Thalia

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Marc hatte sich neben mich gesetzt! Er war zu meinem und Bella's Tisch gegangen und hatte ganz lieb gefragt: "Darf ich mich für heute neben dich setzen?" Ich sah Bella bittend an."Na klar", sagte sie lachend "Ich zieh dann zu Michael. Aber nur für heute, schon klar oder? Du bist zwar jetzt mit ihr zusammen, aber sie ist trotzdem meine beste Freundin." Sie versuchte, streng zu schauen, konnte sich das Lachen aber auch nicht ganz verkneifen. Sie nahm sich ihre Schultasche und setzte sich an den frei gewordenene Tisch. Unser erster Lehrer kam herein. Herr Mies. Ich weiß, das klingt wie ein schlechter Scherz, ist aber wahr. Er unterrichtet bei uns Mathe und Physik. Er bemerkte schon lange nicht mehr, ob alle auf ihrem richtigen Platz sitzen. So fiel es ihm auch heute gott sei Dank nicht auf. Obwohl? Er ist eigentlich eine ganz schöne Schlaftablette. In Mathe und Physik schlafen wir regelmäßig fast ein. So wäre es heute bestimmt auch gewesen, wenn nicht Marc neben mir sitzen würde. Ich war hellwach, was in der Schule eigentlich nie vorkommt. Seine Hand lag zwar an die 5 cm von mir entfernt, aber trotzdem spürte ich die Wärme, die von ihr ausging. Ich war zwar hellwach, doch gleichzeitig bekam ich nichts, aber  auch wirklich NICHTS vom Mathe Unterricht mit. Ich bekam erst wieder etwas mit, als Marc mich anstieß. Oh Nein, Herr Mies hatte mich etwas gefragt! Worum ging es? "Worum geht es?", fragte ich Marc. "Aufgabe 3, Seite 175 vorlesen", antwortete er leise. Ich begann stockend zu lesen. Gott sei Dank hatte Marc mich gewarnt, sonst hätte das hier mit einer mündlichen 5 geendet. Ich schob einen Zettel zu ihm hinüber. "Danke! ", stand drauf. Ich schob ihn zu ihm rüber. Nach etwa einer Minute bekam ich eine Antwort. "Bitte, kann doch nicht zulassen, dass du eine schlechte mündliche Note bekommst. Hast du heute Nachmittag Zeit? Ich würd dich gerne treffen. <3. Ich lächelte und schrieb zurück: "Ja, klar, wir könnten doch gemeinsam Hausaufgaben mache?" Ich schob es wieder zu ihm rüber und er antwortete sofort. Er schob den Zettel zurück. Darauf stand: "Klar. Gerne. Also um 15.00 Uhr bei dir?" Ich konnte nicht mehr zurückschreiben, da Herr Mies gerade misstrauisch zu uns herüberblickte. Wir sollten eigentlich eine Aufgabe im Buch alleine machen. Damit er keinen Verdacht schöpfte und uns auseinandersetzte, beugte ich mich über mein Mathebuch und versuchte, zu arbeiten. Das ging aber nicht, weil ich plötzlich eine Hand auf meinem Knie spürte. Ich sah hinunter und sah Marc's Hand, die leicht auf- und abwanderte. Ich lächelte ihn an, sah aber schnell wieder in mein Buch. Marc lächelte mich ebenfalls an und nahm ganz plötzlich seine Hand von meinem Knie. Ich sah ihn fragend an. Da merkte ich erst, dass Herr Mies vor unserer Bank stand. "Bist du schon fertig, Thalia?", fragte er mit immer noch misstrauischem Blick.  "Äh, nein, Herr Mies", stammelte ich und sah schnell wieder auf mein Heft. "Du, Marc?" "Nein, ich auch noch nicht", sagte er lässig. Dafür bewunderte ich ihn. Er ist selbst bei Lehrern immer so lässig wie bei seinem besten Freund. Der Rest des Unterrichts verlief eigentlich ganz normal. Ich riss mich zusammen und passte auf, versuchte nicht daran zu denken, dass Marc neben mir saß. Es ging erstaunlich gut und niemand wollte uns auseinander setzen. Nach der Stunde beugte er sich zu mir rüber. "Soll ich gleich mit dir mitkommen? Fährst du mit dem Bus?" "Ja", sagte ich. "Beides." Wir gingen Hand in Hand auf den Schulhof und wartete dort auf meinen Bus. Mit Marc. Endlich kam er und wir stiegen ein. Gott sei Dank fuhr Bella mit einem anderen, sonst könnte ich nicht neben Marc sitzen. Als wir bei mir zu Hause ankamen, war meine Mutter gerade heute natürlich da. "Hallo Schätzchen, ach, du hast deinen Freund dabei? Wie hieß er noch gleich? Corbinian?". Ich wurde rot und war kurz davor den Kopf in den Händen zu vergraben. Wie kommt sie bloß auf Corbinian? Das ist echt so peinlich. "Nein, Mama, das ist Marc.", sagte ich. "Oh, ich dachte, er heißt Corbinian" "Nein, du hast ihn doch erst gestern kennengelernt- und auch gleich umarmt". Ich sah sie böse an. "Was will ich denn mit einem Toter-Fisch-Händeschütteln? Ich will ihn doch nur begrüßen! Was ist dir jetzt daran so peinlich?" "Alles Mam, einfach alles. Wann gibt es denn eigentlich Essen?" "In einer halben Stunde. Es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Solange kannst du ihm doch mal dein Zimmer zeigen, oder?" "Mam", sagte ich warnend. "Ok. Ok. Ich lasse euch ja schon in Ruhe. Ich ruf euch dann, wenn es Essen gibt." "In Ordnung", sage ich und ziehe Marc an der Hand hinter mir her nach oben in mein Zimmer. Als wir da ankommen, sieht er sich erst mal um. "Schönes Zimmer", sagt er. Ich wollte gerade antworten, als er mich küsste. Ich küsste ihn zurück. Irgendwann löste ich mich von ihm. "Es gibt bald Essen, wenn meine Mam uns erwischt, ist das noch peinlicher, als wenn sie dich für immer als Corbinian im Gedächtnis behält." "Ja, du hast ja Recht", sagte er und setzte sich ganz natürlich auf mein Bett, als würde er hier wohnen

Also, was ich noch fragen wollte, soll ich mal wieder ein Kapitel aus Marcs Sicht machen? 

Ich würde mich über Votes, Kommentare und natürlich Verbesserungsvorschläge freuen. 

Bis dann 

Heuschi 





Die Nacht der Einhörner (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt