Chapter 8 - Laury

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Hey <3. Ich muss euch vorwarnen, wie schon am Ende des letzten Kapitels. Diese Szene muss einfach mal in diesem Buch vorkommen, so leid es mir tut. Ich hoffe, es gefällt euch trotzdem :*.

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Ich liege still in meinem Bett, wage nicht zu atmen, oder ein Geräusch von mir zu geben, ich starre einfach nur auf meine Türklinke. Ich habe Angst, dass er wiederkommt, dass mitten in der Nacht die Klinke zu meinem Zimmer hinuntergedrückt wird und sein Blick auf mich fällt. Ich habe mich schon oft tot gestellt, doch es hilft nichts, es ist ihm egal, es wäre ihm egal. Kalter Schweiß bildet sich auf meiner Stirn und ich zittere. Bitte, bitte, lass ihn nicht reinkommen!

In diesem Moment wird  die Türklinke hinunter gedrückt und meine Finger krallen sich in das Betttuch. Ich kneife die Augen zusammen und ich drücke meinen Körper tiefer in die Matratze. Ich spüre, wie sein lustvoller Blick über meinen Körper gleitet. Langsam kommt er zu meinem Bett und setzt sich auf die Bettkante.

„Hallo Prinzessin"

Mein Atem stockt. Allein dieser Name entfacht diesen Schmerz in mir. Warum? Wieso tut er mir das an?

Ich spüre seine Hand, die meine Wange streichelt, sie ist grob und rau, ganz anders als Noahs Hände....

Langsam wandern seine Hände zu meinem BH, er umfasst grob ein Körbchen und ich verziehe schmerzvoll das Gesicht. Immer tiefer wandert seine Hand, mein Körper drückt sich von ihm weg, bis er zu meinem Slip kommt. Seine Hand verschwindet, ich weiß aber, dass es nicht vorbei ist. Noch lange nicht. Es wird nie vorbei sein.

Ich höre das Geräusch eines sich öffnenden Reißverschlusses, kurz darauf lässt er seine Hose auf den Boden sinken. Wieder setzt er sich auf mein Bett, drückt grob meine Beine auseinander. Ich lege einen Arm über meine Augen, wehren kann ich mich nicht. Zu oft habe ich es versucht, doch es wird dann nur schlimmer. In all den Jahren habe ich noch immer nicht gelernt, alles auszublenden, den Schmerz, seine Taten,... Ich kann es nicht.

Er reißt meinen Slip weg, beugt sich zu meinem Ohr. „Heute nur das übliche Princess, sei brav und bedanke dich für dein neues iPhone bei deinem Daddy."

Ich will es nicht! Ich will es nicht!
Ich will es nicht!

Wie ein Mantra schreit meine innere Stimme das. Aber ich kann es nicht ändern. Er besteht darauf, dass ich mich für seine Geschenke, die ich nicht mal will, bedanke. Brav bedanke.

Ich antworte ihm nicht, presse meine Lippen zusammen, doch das stört ihn nicht. Erlässt seine ekelerregenden Händen über meinen Körper wandern.

Ich spüre einenSchmerz, hart und grob. Ich schreie auf, doch er macht unbeirrt weiter. Heiße Tränen strömen aus meinen Augen, laufen meine kalten Wangen hinunter, hinterlassen eine Spur Schmerz...

Ich lasse meinen Arm sinken, starre an die Decke, will nichts mehr hören, nichts mehr spüren, nichts mehr fühlen. Einfach weg.–

Schweratmend zieht er sich zurück, küsst mich auf meine immer noch zusammengepressten Lippen.

„Gut gemacht Prinzessin, Daddy ist stolz auf dich."

Er setzt sich auf und ich wende angewidert meinen Blick nach rechts, weg von ihm. Nackt und verletzt liege ich da, verletzt durch meinen eigenen Vater.

Offenbar findet er, dass ich mich genug bedankt habe, da er sich seine Hose wieder anzieht und ohne einen Blick auf mich, das Zimmer verlässt. Ich blicke nach links, neben mit liegt das neue iPhone. Ich schleudere es weg, bis es in der Ecke liegt, wie die anderen Geschenke.

Meine Tränen laufen ungehindert und ich liege einfach da. Nackt, müde und verletzt. Mit letzter Kraft ziehe ich mir was über und wickele mich in meine Decke. Mein Gesicht zeigt zur Wand und meine Gedanken wandern zu Noah. Ich schließe die Augen und versuche mir seinen Duftins Gedächnis zu rufen, wie seine starken Arme mich umschlossen haben. Ich habe ihn erst heute Morgen zuletzt gesehen, und doch vermisse ich ihn. Dank ihm habe ich einen winzigen Hoffungsschimmer, er hat den Funken entfacht. Doch wahrscheinlich hat er mich schon vergessen und fickt grade irgendeine Schlampe, wie dieser Alex es erzählt hat.

Meine Tränen werden mehr und ich schluchze. Aus irgendeinem Grund entfacht dieser Gedanke ein komisches Gefühl in meinem Bauch, das ich nicht einordnen kann.

Ich verbanne den Gedanken von Noah und einem anderen Mädchen und denke daran, wie seine großen, aber sanften Hände meine Wange streicheln und er mich auf die Stirn küsst. Er lächelt und flüstert mir sanft beruhigende Wörter ins Ohr.

Ohne das ich es merke, wandere ich langsam ins Land der Träume, das erste Mal seit langer, zu langer Zeit.

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