Zehn

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Wie versprochen haben Pia, Sonja, Marie und ich den ganzen Monat was zusammen gemacht. Wir waren im Heide Park, im Zoo, Kino, Essen und noch in Bremen. Die ganze Zeit haben wir im Unterricht geplant was wir machen und haben jedes Wochenende mit irgendwelchen Ausflügen verbracht. Es war schon schön, aber wenn ich so daran denke das wir in 2 Tagen von hier weg sind vermiss ich die Zeit die wir was zusammen gemacht haben jetzt schon. Der einzige Grund das nicht zu zeigen wie traurig ich bin, ist Marie. Sie ist richtig mies drauf und weint die meiste Zeit. Das es meiner Mutter nicht interessiert war mir von Anfang an klar. Hauptsache sie ist von hier und Papa weg. Justin fragt mich so gut wie jeden Tag was sie uns noch erzählt haben da er es irgendwie gemerkt hat, dass es nicht nur die Trennung ist. Ich bin weiter hin hart geblieben und hab ihn nichts erzählt. Und heute ist der Tag an dem ich mit Pia anfange meine Sachen zupacken. Natürlich hat keiner bock drauf und wir schweigen die ganze Zeit. Es ist so unerträglich das niemand was sagt und Pia so traurig zu sehen,  bricht mir das Herz. Die Stimmung ist wie bei jeden Abendessen. Auch so still und wenn man was sagen will, hat man das Gefühl das man was falsches sagt. Genau wie heute. Mama und Papa gucken sich dauernd böse an, Marie ist in Ruhe und steht dann auf und sobald ich auch aufgestanden bin streiten sie sich mal wieder. Seit dem sie uns gesagt haben das sie sich trennen ist das schon zur Tradition geworden.

Am nächsten Tag

Pia kam heute früher als gestern mit der Begründung das wir uns heute das letzte mal sehen und wir deswegen mehr Zeit brauchen. Typisch Pia. Wir packen weiter und als wir fertig sind übernimmt sie das Wort.

,,Ich will nicht das du gehst!!"

,,Ich doch auch nicht! Ich werde dich so oft besuchen wie es geht, dir schreiben, dich anrufen und wir werden sehr, sehr, sehr, seeehrrrr viel skypen. Ok?"

,,Ja das hoff ich doch",sagt sie und wir beide müssen lachen. Dann holt sie das Fotoalbum raus und wir blicken nochmal zurück wie toll es war. Irgendwann fang ich an zu weinen und Pia die mal wieder nicht anders kann weint mit. So geht das die ganze Zeit bis wir fahren müssen und selbst da hören wir nicht auf.

,,Bye Maus",sagt Pia ,,Und pass auf dich auf!"

,,Mach ich doch dad weißt du aber selber. Ich werde dich vermissen"

,,Ich dich auch und grüß Justin ml von mir"

,,Ok",sag ich noch und steig zu Marie nach hinten ins Auto. Als ich drin sitze fährt meine mum sofort los als könnte sie es nicht erwarten paar tausend Kilometer von unserer Familie weg zu sein. Marie guckt die ganze Zeit aus dem Fenster um ja nichts zu verpassen und um sich alles einzuprägen glaub ich. Das einzige was ich mache ist Musik zuhören, meine Mutter böse anzugucken und aus dem Fenster zustarren. Ich werde Hamburg sehr vermissen und Pia, trotzdem freu ich mich darauf Justin wieder zusehen. Marie kann es eh kaum glauben das sie ihn kennenlernt, ihren Lieblingsstar! Meinen Eltern hab ich es noch nicht erzählt. Das hab ich auch nicht vor, so wie sie sich verhalten haben. Im Flugzeug ist immer noch die gleiche Stimmung. Keiner redet mit einander, Marie und ich sind immer noch sauer auf unsere Eltern. Vorallem auf unsere Mutter und ihr fällt nicht mal ein das sie was sagen könnte. Mittlerweile hass ich sie. Ich weiß das sagt man nicht, aber es ist so. Viel bekomme ich eh nicht mehr mit. Ich weiß nur noch das ich irgendwann eingeschlafen bin.


Hater or Belieber?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt