Überrumpelt...

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Der Junge mit den stilvoll zur Seite gegellten Haaren hatte mich feste im Griff, ich versuchte zu schreien und mich zu wehren doch er hatte eine Hand auf meinen Mund gelegt und die andere um klammerte meine Arme mit denen ich wild um mich fuchtelte. Meine Beine traten aus bekamen ihn jedoch nicht zu fassen, so sehr hatte er mich an sich gedrückt. „Wie konnte Zayn dich bloß entwischen lassen?!“ schrie Liam mich an und schon schlug er mir ohne zu zögern ins Gesicht. Ich hätte ihm gerne geantwortet um ihn damit zu demütigen doch der braunhaarige Junge hielt immer noch seine Hand vor meinen Mund und ließ mir dadurch keine Möglichkeit. Meine Wange brannte von dem Schlag noch sehr als Liam wieder zum Schlag ausholte, der fremde Junge in dessen Armen ich war, legte mir die Hand vom Mund und hielt mich nur noch am Bauch fest. Meine Chance diesem Liam mal die Meinung zu sagen, doch keinen Augenblick später traf mich schon seine Faust mitten ins Gesicht. Mir liefen Tränen die Wangen herunter doch ich versuchte den Schmerz zu unterdrücken und nicht laut aufzuschreien. Ich sah Harry wie er betreten zu Boden blickte, er wandte demonstrativ den Blick ab, ebenso auch der blonde Junge. Er stand etwas weiter abseits, schaute aber mit klarem Blick zu dem Geschehen vor ihm. Plötzlich hob Harry den Kopf noch ehe Liam mich zum wiederholten Male schlagen konnte und sagte: „Liam, hey es reicht langsam, ich glaub sie hat verstanden!“ Er schaute ihn mit klaren dunklen Augen direkt an. Liam wirkte für den Bruchteil einer Sekunde irritiert, doch sofort trat wieder Hass und Entschlossenheit in seinen Blick, doch er hörte auf Harry, ließ die Hand sinken und schaute mir in die Augen als er sprach: „Du hast jetzt nochmal wahnsinniges Glück gehabt Kleine! Solltest du auch noch den kleinsten Wiederstand von dir geben werde ich dich so richtig bearbeiten! Louis“, er schaute den Jungen hinter mir an, „bring sie weg, du weißt ja wohin, wir hatten es besprochen. Niall lege ihr die Fesseln an aber diesmal richtig stramm und Harry betäube sie damit sie nicht noch einen unüberlegten Fluchtversuch begehen kann.“ Er spuckte die Worte förmlich aus, er hatte mich außerdem die ganze Zeit angeschaut. Ich konnte nichts aus seinem Blick lesen, das einzige was er mir offen darlegte war seine Wut. Da Louis seine Hand nicht mehr auf meinem Mund hatte, konnte ich endlich sprechen, ich sah Liam mit hasserfülltem Blick an, als er sich umdrehte und in Richtung eines schicken Bentleys davonging. Ich fing Harrys Blick auf der mich warnend ansah weil er sah das ich vorhatte zu rufen doch das war mir egal: „Du dreckiger Bastard Liam!“ Ich presste die Worte zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor, doch egal wie leise sie doch waren, Liam drehte sich sofort zu mir um kam mit schnellen Schritten zu mir und blieb dann vor mir stehen. „Das hast du nicht umsonst gesagt!“ er grinste mich verschwörerisch an und von einer auf die andere Sekunde hatte ich seine Faust im Magen. Ich musste Würgen und spuckte Blut, doch das sollte es nicht gewesen sein. Er nahm mein Gesicht in seine Hände, welches ich vor Schmerzen zu Boden gerichtet hatte und hob es an damit ich unterwürfig in seine Augen sehen musste, doch anstatt etwas zu sagen schlug er mit seiner Faust mit voller Wucht in mein Gesicht. Meine Beine sackten vor Schmerzen in sich zusammen und hätte Louis mich nicht mit seinen beiden starken Armen aufrecht gehalten, ich war mir sicher, wäre ich auf den Boden gefallen und hätte mich vor Schmerzen gekrümmt. Ich konnte nicht mehr, ich fing an zu weinen, leise denn ich wollte nicht laut schluchzen in deren Gegenwart, Liam jedoch interessierte dies nicht und wendete sich ab um schnellen Schrittes zu seinem Auto zu gehen. Die Anspannung von allen legte sich als er mit seinem Auto außer Sichtweite war. Erschöpft vergrub ich mein Gesicht in Louis Brust, ich wollte niemanden ansehen, niemanden nach diesem Erlebnis noch in die Augen schauen. Ich weinte leise in seine Brust hinein und genoss die Wärme, was natürlich absurd war denn er war derjenige der mich für Liam festgehalten hat damit Liam mich misshandeln konnte. Liam währte sich zum Glück nicht dagegen, dass ich mein Gesicht an seiner Brust liegen ließ, es schien mir sogar als wurde sein Griff lockerer. Wahrscheinlich wusste er dass ich sowieso nicht in der Lage war mich zu wehren. Niall kam auf mich zu, er hatte Paketband in den Händen. Er schaute mich nicht an, sondern blickte auf den Boden als wäre dort irgendein Schatz. Ich wehrte mich nicht als er meine Hände nahm und fesselte, ich konnte einfach nicht mehr. Ich wollte nur noch weinen und mich in irgendeine Ecke verkriechen doch hier war ich den drei Jungs ausgeliefert, eine Flucht war mir jetzt nicht mehr möglich. Mein Gesicht lag noch immer an Louis Brust geschmiegt. Niall zog meine Fesseln extra stramm und ich zuckte zusammen als er nochmal fest zu zog, irgendwie hatte keiner der Jungs auch nur einen Funken Mitleid. Nachdem Niall fertig war gab er Louis ein Zeichen, woraufhin dieser mich endlich zu Boden gleiten ließ. Der Kies drückte sich in meine nackten Beine und es schmerzte zunehmend. Niall hatte sich vor mich gehockt und machte mir leise meine Fesseln dran, ich ließ es über mich ergehen, ich wusste dass ich nicht fliehen konnte. Nur warum taten sie mir das an? Warum sagte mir keiner weshalb ich überhaupt hier war. Alle hatten sich in Schweigen gehüllt, sie wollten vor mir wohl nicht sprechen oder sie waren selber von dem Ereignis von vor drei Minuten geschockt. Niall der vor mir kniete sah mir wehleidig in die Augen, seine blauen Augen schienen trübe und er wirkte allgemein nicht sehr glücklich. Er legte mir beruhigend seine große Hand auf meine nackten Füße, sie waren wahrscheinlich eiskalt und dreckig aber er ließ sie dort ruhen ehe er fortfuhr mich zu fesseln. Er strich mir nochmal sachte übers Bein und erhob sich. „So ich bin Fertig. Harry du kannst sie jetzt einschläfern.“ Er schaute niemanden an als er es sagte und auch Harry sagte nichts als er auf mich zukam, den Lappen in seiner rechten Hand. Louis nahm mich in der zwischen Zeit auf den Arm, meine kalten Beine lagen in seinen warmen Händen, er schien dies zu bemerken denn er guckte mich erschrocken an. Harry stand nun vor mir doch ich wollte nicht einschlafen ich wollte nicht. Ich drückte mein Gesicht an Louis Brust, schmiegte mich an ihn und weinte, mir entfuhren Schluchzer. „Mach es nicht komplizierter als es schon ist!“ Er sah mir mit besorgtem Blick in die Augen als ich meinen Kopf von Louis Brust hob. „Ich will nicht, ich will…das nicht!“ meine Stimme wurde energischer und meine Verzweiflung musste wohl jeder gehört haben denn sie sahen mich traurig und mitfühlend an. „Hey Kleine das kann ich gut verstehen aber es geht nicht anders…es muss sein.“ „Nein muss es nicht! Ich muss vor allem nicht hier sein und mich von euch entführen lassen!“ Ich schrie ihn nun verzweifelt an, als Harry nun mit dem Lappen auf mich zu kam vergrub ich mein Gesicht wieder in Louis Brust. „Ach Schätzchen es führt ja doch kein Weg daran vorbei, komm wenn du willig bist, wirst du es viel leichter bei uns haben.“ Louis schaute mich mit traurigen Augen an als er das sagte. Doch meine Geduld, meine Angst und mein Respekt vor den Jungs war verflogen, ich schrie sie weinend an: „Verpisst euch! Ich will das nicht! Ich will dass ihr mich auf der Stelle frei lasst! Ich will nach Hause…“ Bei meinen letzten Worten versagte meine Stimme. Ich wollte eigentlich noch mal ansetzen als Harry mir schon das Tuch ins Gesicht drückte und ich nach Atem rang, meine Glieder wurden wieder automatisch schwach und ich sah noch wie Louis erleichtert seufzte. Danach fing er an etwas mit Harry und Niall zu besprechen doch das bekam ich schon nicht mehr mit, denn mir vielen schon die Augen zu…

Louis POV:

Ich sah wie sie krampfhaft probierte ihre Augen offen zu halten, doch das Schlafmittel wirkte verdammt schnell, ihr ganzer Körper hing schlaff herunter nur ihre Augen wehrten sich noch gegen das Schlafmittel. Doch schon nach wenigen Sekunden vielen ihre Augen zu und ihr Kopf legte sich an meine Brust. Sie sah echt verdammt süß aus, wie sie so hilflos in meinen Armen lag und doch wusste ich, dass ich sie wie eine Gefangene behandeln musste denn das war sie ja auch obwohl sie gar nichts verbrochen hatte. Ich wusste noch gar nicht wann Liam beabsichtigte sie wieder frei zu lassen, wenn sie Pech hatte würde dies nie geschehen und einer von uns müsste sie am Ende töten damit das alles ein Ende hatte. „Ich kann einfach nicht glauben was Liam da von uns verlangt!“ Harrys Stimme klang hart doch sein blick den er der schlafenden Katja schenkte war weich und liebevoll. Er wollte ihr nichts tun, dafür kannte ich ihn zu gut, doch er hatte keine Wahl. „Ja ich weiß das ist nicht richtig aber was sollen wir denn schon tun?“ „Wir könnten aus dem Vertrag aussteigen!“ Niall hatte das Wort erhoben und schaute das erste Mal nachdem sie so verprügelt worden war wieder auf. „Er würde uns umbringen wenn wir das täten, er würde seine Leute auf uns hetzten so das niemand von uns überlebt. Katja mal ganz ausgeschlossen…“ Ich schaute wieder auf ihren schlafenden Körper an meiner Brust. „Naja ist ja jetzt auch egal, Louis ich komme mit dir, falls sie dir zu schwer wird.“ Harry zwinkerte mir zu und lächelte. Ich war eigentlich nicht so begeistert darüber Harry an meiner Seite zu haben, denn ich wollte eigentlich alleine mit ihr sein, einfach ihre ruhige Präsens um mich haben. Doch ich willigte ein um keinen Verdacht zu schöpfen und lächelte zurück. „Gut ich fahr dann mal nach Hause, habe noch ein paar Dinge zu erledigen“ sprach Niall. „Klar mach das.“ Ich nickte ihm zu. Niall machte kehrt und ging in die entgegengesetzte Richtung davon. Wir sahen ihm noch eine Weile nach ehe wir uns in Bewegung setzten. Unser Ziel war eine alte verfallene Hütte tief im Wald wo schon seit Jahrzehnten niemand mehr hinging. An diesem Ort konnte sie nicht einfach flüchten weil wir zu viel Mitleid hatten, ich konnte mir genau ausmahlen weshalb sie bei Zayn entkommen konnte. Das sollte diesmal nicht passieren. Die Hütte konnte man an allen erdenklichen stellen abschließen so das eine Flucht selbst wenn sie keine Fesseln trug unmöglich wäre. „Denk dran das du sie mir gibst falls sie dir zu schwer wird ja?“ Harry sah mich erwartungsvoll und mit Hoffnung in den Augen an, ich wusste genau dass er sie unbedingt tragen wollte. Wer wollte denn schon nicht ein so hübsches schlafendes Geschöpf an seiner Brust geschmiegt tragen. Wir waren schon Freunde seit ich denken kann und da ich wusste dass ich gleich die Schicht sowieso übernehmen musste und mit ihr alleine sein würde, legte ich sie auf den Boden damit Harry sie sich nehmen konnte. „Weißt du ich war gestern noch im Fitnessstudio und hab noch unwahrscheinlich starke Muskelschmerzen, nimm du sie ruhig.“ „Klar wenn du unbedingt möchtest.“ Er wollte eigentlich ein wenig genervt klingen weil er sie jetzt tragen musste doch ihm gelang es nicht, er lächelte plötzlich unaufhörlich. Er war so vorsichtig wie ich ihn noch nie gesehen hatte, zärtlich hob er ihren Körper vom Boden auf. „Oh man sie ist ja eiskalt! Man könnte fast glauben sie sei tot!“ „Ach sie war auch schon so kalt als du sie noch nicht zum Schlafen gebracht hast, der Bunker war wohl nicht der perfekte Ort für sie.“ Harry drückte sie noch fester an seine Brust, wahrscheinlich dachte er, er könnte sie damit wärmen. Mir huschte ein Lächeln über die Lippen und Harry sah es. Sofort sprach er: „Ich möchte nicht das sie krank wird sonst müssen wir für unsere Geisel auch noch Medikamente besorgen gehen. Und ich habe echt besseres zu tun!“ Sein Ton war abweisend und kalt geworden, doch mich amüsierte es nur, es war einfach nur lustig mit an zu sehen wie er mit allen Mitteln zu verstecken versuchte, dass er sie mochte. Wir liefen noch mehrere Minuten mitten durch den Wald und Harry behielt sie die ganze Zeit auf dem Arm, als wir jedoch vor der Hütte angekommen waren, übergab er mir sie wieder, doch das nur Widerwillen. „Ciao wir sehen uns dann später.“ Rief mir Harry im Weggehen noch zu. Na da waren wir, dies war der neue Unterschlupf für unsere Geisel. Das Haus war nicht sehr einladend von außen doch innen war es ganz passabel und deswegen sorgte ich mich noch nicht sehr. Ich trat auf das Haus zu, die Stufen zur Tür knarrten auffällig laut doch der Wald war verlassen und hier kam nie einer hin, außer ein paar Tiere. Mit meinem Ellbogen öffnete ich die Tür und trug sie herein. Drinnen war es wahnsinnig kalt. Ich legte sie auf den Teppich vor der Heizung. Hier drinnen waren keine Möbel, der Raum war komplett leer außer einem Teppich, zwei  Decken und einem Kissen, welche in der hinteren Ecke des Zimmers lagen. Außerdem war ein kleiner Erste Hilfe Kasten an der Wand angebracht den ich sofort benutzen musste. Zuerst legte ich ihren schlafenden Körper an die Wand neben der Heizung. Ihre Handgelenke befestigte ich an dem Heizungsrohr neben ihr. Dann stand ich auf und holte die zwei Decken aus der Ecke und wickelte sie um ihren Körper und vor allem um ihre Füße, diese waren eiskalt. Und plötzlich merkte ich auch schon wie ihre Augenlider langsam zu flattern begannen….

In love with my kidnapper?!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt