„Lass uns doch ein wenig Spaß haben, oder Jungs? Denkt ihr das die Kleine schon etwas von ihrer Mutter gelernt hat?!" Alle mussten lachen. Mir schossen die Tränen in die Augen, doch ich konnte sie noch hinunterschlucken. „Hey! Ihr da! Lasst sie los!" Auf einmal erklang eine Stimme in der Nähe und ich war irgendwie erleichtert. „Los Leute weg hier!", rief Chester. Und während die Stimme immer näher kam und die anderen flüchteten, bemerkte ich unter halbverschwommenen Augen, den Blick von Luke, der beim wegrennen sich umdrehte und mich ansah. Von Kopf bis Fuß. Oder er schaute den jungen Mann an der gerade neben mir ankam. Aber das war mir auch egal. Ich war froh ihn zu sehen, meinen großen Bruder. „Hey, alles ok, Lola?" „Ja, danke Christian." Ich lächelte leicht. „Gut dann bringen wir dich jetzt mal nach Hause." Christian ist mein großer Bruder. Er ist 17 und ist der älteste von uns. Er geht nicht mehr zur Schule und hilft meinem Vater bei der täglichen Arbeit. Chris sah eigentlich ganz gut aus, für das was er so miterleben musste. Eine Straßenköter blonde Schüttelfrisur und einen muskulösen schlanken Körper. Und leuchtend blaue Augen. Eigentlich ein Traum für jedes Mädchen, dass nicht grade seine Schwester war.
Viele Freunde hatte er nicht durch die vielen Umzüge. Sein bester Freund hieß Tim und wohnt in Dresden. Sie trafen sich jedes zweite Wochenende bis zu unserem Umzug nach Duisburg. Heute telefonieren sie jedes Wochenende, machten Pläne, die sie am Ende sowieso nicht verwirklichen. Chris hatte bisher nur eine Freundin die er wirklich liebte, Kira. Sie lebte in Duisburg. Doch als mein Bruder zum 16. Geburtstag einen Gutschein für ein Bungeejump für 2 Personen bekommen hatte, geschah das Unglück. Als sie hinuntersprangen und fast ganz unten waren, riss das Seil und die beiden stürzten 324 Meter in die Tiefe. Sie sprangen über einem Fluss. Mein Bruder konnte schwer verletzt geborgen werden (er lag sogar 9 Tage im Koma!). Doch Kira fand man erst 2 Wochen später 132 Meter von der Unglückstelle entfernt. Sie war auf der Stelle tot. Ihre Leiche wurde von der Strömung so weit hinausgezogen. Mein Bruder konnte sich das nie verzeihen. Er gab sich selbst dafür die Schuld sie in so eine tödliche Gefahr gebracht zu haben. Er hatte sich schon 3mal das Leben nehmen wollen, indem er sich die Pulsadern aufschlitzte. Wir hofften alle dass der Umzug, die Erinnerungen an Kira in Vergessenheit geraten lassen würde.
„Was waren das eigentlich für Typen?", fragte mich Chris und riss mich aus meinen Gedanken. „Ähm nur so ein paar Deppen aus meiner neuen Klasse." „Und warum haben die dich festgehalten?" „Ich weiß es nicht. Sie haben gesagt das sie ihren Spaß haben wollen." >>Das mit Mama verschwieg ich absichtlich. Ich wollte ihn nicht unnötig auf die Palme bringen.<< „Mhh." So liefen wir also stillschweigend nebeneinander her, bis wir endlich zu Hause ankamen. Zu Hause aß ich was und ging ins Badezimmer. Dort kämmte ich meine Schulterblatt lange, dunkelbraune Haare und formte sie zu einem Dutt. Wie auch mein Bruder, hatte ich glasklare, hell leuchtende, große blaue Augen. Dann putze ich mir die Zähne, schminkte mich ab und ging ins Bett.
Am nächsten Tag hatte ich Bammel vor dem Unterricht. Ich wusste nicht wie die PM's reagieren würden, nach gestern. Immerhin wussten sie nicht, dass es mein großer Bruder war der mir zu Hilfe geeilt war.
Am Abend gab es deshalb kaum noch Gerede. Ich war nie Thema gewesen. Das störte mich nicht unbedingt. Es war eigentlich immer Chris oder Tamara, meine größere Schwester (das Mittelkind von uns drein) oder die Arbeit oder ein neuer Umzug. Glücklicherweise hörte ich gestern meinen Vater sagen: „Der Platz hier ist so gut. Jedes Wochenende ist ausgebucht. Ich glaube wir können uns hier für ein paar Monate über Wasser halten." Ich musste Grinsen. >>Endlich ein normales Leben. Freunde wie jeder sie hat.<<
Ich ging also in das Klassenzimmer und setzte mich auf meinen Platz. Ich war die erste dort, also nahm ich mein Handy raus und hörte ein wenig Musik.
Mich tippte jemand von hinten an. Ich drehte mich um und sah Heather.
„Hey, na du, " antwortete sie nett lächelnd und drückte mich.
„Hey." „Wie geht's dir so?" „Ach es geht so." „Was ist denn los?" „Gestern auf dem nach Hause Weg, sind mir die PM's entgegengekommen und haben mich festgehalten und naja." „Die wer?" fragte sie ganz unglaubwürdig, bis mir klar wurde das ich mir diesen Namen ja nur ausgedacht hatte. „Nick, Chester, Billie, Luke und Jason", fügte ich dann noch schnell hinzu. „Achso. Wirklich? Und was wollten die von dir?" „Keine Ahnung. Sie haben gesagt, dass sie ihren Spaß haben wollen." Sie schaute mich unglaubwürdig an.
Während ich so erzählte, bemerkte ich nicht wie die anderen der Klasse ankamen und an ihre Plätze gingen. Und dann kamen sie: die PMS. Zuerst Billie, dann Chester, dann Jason, dann Nick und zum Schluss Luke. Wie erwartet drehten sich Billie und Chester zu den anderen rum und grinsten sich dumm und dämlich als sie mich sahen. Ich versuchte sie zu ignorieren, doch ich spürte wie ein Blick an mir haften blieb. Der von Luke. Er sah mich mit seinen großen braunen Augen an. In dem Blick lag etwas unschuldiges, wie als wolle er sagen: >>Es tut mir leid wegen gestern. Ich wollte das nicht.<< Dann ging er zu seinem Platz und richtete seine Schüttelfrisur zu Recht.
„Halloooooo?! Lola?" Heather riss mich aus meinen Gedanken. Sie schaute mich an, dann zu Luke und dann wieder zu mir. Zur Krönung dieses peinlichen Momentes, fing sie an richtig dämlich zu grinsen. „Du stehst auf Luke?" „Nein, der hat mich nur so dämlich angestarrt und ich starre dann immer zurück." Jetzt musste ich auch grinsen. Klar, Luke war schon sehr süß, aber ich hatte weder Zeit noch genügend Energie für einen Schwarm oder gar einen Freund.
Dann klingelte es.
„Hast du dieses Wochenende Zeit? Wir könnten ja einen kleinen Filmeabend machen, " fragte Heather mich nach der Stunde. „Nee leider nicht. Tut mir echt leid. Würde ich gerne doch das geht nicht." „Mhh na gut."
Als die Schule rum war, brachte ich sie noch zur Bushalte und wartete mit ihr. Danach ging ich nach Hause, ohne irgendwelche Zwischenfälle.
Die Wochen vergingen nun schneller. Ich durfte mich neben Heather nach hinten setzen. Wir waren nun die besten Freunde, erzählten uns alles, machten viel zusammen. Mittlerweile versteh ich mich auch mit immer mehr Leuten aus der Klasse sehr gut. Sogar mit Luke, Nick, Jason, Coco und Violett habe ich schon ein par Worte mehr als Hallo oder so gewechselt. Ich musste feststellen dass sie zutiefst in Ordnung sind. Und mir gefiel Luke auch immer mehr. Er war richtig cool drauf und verdammt süß! Und wenn er lächelte, mit seinen weißen Zähnen, schmolz ich nur so dahin. Ich hatte auch das erste Mal in meinem Leben einen wahren besten Freund gefunden:
Naa was meint ihr wer ihr bester Freund ist/ wird?? schreibt pls n kommi drunter.. :D mariieluise xX
DU LIEST GERADE
die cinderella.. I'm the new princess!
Storie d'amoreEs war einmal.. so fangen bekanntlich alle Märchen an - so auch Cinderella. Ein armes Mädchen, das die gesellschaftlichen Hindernisse überbrückt und ihren Traumjungen findet - den Prinzen. Doch so schön wie ein Märchen ist kaum ein Leben. So auch Lo...