Kapitel 18

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Elenas sicht

Heute ist Heiligabend. Was wohl in den Geschenken für mich drin ist? Ich bin echt neugierig. Alex und Luisa hatten mir ihre Geschenke mitgegeben, genauso, wie ich ihnen meine gegeben habe. Wäre ich in Berlin geblieben, dann wären wir heute Mittag zu einem von uns gegangen. Wir hätten Plätzchen gegessen und die Geschenke ausgepackt. Auf den Gottesdienst, den wir besuchen werden, freue ich mich am wenigsten, so wie eigentlich jedes Jahr. Ich finde den immer total langweilig. Ob Florian wohl auch in die Messe geht? Das würde mich schon interessieren, aber ich will ihn nicht anschreiben, jedenfalls nicht wegen so etwas... Das erinnert mich daran, dass ich mich bei Oma noch bedanken muss, weil sie mir den Zettel gegeben hat! Das mache ich nachher mal, wenn ich Oma beim Essen machen helfe. Ben wird wahrscheinlich mal wieder kaum helfen und stattdessen nur an seinem Laptop oder Handy sein, Mama wird sich um Lily kümmern und Dad wird mit Onkel James und Opa fernsehen, also alles wie jedes Jahr. -.-

Eine Stunde später stehe ich mit Oma zusammen in der Küche und bereite den Weihnachtsbraten vor. "Danke, dass du mir den Zettel gegeben hast!"
O: "Aber das ist doch selbstverständlich"
E: "Woher hattest du den Zettel eigentlich?"
O: "Florian hatte deinen Vater gefragt, ob er dir den Zettel geben würde, doch wie zu erwarten hat dieser nein gesagt und die Tür zugeknallt. Dann ist dein Vater ins Wohnzimmer gegangen und bin Florian hinterhergerannt, um dir den Zettel zu geben. Was stand eigentlich auf dem Zettel?"
E: "Seine Handynummer"
O: "Hast du ihn schon angeschrieben?"
E: "Nein"
Darauf antwortet Oma mir nicht.
Wir machen weiter das Essen und reden noch über verschiedenes.
Nach einer viertel Stunde ist das Essen fertig und ich decke den Tisch. Oma hat alles schön weihnachtlich dekoriert. Wir setzen uns alle an den Tisch und essen. Meine gute Laune, die ich seit langem nicht mehr habe, wird von meinem Bruder mal wieder runter gezogen.
"Na wie läuft es denn so mit deinen Jungs?", fragt er mich mit einem blöden Grinsen im Gesicht.
Ich tue aber nur ahnungslos und frage nur: "Welche Jungs?"
B: "Das weißt du ganz genau"
"Hey es ist gut jetzt. Bitte nicht an Heiligabend. Wir wollen hier friedlich zusammen essen. Ihr könnt das später auch noch klären.", mischt Oma sich ein. Ich sehe sie dankend an und sie nickt nur. Wir essen zuende und ich helfe Oma dann beim Abwasch.
O: "Du musst mir nicht helfen, Liebes. Du kannst gerne Fernsehen gucken oder so."
E: "Nein Oma, ich helfe dir gerne und im Fernsehen läuft eh nichts. Ich möchte nicht, dass du so viel Arbeit hast."
Oma lächelt mir zu und sagt: "Bei dir haben deine Eltern wohl alles richtig gemacht. "
Ich lächel sie an und trockne weiter ab. Ich liebe Oma einfach. Ich weiß gar nicht, warum ich Oma vorher nicht mochte. Insgesamt ist der Urlaub hier ganz anders, als ich ihn mir vorgestellt habe.
Wir sind jetzt fertig mit dem Abwasch und gehen in die Kirche. Die Messe ist genau so, wie jedes Jahr, außer, dass ich mich die ganze Zeit frage, was Florian wohl macht, da mir langweilig ist. Ich bin nicht gläubig, deswegen gehe ich nur ziemlich selten in die Kirche. Nur zu Weihnachten und Ostern. Ich finde den Gottesdienst total unnötig, aber wegen meiner Familie muss ich dahin. -_-
Nach der Messe gehen wir wieder nach Hause und gehen für die Bescherung ins Wohnzimmer. Jeder geht auf seinen Platz, wo auch die Geschenke liegen und packt die Geschenke aus. Ich habe Ben und Dad eine Tasse geschenkt, wo jeweils drauf steht: 'Weltbester Bruder /Dad'.
Für Mom habe ich eine bunte Vase gekauft, die sie sich gewünscht hat und Lily habe ich eine Puppe geschenkt. Ich habe von Mom und Dad einen Schminkkasten bekommen, den ich mir gewünscht habe, von Ben ein Buch, von Lily ein selbstgemaltes Bild, von Onkel James einen neuen Notenständer, denn ich spiele Gitarre, von Luisa habe ich die CD 'Bravo Hits 91' bekommen, von Alex einen Fotokalender mit Fotos von ihr, Luisa und mir und von Oma und Opa ein neuen Schal und Anziehsachen. Ich freue mich sehr über meine Geschenke. Ich frage mich was Florian für Geschenke bekommen hat und wie er Weihnachten feiert. Ok, ich denke viel zu viel über ihn nach, aber ich bekomme ihn einfach nicht mehr aus dem Kopf. Ich habe mich eindeutig voll in ihn verknallt. Er ist so süß und nett und seine Augen sind ein Traum...*-*❤
Aber was soll ich tun? Zu ihm rennen und ihm sagen, dass ich ihn liebe? Dann können wir 2 Tage Händchen halten und danach können wir eine Fernbeziehung führen, die wir nach einem Monat beenden.
Wow, wie sinnvoll. -_-
Am 27. reisen wir sowieso wieder ab, dann sehen wir uns nie wieder. Am besten ist es, wenn ich ihn einfach vergesse, Das ist für uns beide am besten.
Und was ist wenn er mich verletzt? Auf diesen Trennungsscheiß habe ich auch keinen Bock.
Ich hätte nie gedacht, dass ich das mal sage, aber Papa hat Recht: eine Beziehung ist nicht gut für mich.

Dieses Kapitel wurde von uns allen geschrieben

Frohe Weihnachten ☺

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