Thalia

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Marc küsste mich. Und ich küsste ihn zurück. Ohne darüber nachzudenken. Ich glaube, ich habe mich in Marc verliebt. Auf jeden Fall fühlte sich dieser Kuss wahnsinnig toll an. Meine Zunge spielte mit seiner und es wurde immer intensiver. Am Anfang war ich einfach nur dagesessen und hatte nichts getan, doch dann habe ich meine Augen geschlossen und selbst angefangen, die Führung zu übernehmen. Ich kenne viele Mädchen, die ihren ersten Kuss schon hinter sich haben, doch die Meinungen gehen auseinander. Manche fanden es wunderbar, andere fanden es furchtbar. Ich bin auf jeden Fall für ersteres. Es war wie eine Explosion. Für mich. Wie es für ihn ist, kann ich natürlich nicht beurteilen. Aber er hat MICH ja geküsst. Also wollte er es. Zumindest hoffte ich das. Inzwischen hatten wir uns voneinander gelöst. Nur meine Hand hielt er immer noch fest umschlossen. Er strich wieder mit dem Daumen über meinen Handrücken. Unwillkürlich musste ich lächeln. Er küsste wirklich gut, zumindest so weit ich das bewerten konnte. Ich bekam Gänsehaut an beiden Armen. Es gibt wirklich Momente, die man nie wieder vergisst. Und dieser ist auf jeden Fall einer von ihnen. Jetzt bin ich unendlich froh, dass Bella das arrangiert hat. Auch ihr bin ich unendlich dankbar. Sie ist echt die beste Freundin die man haben kann. Ich hatte vorher schon nicht viel von dem Film mitbekommen, doch jetzt sah ich gar nichts mehr außer Mark's Hand die meine fest in seiner hält. Ich bin seit langer Zeit mal wieder glücklich. Ich seufze. Mark merkt es und fragt: "heey, was ist los? Warum seufzst du?" "Ehrlich gesagt, der Film langweilt mich furchtbar." Sagte ich wahrheitsgemäß. "Mich auch", gab er zu "Lass uns gehen", sagte er und ich konnte die Erleichterung in seiner Stimme hören. Wir quetschten uns immer noch händchenhaltend an den anderen Menschen vorbei. Es hagelte leise Beschimpfungen, doch es war uns egal. Wir gingen einfach, ohne darauf zu achten Als wir draußen waren blieb er stehen und fragte: "Ähm, ich möchte jetzt nicht vorschnell reagieren, aber: sind wir denn jetzt zusammen?" Marc sah dabei richtig schüchtern aus, was mir aber gefiel. An ihm. Er war nicht wie alle Jungs Ich sah ihm fest in die Augen und sagte: "Ja, wenn es für dich in Ordnung ist?" "Natürlich", rief er und sah wahnsinnig glücklich aus. Gleichzeitig näherten sich unsere Lippen einander und wir küssten uns noch einmal. Er umfasste meine Taille mit beiden Händen und zog mich näher an sich heran. Ich schlang die Arme um seinen Hals. Auf der Straße war viel los, doch das war uns soooo egal. Wir sahen eh nur uns. Manche stupsten sich an und zeigten auf uns, doch es konnte uns gar nicht egaler sein. Wir hatten eine eigene Welt um uns herum aufgebaut, zu der nur wir Zutritt hatten. Ich weiß nicht, wie lange wir so dastanden und uns küssten, doch irgendwann löste sich Marc von mir und fragte: "Willst du noch was essen gehen? Es ist erst 18:00! Du kannst mir noch was über dich erzählen." "Ja, lass uns gehen." Ich legte meine Hand in seine und wir gingen los. Ich habe keine Ahnung wohin wir gehen,
doch mit Marc gehe ich überall hin.


Die Nacht der Einhörner (wird überarbeitet)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt