8. Kapitel

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Ein lautes metallisches Klirren durchbrach die Geräusche des Waldes, als Yoricks Schwert gegen die kurze Klinge von Cyrians Dolch prallte. Er hatte ihn blitzschnell von seiner Gürtelhalterung gelöst, um den tödlichen Schlag, der sei Herz getroffen hätte, abzuwehren. Jedoch war Yorick ebenfalls stark, sodass Cyrian den Hieb bloß ablenken konnte. Somit stach die Klinge statt in sein Herz in seine Schulter. Ein gequälter Ausdruck machte sich auf Cyrians Gesicht breit, als sich das kühle Metall einen Weg durch seine Haut bahnte und in sein Fleisch eindrang. Ein verrücktes Grinsen erschien auf Yoricks Gesicht und er begann zu lachen, als er das Schwert aus Cyrians Wunde zog und mit freudigem Blick die rot-gefärbte Klinge ableckte. Als Cyrian das sah, wusste er, dass Yorick den Verstand verloren hatte. Dieses Monster war nicht mehr der, den er einst kannte. Mit einer schnellen Bewegung stieß er Yorick von sich weg und sprang auf. Sein ehemaliger Freund, dessen Grinsen immer noch auf seinem Gesicht prangte, wollte gerade zu einem neuen Schlag ausholen, als die Beiden Schritte hinter sich hörten. ,,CYRIAN!", ertönte Alenicas Stimme, als sie und Ivana um die Ecke gerannt kamen. Unmittelbar danach kam Cassian angelaufen, der ihnen offensichtlich gefolgt war. Cyrian nutze diesen kurzen Moment der Verwirrung um Yorick zu entwaffnen. Dieser schien jetzt gar nicht mehr so mutig zu sein. Er drehte sich ängstlich um und lief in das dunkle Geäst des Waldes. Nun, da Cyrian in Sicherheit zu sein schien, begann das Adrenalin, das ihn die ganze Zeit auf den Beinen gehalten hatte, auf zu wirken und er fiel erschöpft um. Im selben Moment erreichten ihn seine Freunde und konnten nur noch zusehen, wie Cyrian auf dem Boden aufschlug. Cassian war der erste, der reagierte, hob Cyrian auf und warf ihn sich über die Schulter. Dann sagte er zu Alenica: ,,Wir müssen ihn sofort zu Tardye bringen. Sie ist die Heilerin von Livent. Kommt, wir müssen uns beeilen." Mit diesen Worten drehte er sich um, breitete seine hellbraunen Adlerschwingen aus und schoss in Richtung Himmel. Während Alenica noch versuchte die Situation zu erfassen, kam von Ivana nur ein empörtes: ,, Das hat er jetzt nicht wirklich gemacht!" Doch es half nichts. Sie mussten wohl oder übel allein in die Stadt laufen. Sie machten eine kurze Pause um ihren, vom Herlaufen schon schweren Atem zu beruhigen und dann liefen sie den ganzen Weg wieder zurück. Außer Atem und völlig erschöpft erreichten sie schließlich die ramponierte Stadt Banyan. Doch etwas war komisch. Kein Engel aber auch kein Dämon war zu sehen. Hilflos irrten die zwei Mädchen in dem Gewirr aus Straßen herum, bis sie endlich auf eine andere Person stießen, eine zerzauste junge Frau. Sie war in Eile und offensichtlich verletzt. Auf Alenicas Bitte, ihnen zu zeigen wo Tardye denn sei, meinte sie nur, sie müsste auch dorthin. Also liefen die Drei zusammen durch ein paar Straßen, bis sie an einem großen cremefarbenen Gebäude anhielten. Die Frau lief sofort hinein. Gerade als die Freundinnen das Gebäude betreten wollten, hörten sie hinter sich einen lauten Knall, gefolgt von Schreien und dem Dröhnen eines Horns.

Tja, wie es weitergeht verrate ich erst im nächsten Kapitel.
Viel Spaß :-)

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