9. Kapitel Denah POV

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Nachdenklich blickte ich zu Boden, sein amüsiertes Lächeln störte mich. "Suchst du etwas bestimmtes? Alice Cooper liegt da hinten.", mit einem Lächeln deutete ich in die hinterste Ecke des kleinen Ladens. 

Sein Grinsen verstarb, "Nein, ich wollte mich nur vergewissern, dass es dir gut geht. Verzeihung für die Störung." Sein Körper wandte sich bereits wieder zum Gehen, doch der erwartungsvolle Blick in seinen Augen, verriet mir dass er nicht wirklich vor hatte seinen Worten nach zu kommen. Ich wollte es ihm leichter machen, mit einer unsicheren Geste deutete ich auf das zerfledderte, alte Sofa in der Ecke. "Bitte, bleib doch noch etwas." Ein freudiges Glitzern breitete sich in seinem brauen Auge aus, das weisse jedoch, blickte wie üblich kalt und starr auf mich nieder. "Gerne!" Mit grossen Schritten durchquerte er den Raum und setzte sich, hastig tat ich es ihm gleich.

 "Verrätst du mir, was man einem erfolgreichen Rockstar zu Trinken anbietet?" Lachend schlug er die Beine übereinander, "Nun, Absinth wäre nicht schlecht." "Kommt sofort.", erleichtert etwas Abstand von ihm zu bekommen, sprang ich auf und lief ins Nebenzimmer. Mein Herz pochte wie wild, ein widerlicher, kalter Schauer lief mir den Rücken runter. Mit zitternden Händen schnappte ich zwei Gläser, eine Flasche Absinth und lief zurück zur Sofaecke. 

Nach kürzester Zeit war die Flasche leer getrunken, er schüttete dieses grüne Zeug runter als wäre es Minzsirup. Erstaunt und zugleich belustigt, beobachtete ich ihn dabei, während meine Wenigkeit sich mit einem Bier begnügte, vernünftig wie ich war. Trotz dem vielen Alkohol, war er überaus klaren Verstandes. Seine Zunge, die bereits träge und taub sein müsste, formte flink wie ein Wiesel überaus intelligente Sätze. Seine Fragen, die er mir stellte, waren direkt, jedoch so sehr in Charm gewickelt dass jedes Wort die Wirkung eines Komplimentes hatte. Seine Art und Weise erinnerte mich an eine Spinne, er konnte einen mit seinem Charisma und seiner unglaublich attraktiven Intelligenz  in sein Netz locken und einwickeln, ohne dass man es überhaupt richtig realisierte. 

Fasziniert von dieser  Individualität, verlor ich jegliches Zeitgefühl. Gebannt lauschte ich seinen Worten, so ein unglaublich interessanter Zeitgenosse hatte ich schon lange nicht mehr kennengelernt, das letzte mal vor 20 Jahren - meiner Geburt. 

"Aber genug von mir.", endete er nach einer langen Erzählung über seine vergangene Welttour, "jetzt würde ich liebend gern etwas über dich erfahren. " "Nun", ein süffisantes Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen, "neben solch einer Persönlichkeit wie dir, kann ich nicht sonderlich beeindrucken." "Unsinn! Ich interessiere mich aufrichtig für dich.", erwiderte er mit ausdrucksloser Miene, seine Haltung strahlte Unsicherheit aus, er schien überaus beklommen. 

Seufzend schenkte ich ihm ein Lächeln, "Nun gut." räuspernd setzte ich mich gerade hin und leckte mir über die schwarz geschminkten Lippen, "Wo soll ich anfangen..." 














The Antichrist SuperstarWo Geschichten leben. Entdecke jetzt