Marc

57 11 1
                                    

Um sicher zu gehen, dass ich auch wirklich nicht zu spät kommen würde, befand ich mich schon um 15:30 vor dem Kino. Ich ging schon einmal hinein und kaufte unsere Karten. Ich hoffe der Film gefällt ihr! Es geht um einen jungen Mann, der eine furchtbar hässliche Frau heiraten soll, das aber nicht möchte. Das hört sich echt interessant an. Nach 20 Minuten warten kommt sie dann endlich. Als ich sie sehe, ist das einzige was ich denken kann: "wow!" Und das rutscht mir leider auch heraus, als sie dann vor mir steht. "Du siehst wunderschön aus." "Danke". Da bemerke ich erst, dass die Hälfte der Jungs zwischen 15 und 17 ihr mit offenem Mund hinterherstarren. Ich sah sie böse an. Dieser Nachmittag mit ihr gehörte mir! Nur mir! Und nicht irgendeinem anderen! "Ich habe unsere Karten schon gekauft", bringe ich gerade noch so heraus. " Danke, worum geht es denn?" Ich sage genau das, was ich im Internet gelesen hatte. Ich bin echt eine Stunde vor dem Computer gesessen und hab Filme recherchiert. "Das hört sich interessant an", sagt sie und ich bin unendlich erleichtert. Ihr gefällt der Film! Wir gehen hinein. Am Snackstand bleibe ich stehen. "Möchtest du was essen oder trinken?" Idiotische Frage! Wahrscheinlich muss sie auf ihre Figur achten! Ihr Antwort überraschte mich deshalb auch sehr. "Eine Cola und ein mittleres, salziges Popcorn bitte", sagt sie zu der Frau am Tresen und will ihren Geldbeutel herausholen "Heey, heey, das mache ich natürlich!", protestierte ich. "Nein, das muss nicht sein. Ich hab genug Geld dabei." "Ich aber auch. Ich bezahle das.", sage ich entschieden und bezahlte dazu auch noch meine Cola und meine Nachos. "Ok. In welches Kino müssen wir denn?", fragte sie neugierig. Ich sehe auf meine Karte. "Kino 8", sage ich und gehe voraus. Ich hatte ihr nicht gesagt, dass der Fim mehr romantisch als lustig ist. Aber das braucht sie nun wirklich nicht zu erfahren. Wir setzen uns und sehen die Werbung an. Das Übliche: Eiscreme, Kino, Filme. Dann begann der Film. Ich bekomme allerdings kaum etwas mit, weil Thalia neben mir sitzt. Irgendwann bei einer besonders romantischen Stelle traute ich mich endlich ihre Hand zu nehmen, die auf der Lehne des Kinositzes liegt. Sie zuckt, zog ihre Hand aber nicht zurück. Mehr noch, sie nahm sie fester. Hielt sie fest. Ich strich mit dem Daumen vorsichtig über ihren Handrücken und ich hatte das Gefühl, dass das das schönste war, was mir je passiert ist. Sie sah mich an. Wir hatten den Film völlig ausgeblendet. Ich nahm all meinen Mut zusammen und küsste sie. Mitten im kino. Mitten im Film. Es war mir egal. Für mich gab es sonst niemanden. Sie küsste mich zurück. Ich konnte nicht sehen, ob sie die Augen geschlossen hatte, doch ich hoffte.

Die Nacht der Einhörner (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt