Kapitel 12

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Lena's Sicht

Jetzt saß ich hier schon gefühlte acht Stunden und vegetierte so vor mich hin. In meinem Kopf herrschte das Chaos. Was wenn sie mich doch irgendwann töten würden? Wenn sie sich dazu entschließen, würden sie es dann schnell tun oder werden sie mich zu Tode foltern. Was dachten Nico und meine Freundinnen jetzt von mir? Vermisste Nico mich und würde er trotz der Briefe und der Nachricht bei Facebook weiterhin nach mir suchen. Ich fragte mich, ob überhaupt jemand nach mir suchen würde, schließlich würden sie denken, dass es mir gut ging. All das kreiste mir in Kopf herum und ich hatte das Gefühl innerlich zerfressen zu werden. Mir wurde schon richtig schlecht bei all den Gedanken und mein Kopf dröhnte.

Plötzlich hörte ich in dieser Totenstille die Haustür, die ins Schloss fiel. Mein Körper verkrampfte sich. Ich hörte wie sich Schritte nährten und mit einen Ruck wurde die Tür aufgerissen.

„Na Prinzessin, hast du uns schon vermisst?" Fragte mich die mittlerweile wohlbekannte Stimme von Patrick. Die Frage war ganz offensichtlich rhetorisch gemeint, denn ich konnte ja nicht antworten.Allein durch die Anwesenheit der beiden beschleunigte sich mein Atem schon um das dreifache. Patrick kam auf mich zu und setzte sich neben mich. Dann streichelte meine Wange und schaute mir tief in die Augen.

Nun nahm er mein Kinn zwischen seine Finger und betrachte mein Gesicht, dabei drehte er meinen Kopf nach links und nach rechts. „Du hast einen guten Geschmack James, dass muss ich dir schon lassen."Mein Atem beschleunigte sich und auch mein Herzschlag hatte sich noch nicht verlangsamt. Ganz im Gegenteil ich glaubte sogar, dass er sich sogar noch verdoppelt hatte, wenn das überhaupt noch möglich war. „ Du wirst ihr Herz schon noch gewinnen James . Nicht war Schätzchen." Das Atmen fiel mir immer schwerer und kam nur noch Stoßweise. Irgendwie hörte sich jedes Wort aus seinem Mund widerlich an.

„ Hast du Durst fragte er mich, ohne mich dabei aus den Augen zu lassen." Ich nickte, worauf hin James das Zimmer verließ nur um kurze Zeit später mit einen mit einer Flache Wasser wieder rein kam. Quälend langsam entfernte mir Patrick das Klebeband  und zog mir den Lappen aus dem Munde, den er mir zuvor unsanft hinein gestopft hatte.Ich stöhnte leicht auf und sog die Luft nur so ein. James kam zu mir rüber und nahm vor meinen Augen einen Schluck aus der Flasche.Ich versuchte nicht darauf einzugehen, da ich befürchtete sonst gar nichts von dem Wasser ab zu bekommen. Es war schwer für mich zu ertragen, da mein Mund so trocken wie die Sahara war. Dann hielt er Patrick die Flasche hin, aber anstatt mir etwas von dem Wasser zu geben, goss er es mir über den Kopf.Ich konnte mir einen kurzen Schreckensschrei nicht verkneifen. Wofür hatte ich das jetzt schon wieder verdient.

„Na Prinzessin habe ich dich erschreckt." Ich antwortete nicht, und versuchte stattdessen meinem Atem zu beruhigen.Er zog meinen Kopf unsanft an den Haaren nach hinten und funkelte mich bedrohlich an. „Wirst du mir wohl Antworten, Prinzessin oder muss ich dir erst weh tun."

J-j-ja ein bisschen" krächzte ich. Was bitteschön war denn mit dem nicht richtig, nur weil ich ihn nicht sofort auf seine in meinen Augen ohnehin überflüssige frage geantwortet habe.

Er holte ein Messer hervor und schnitt die Kabelbinder auf. Ich rieb meine Handgelenke die mittlerweile schon etwas bluteten. Dann zog er mich vom Bett runter auf den Boden und wies mich an „Knie dich hin und Hände auf den Rücken." Ohne auch nur einen Moment zu zögern tat ich was mir gesagt wurde. Denn eins hatte ich in der Zeit hier gelernt, Patrick war Skrupellos und es würde mir nicht gut tun ihn zu wieder sprechen. Außerdem schien er heute ohnehin schlechte Laune zu haben und ich wollte kein weiteres Risiko einzugehen. Dann zog er mich schmerzvoll an den Haaren nach oben und zerrte mich so aus den Raum raus in das Zimmer, wo ich an Anfang meiner Entführung aufgrwacht bin. Allerdings war dieser Verdunkelt, Nur durch die geöffnete Tür, durch die wir gekommen waren fiel ein wenig Licht in den Raum. Man konnte nur wage erkennen was sich darin befand. Mein Atem beschleunigte sich wieder. „Was habt ihr vor?" fragte mich mit zittriger Stimme. Keine Antwort. Ich wiederholte die frage nochmal, worauf nur ein

„Halt deine verdammte Fresse, sonst muss ich sie dir Stopfen zu hören war. Mein Herz pochte nur so in meiner Brust. Ich traute mich nun aber auch nicht mehr weiter nachzufragen. Er zerrte mich zu einen Stuhl und zog meine Hände hinter die lehne. Danach holte er noch weitere Kabelbinder aus seiner Hosentasche und fixierte damit meine Fußgelenke an die jeweiligen Stuhlbeine. Nun erschien auch James in der Tür. Er hielt irgendwas in der Hand und kam auf mich zu. Als er vor mir stand konnte ich die Umrisse einer Flasche erkennen. Ohne ein weiteres Wort hielt er es mir vor den Mund und ich trank so schnell und so viel ich konnte, denn wer weiß wann ich das nächste mal etwas bekommen hätte. Es ist ein Wunder, dass ich mich nicht verschluckt hatte.

James schraubte die Flasche zu und beide verließen den Raum und Schlossen die Tür hinter sich. Ich war umgeben von der Dunkelheit und wie ich schnell merkte, sollte sie lange Zeit kein Ende mehr nehmen.

Hey ihr lieben,
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen. Ich freue mich wie immer über ein Feedback, Votes oder Follow:)



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