-3- Einkaufen

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"Hey", murmelte Louis.

"Ähm, hey, ich bin Harry", ich stand auf und reichte ihm die Hand. Sein Blick glitt an meinem Körper einmal runter und wieder hoch. Stimmt. Ich hatte nur eine Boxershorts und ein Tanktop an.

"Ich... uhm, geh mir dann mal was anziehen", schnell verschwand ich nach oben, zog eine frische Boxershorts, eine schwarze Skinny Jeans und ein schwarz-weiß karriertes Hemd an, bei dem ich die oberen drei Knöpfe offen ließ, ehe ich ins Bad ging, um mich frisch zu machen.

Ich putzte meine Zähne, wusch mein Gesicht, kämmte meine Locken und versuchte sie mit einem schwarzen Bandana aus meinem Gesicht zu halten. Schnell noch in meine Converse geschlüpft und meine Jacke an und schon lief ich wieder die Treppen runter.

Louis wartete im Flur auf mich und lächelte freundlich, was ich kurz erwiederte. In der Küche verabschiedete ich mich von meiner Großmutter, legte Indira ihre Leine um und ging wieder zu Louis.
Ich öffnete die Haustüre und machte mich auf den Weg nach draußen. Wir lernten uns etwas kennen, während Indira glücklich umherlief.

"Erzähl mir etwas über dich", schlug ich vor.

"Also, ähh... ich bin Louis, sechzehn Jahre und wohne direkt neben deiner deiner Großmutter. Ich gehe noch zur Schule, spiele gerne Fußball und helfe deiner Oma ab und zu etwas im Haushalt, ähm, u-um mir etwas dazuverdienen zu können", erzählte er mir und knetete seine Hände.

"Und du bist ziemlich schüchtern", setzte ich lachend hinzu. Louis' Wangen nahmen einen hellen Rotton an und er schaute verlegen zu Boden.

"Ja... a-also... ja. E-erzähl doch was ü-über dich."

"Ich heiße Harry, bin siebzehn Jahre, wohne in Holmes Chapel, also bei Manchester und muss fünf Wochen der Sommerferien hier verbringen, weil meine Noten nicht so berauschend sind. Mein bester Freund heißt Niall, in meiner Freizeit treibe ich viel Sport und ich bin schwul", stellte ich mich vor und schämte mich kein bisschen für meine Sexualität. Wenn jemand ein Problem damit hatte, war mir das ziemlich egal, denn der war es dann nicht wert. Aus diesem Grund machte ich immer direkt klar, dass ich mich eher zu Jungs hingezogen fühlte, damit ich mit niemandem eine Freundschaft einging, um nachher festzustellen, dass derjenige homophob war.

"Oh", war allerdings das Einzige, was Louis daraufhin sagte und beobachtete Indira, wie sie überall schnupperte, stehen blieb, um dann wieder nach vorn zu laufen.

Als wir dann nach circa fünfzehn Minuten am kleinen Supermarkt ankamen, machten wir die Hündin draußen fest, ich nahm einen Einkaufswagen und Louis zog einen kleinen Zettel aus seiner hinteren Hosentasche.

"Also, was brauchen wir?", fragte ich und lehnte mich näher zu Louis, um auf den kleinen, zerknitterten Zettel schauen zu können. Mein Gegenüber verschnellerte sofort seine Atmung, was mich schmunzeln ließ. Es war so einfach, ihn aus der Fassung zu bringen.

"Ähm, also wir brauchen Brot, ein paar Kräuter, Käse, Nudeln und Schokolade. Glenda verdrückt ganz schön viel davon. Pro Woche kaufe ich bestimmt drei oder vier Tafeln."

"Echt?", grinste ich und auch Louis zeigte seine weißen Zähne.

"Ja, echt." Louis war schon irgendwie niedlich.

Und als er sich bückte, um den Käse aus dem Regal zu holen, konnte ich es mir nicht nehmen, unauffällig auf seinen Hintern zu schauen. Aber in dieser engen Jeans konnte man nicht anders, als hinzugucken. Zudem war ich schwul, ich durfte sowas.

"So, haben wir dann alles?", versuchte ich mich abzulenken.

"Ja, ich glaube schon", Louis legte den Käse in den Einkaufswagen und ich schob ihn zur Kasse.

Alderney // l.s. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt