Puh

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Marc P.o.V:

Ich sagte zwar, dass sie Recht hätte, doch eigentlich fand ich das gar nicht. Ihre Mutter würde doch nicht einfach in ihr Zimmer kommen, ohne zu klopfen! Oder? Ich würde meine Mutter umbringen, wenn sie einfach in mein Zimmer kommen würde, wenn ich Besuch habe. Egal ob männlich oder weiblich. Aber ich hatte natürlich keine Ahnung, wie das bei ihr ist. "Thalia, deine Mutter würde doch nicht einfach so hier reinplatzen oder?" Sie zögerte, dann sagte sie: "Nein, vermutlich nicht" "Egal, wie es bei dir aussieht, du kannst dich doch wenigstens neben mich setzen oder? Ist ja nicht verboten oder?" Sie stand immer noch, an ihren Schreibtisch angelehnt. Etwas zögerlich setzte sie sich schließlich neben mich. Ich legte meinen Arm um ihre Schulter. "Ist doch bequem oder?" "Ja schon". Warum war sie bloß so zögerlich? Bereute sie etwa, mich geküsst zu haben. Ich beschloss, nicht lange um den heißen Brei herumzuredenn. "Bereust du es eigentlich, mich geküsst zu haben? Beziehungsweise mich zurückgeküsst zu haben?" "Warum sollte ich?" sagte sie erstaunt. ""Ähm..keine Ahnung." stammelte ich. "Wenn ich das nicht gewollt hätte, hätte ich dich einfach wegschubsen müssen." "Ja, ich weiß. Aber wenn deine Mutter mich eh schon kennt, kannst du mich ja jetzt auch küssen", schlug ich zaghaft vor. Sie zögerte immer noch ein wenig. Dann seufzte sie "Ich kann ja jetzt schlecht nein sagen, oder?", fragte sie "Stimmt", antwortete ich und lachte. Ich drehte mich langsam zu ihr an, sah ihr in die Augen, und küsste sie. Sie erwiderte den Kuss. Auf einmal stand ihre Mutter vor uns. Wir spritzten auseinander. 

Thalias Mama P.o.V 

In der Küche 

Puh, meine Tochter hat heute zum ersten Teil einen Jungen mitgebracht. Ich wäre nicht so beunruhigt, wenn es nur ein Freund wäre, mit dem sie etwas für die Schule macht, aber Marc ist ja ihr Freund. Ok, ich gebs zu, ich hab ihn absichtlich Corbinian genannt, um ihn ein bisschen zu verarschen. Ich vermute zwar nicht, dass Thalia das gut finden würde, aber ich muss es ihr ja nicht sagen. Ich konzentrierte mich wieder auf das Essen, Spaghetti mit Tomatensoße. Ich rührte die Soße um. In zwei Minuten konnten wir essen. Ich wollte nach ihnen rufen, doch die beiden waren bestimmt so mit den Hausaufgaben beschäftigt, dass sie es nicht hören würden. So ging ich also nach oben und klopfte. Doch es kam keine Antwort. Also, logischerweise (Achtung: Ironie!!) , machte ich die Tür auf und ging hinein. Ich wünschte, ich hätte es nicht getan. Die beiden saßen in ihrem Bett und küssten sich. Natürlich hatte ich diesen Gedanken auch im Hinterkopf gehabt, aber ich wollte ihn eigentlich nicht so schnell zuendedenken. "Mama", kreischte Thalia, "Was machst du hier drin? Kannst du nicht anklopfen?" "Ich hab angeklopft, aber du hast mir nicht geantwortet, soll ich etwa warten, bis die Nudeln kalt werden. Ich wollte euch nur sagen, dass das Essen fertig ist." "Ok, Mama, wir kommen". Ich sah ihr an, dass ihr die Situation peinlich war. Später werde ich das mit ihr besprechen. Aber erst mal gibt es essen. Ich drehte mich um und ging die Treppe hinunter ins Esszimmer. 5 Minuten später kamen Marc und Thalia auch dorthin. Ich hätte zu gern gewusst, was sie gerade noch da oben geredet haben. 

Thalia P.o.V:

Oh Gott, wie peinlich war das denn? Ich wandte mich an Marc. Dem schien das genauso peinlich zu sein wie mir. "Marc, tut mir echt Leid, ich dachte wirklich, dass sie nicht reinkommt." "Ist schon okay, du kannst ja nichts dafür." Ich vergrub den Kopf in den Händen. Nur aus meinem Augenwinkel sah ich, wie Marc einen Arm um meine Schulter legte. "Also, Vorschlag, Wir gehen jetzt runter ins Esszimmer und tun so als ob nichts wäre, ok?" "Ja, eigentlich schon, aber ist dir das denn nicht peinlich?" "Doch, sogar sehr, aber jetzt rumschreien, streiten oder sonst was bringt auch nichts. Wir essen jetzt was, dann verschwinde ich und du redest mit deiner Mutter, ok?" "Ja, Marc. Danke, du bist echt lieb zu mir." "Na klar. Und jetzt komm, wir gehen runter." Wir bewegten uns gemeinsam die Treppe hinab ins Esszimmmer. Ihre Mutter hatte schon aufgedeckt und das Essen stand schon auf dem Tisch.


Marc P.o.V:

"Das sieht aber lecker aus", sagte ich "sind da richtige Tomaten drin?" Ihre Mutter hattte wohl das gleiche beschlossen wie wir, denn sie sagte: "Ja, ich hoffe du magst scharfes Essen? In Thailand isst man fast alles scharf" "Dann haben Sie ja Glück. Ich liebe scharfes Essen", gab ich schlagfertig zurück. "Das ist gut", sagte sie und setzte sich zu uns. Sie tat mir etwas Nudeln und etwas von der herrlich duftenden Soße auf. Ich probierte und es schmeckte fantastisch. Ich hatte nicht gelogen, ich mochte scharfes Essen.  Beim mir um die Ecke im asiatischen Resteraunt schmeckte es zwar auch gut, aber das hier schmeckte noch tausend mal besser. Genau das sagte ich ihr auch. Sie errötete leicht. 



Die Nacht der Einhörner (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt