel 23 "Sterne"

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Selamun aleykum :)

Könntet ihr mir vielleicht gute, wirklich gute Lieder empfehlen? Ich höre alles mögliche. Solange nicht geflucht wird, oder unschöne Begriffe verwendet werden. Bei ilahis/ nasheeds lieber nicht allzu bekannte wie Maher Zain oder Sami Yusuf. Davon abgesehen, am besten etwas wo ich den Text verstehe, also türkische oder englische Lieder, weil ich daran glaube, dass Texte inspirierend sind. Es muss jetzt nicht alles langsam sein, bei etwas 'schnelleren Liedern' tue ich mir leichter beim Schreiben von Esin-Parts weil ich dann so hibbelig werde und grinsend schreibe haha :)) Ihr könnt mir hier in den (Inline-)Kommentaren eure Vorschläge dalassen, oder ihr schreibt mir Nachrichten. Und falls ihr nicht wollt, dann ist das auch kein Problem, danke, dass ihr den Teil hier überhaupt gelesen habt :)

Dankeschön für alle Kommentare!

Jetzt wisst ihr was man am Freitag alles machen kann, deshalb lasst uns zusammen gute Taten vollbringen!

Wir sind mittlerweile über 30K, jazakhallahu khair! Sind eigentlich abgesehen von meinen ukhtis, auch andere konvertierte Schwestern meine Leser? :)

Viel Spaß beim Lesen :)

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Der nächste Morgen war mehr als einfach für uns. Erdins Gedanken waren ständig woanders. Ich hatte ihn immer dazu auffordern müssen etwas zu essen, beim Unterricht hatte er mir nicht viel beigebracht und beim Koranlesen hatte ich meine Fehler selbst verbessert -die, die ich bemerkt hatte- und nachdem er sich etwas zurückzog und ein paar Stunden im Gebetszimmer verbrachte, kam er in einem noch schlimmeren Zustand heraus.

Ich machte mir wie verrückt Sorgen um ihn, aber nachdem ich ihn zwei Mal gefragt hatte, was er hat, ob er mit mir darüber reden möchte und er nur still vor sich hin sah, gab ich es auf. Ich wollte nicht zu weit gehen, aber gleichzeitig ununterbrochen fragen bis er redete. Den ganzen Tag sprach er nur, wenn es wirklich nötig war und die meiste Zeit war als wir Unterricht machten. Ständig rieb er sich über das Gesicht und drückte auf seine Augenlider. Er war müde, weil er seit Tagen nicht ruhig schlafen konnte, aber er legte sich auch nicht schlafen. Ich ließ ihn alleine im Gebetszimmer und betete im Wohnzimmer. Als ich an der Tür lauschte konnte ich beim ersten Mal hören, dass er mit seiner schönen Stimme Koran las, aber selbst aus ihr konnte man hören, dass er erschöpft war. Beim zweiten Mal hörte er einer Koranrezitation zu, aber ich hatte den Imam zuvor noch nie gehört. Ich traute mich nicht ins Zimmer, weil ich nicht wusste, ob ich ihn stören würde. Eine Seite in mir ermutigte mich ständig dazu, ‚Du bist seine Frau' redete ich mir ein. Etwas mutiger fand ich mich vor der Tür wieder, aber kurz darauf war mein winziger Tropfen Mut wie weggewischt und ich verließ unsicher die Tür. Ich hatte Angst, dass Erdin mir sagen würde, dass er alleine bleiben wollte, eine Abweisung würde ich nicht ertragen, ich würde mir darauf noch mehr einbilden, als jetzt schon. Aber ich hatte auch ein schlechtes Gewissen indem ich ihn alleine ließ. Ich war in einer Zwickmühle und diese Zwickmühle folterte mich.

Am Abend stocherte Erdin etwas in seinem Essen herum und versuchte alles aufzuessen, denn ich hatte gemerkt, dass Erdin nicht verschwenderisch war. Als ich es das erste Mal bemerkte, fiel mir sofort der Vers „...und Allah liebt diejenigen nicht, die verschwenden." [1], ein. Jetzt war ich dankbar, dass Erdin das befolgte, denn ich war so eingeschüchtert von seiner leblosen Art, dass ich nicht wusste wie ich ihn dazu bringen konnte, etwas zu essen. Jetzt, in dieser Lage müsste ich mich umso mehr um ihn kümmern, aber zu meiner Verwunderung sprach ich nicht ein Wort. Ich betete zu Allah, dass es ihm besser ging und betete dann gleich für alle Menschen denen es schlecht ging mit.

Ich zog mir eine Jogginghose an und ein dünnes T-Shirt drüber und wartete auf Erdin. Ich hatte mich nach dem Gebet ins Bad gemacht und danach gleich ins Schlafzimmer. Mittlerweile wusste ich auch warum ich mich so sehr beeilte. Ich hoffte darauf, dass er wie die anderen Tage mich fest umarmen würde um besser zu schlafen. Wir hatten Donnerstagabend und soweit ich wusste würde Erdin am Montag wieder mit dem Arbeiten anfangen. Einerseits freute ich mich, so würde er sich Erdin besser ablenken können. Andererseits machte ich mir Sorgen wie er in dieser Verfassung arbeiten sollte. Meine einzige Hoffnung war es, dass es ihm bis dahin besser ging. Während ich über ihn nachdachte legte er sich umgezogen ins Bett und zog mich -zu meiner Überraschung- an sich und strich mir über die Haare. Er sprach nichts, aber seine Bewegungen erleichterten mein Herz, denn ich merkte, dass er mir gegenüber nicht kalt war und das bedeutete für mich, dass er nicht sauer war. Ich hatte mich den ganzen Tag mit der Frage gequält, ob er enttäuscht von mir war, weil ich ihn in Ruhe ließ, oder ob er es falsch verstehen würde, aber jetzt waren alle Gedanken weg und ich umarmte ihn, soweit es ging.

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