Kapitel 7

3.4K 108 7
                                    

Der Flur war leer. Ich beschloss mich etwas umzusehen. Ich öffnete gleich die erste Tür auf der rechten Seite, wenn ich jedoch gewusst hätte was sich dahinter verborgen lag, hätte ich es lieber gelassen.

Mein Blick fiel auf eine weiße Stellwand, an der schätzungsweise 100 Fotos hingen. Daneben stand ein großer Schreibtisch, auf dem sich noch weitere Bilder befanden. Das unheimliche daran war, dass ausgerechnet ich mich auf all diesen Fotos abbildete und das in den verschiedensten Situationen, auf dem weg zur Arbeit, in der Stadt mit meinen Freunden, beim einkaufen, ja sogar ein Foto im Bikini war dabei, auf dem ich mich sonnte. Dieser Anblick ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ein kalter Schauder breitete sich auf meinen Rücken aus und ich konnte mir einen kurzen Aufschrei nicht verkneifen. Es war so irreal für mich. Sie haben mich über Monate hinweg beobachtet und ich hatte es nicht einmal bemerkt.

Der Raum in dem ich mich befand, war sehr trist gehalten. Außer dem Schreibtisch stand noch ein blaues Sofa, eine kleine buchefarbene Kommode und ein kleiner Beistelltisch auf dem sich Chirurgisches Besteck lag. Was um alles in der Welt, wollten sie mit Chirurgischen Besteck? Mir war zu diesem Zeitpunkt noch nicht bewusst, dass ich es schneller herausfinden würde als mir lieb war. Mein Körper zitterte heftig und warme Tränen rannen mir über die Wangen. In meinen Kopf herrschte das Chaos. Ich wurde von Angst, Hoffnungslosigkeit und Wut auf mich selbst überrollt. Wie konnte ich nur so blöd sein und nicht merken, dass ich beobachtet wurde. Ich wimmerte. Doch bevor ich noch irgendwas tun konnte wurde ich an den Haare nach hinten gezogen und aufs Sofa gestoßen. Mein ganzer Körper spannte sich an. Vor mir stand nun Patrick, der mich amüsiert musterte. „ Na Schätzchen, hast du unsere kleine Sammlung von dir gefunden ? Ich hoffe sie gefällt dir." fügte er mit einen sarkastischen Unterton hinzu.

„I-Ihr seit doch krank." flüsterte ich mit brüchiger Stimme und bereute es schon im selben Moment es ausgesprochen zu haben. „Was hast du da gerade gesagt du Miststück.?" funkelte er mir zwischen zusammengebissenen Zähnen zu. „N-nichts..b-bitte.. i-ich stammelte ich hervor. Zu mehr kam ich nicht, denn er holte aus und schlug mir mit seiner Faust mitten ins Gesicht, sodass meine Nase sofort anfing zu bluten. Sofort flossen tränen über mein Gesicht und ich keuchte vor Schmerz auf.Doch bevor ich realisieren konnte was passiert war,ging er zum Beistelltisch,holte das kleine Skalpell hervor und ging auf mich zu. Ich war wie gelähmt und mein Atem ging nur noch Stoßweise. „Glaub mir Prinzessin ich kann auch anders. Ich Bin Arzt und ich weiß, wie ich dir große Schmerzen zufügen kann, ohne dich zu töten und wenn du nicht lernst dich zu benehmen, werde ich dich leiden lassen. Bei diesen Worten fuhr er mit dem Skalpell an meinem Hals entlang. Ich drückte mich soweit es ging in das Sofa rein und schluckte. „Man kann deine Angst förmlich spüren." lachte er. Er kam mit seinen Gesicht immer näher an meins bis er an meinem Ohr stehen blieb und flüsterte: „Babe ich genieße es diese Macht über dich zu haben." Diese Worte ließen mich zusammenzucken. Er holte ein unbenutztes Taschentuch aus seine rechten Hosentasche und tupfte mir das Blut von meiner Nase. Mit der anderen Hand hielt er mir weiterhin das Skalpell an den Hals.

Auf einmal ging die Tür auf und James kam wutentbrannt in den Raum. Er sah zu uns rüber uns funkelte „ Jetzt hat der Kerl doch die Polizei gerufen." Es geht durch die Medien, das sie vermisst wird." Endlich ließ Patrick von mir ab und ich atmete Tief durch. "Und jetzt ?" Fragte er. James redete jetzt zu mir gewandt. „Wir müssen der Öffentlichkeit zeigen, dass sie nicht verschwunden ist, sondern das du freiwillig gegangen bist. Man kann viele Leute über Soziale Netzwerke erreichen. Dann lass uns diese Chance doch nutzen. Gib mir dein Facebook Passwort sagte er fordernd. „ N-niemals" stotterte ich. Ein kleiner Hoffnungsschimmer keimte in mir auf. Wenn sie nach mir suchten, gab es zumindest eine kleine Chance gefunden zu werden und diese durfte ich mir nicht zerstören lassen.

Beide sahen mich wütend an. Angst kam in mir auf und schnell wurde mir klar, dass diese auch berechtigt war.

© Alle Rechte vorbehalten

Hey Ihr lieben,

Ich wünsche euch viel Spaß beim lesen und würde mich über Kommis Votes und Kritik von euch sehr freuen:)

Entführt-verlier nie deine HoffnungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt