Nach dem Frühstück, was zugegebenermaßen sehr lecker war, herrschten draußen schon angenehme Temperaturen, sodass Louis und ich uns nach oben auf das Deck in die Sonne setzten, wo wir uns locker unterhielten und das ein oder andere Selfie schossen.
"Hast du jetzt eigentlich irgendwelche Pläne, was wir machen könnten?", fragte ich an Louis gewandt, welcher auf das Meer schaute.
"Ne, nicht wirklich. Nicht mehr, als vorher, denn die Orte, die uns der Kapitän genannt hat, waren eher so... erwachsen. Ich habe nicht vor, irgendwelche Sehenswürdigkeiten zu beobachten, weil da mal irgendeine 'berühmte' Person, die eh schon fünfhundert Jahre tot ist, dort mal war. Ich habe auf Alderney sowas und ich war ja auch schon ein paar Mal mit meiner Mum auf Guernsey. So spannend sind die Bauwerke jetzt auch nicht."
"Okay, dann gehen wir einfach irgendwo ans Meer oder so."
Damit war unser Gespräch erstmal beendet, Louis holte ein Buch heraus, was ich ziemlich süß fand, da die meisten Jungs ja nicht so viel vom Lesen hielten, und schlug eine Stelle auf, bevor er in die Geschichte versank, während ich einfach nur die Wärme genoss.
"Wir legen in circa fünfzehn Minuten am Hafen Guernseys an, bitte packen Sie Ihre Sachen ein und machen Sie sich bereit, von Deck zu gehen", ertönte die Stimme des Kapitäns durch die Lautsprecher, sodass ich aus meinem kleinen Nickerchen aufwachte, Lou seinen Roman zuschlug und wir gespannt auf die Insel blickten, die sich vor uns erstreckte.
"Freust du dich?" Louis sah mich an und ich nickte.
"Ja, irgendwie schon. Guernsey ist ja schon größer als Alderney, findest du nicht?"
"Ich finde das nicht nur, ich weiß es sogar. Ich musste früher in der Schule mal ein Referat darüber machen."
"Fleißiges Kerlchen."
"Ich weiß."
"Komm, wir gehen wieder nach unten, wir sind gleich da."
Die Hälfte unserer Zeit auf der Insel war auch schon fast vergangen, sodass Louis und ich uns irgendwo auf eine abgelegene Wiese verschanzten. Die Picknickdecke breitete ich aus und wir machten uns es dort gemütlich. Die Sonne schien angenehm und in circa 100 Metern Entfernung erstreckte sich der blaue Ozean.
"Möchtest du etwas Obst?", fragte ich an Lou gewandt, der sich mit den Händen hinter sich abstützte.
"Gerne."
Ich reichte ihm die kleine Dose und wir begannen, die in Stückchen geschnittenen Sorten zu verspeisen.
Ich ging in Gedanken nochmal durch, was wir bereits alles hier auf Guernsey gemacht hatten. Louis und ich waren durch die Innenstadt gebummelt (ich hatte sogar ein neues Shirt gekauft) und wir hatten das von Lou versprochene Eis gegessen. Und wunderlicherweise konnte man mit dem Blauäugigen sehr gut shoppen gehen. Zwar war ich nicht so der Typ fürs Einkaufen, aber mit Lou wurde es ziemlich lustig. Vor allem, weil ich mit ihm in der Frauenabteilung war und wir uns beraten haben, was uns gegenseitig stehen würde. Die Stimmung zwischen uns war einfach locker und das, obwohl ich die ganze Zeit dieses Kribbeln verspürte, sobald unsere Hände sich versehentlich streiften.
(A/N: Ich schreibe zuerst IMMER 'striffen', aber er heißt ja 'streiften' ._.)
"Probier mal." Louis hielt mir etwas Wassermelone vor den Mund. Er fütterte mich damit und ich konnte spüren, wie meine Wangen einen Rotton annahmen. Normalerweise war aber mein Gegenüber derjenige, bei dem sich Farbe auf dem Gesicht verbreitete. "Und?", murmelte Lou und grinste mich an.
"Sehr lecker."
"Man spricht nicht mit vollem Mund", mahnte er kichernd und mir wurde bei dem Geräusch ganz warm ums Herz.
Und irgendwie kam es dann, dass wir uns hinlegten und uns dabei in die Augen schauten, während wir uns etwas unterhielten. Ich spürte die Schmetterlinge in meinem Bauch und kam mir etwas vor, wie ein kleines verliebtes Schulmädchen.
"Darf ich etwas ausprobieren?", hauchte der Wuschelkopf, fast so, dass ich es nicht gehört hatte. Ich nickte, wusste, was jetzt folgen würde und bekam ganz schwitzige Hände.
Vorsichtig, so, als würde er mich wie ein scheues Tier erschrecken, wenn er sich zu ruckartig bewegte, kam er mir näher, bis ich seinen warmen Atem an meinen Lippen spürte. Ich legte sanft meine Lippen auf seine und schloss automatisch meine Augen. Alles in mir drin begann zu kribbeln, ließ meine Knie ganz weich werden.
Sachte fanden Louis' kleine Hände in meinen Nacken, während ich die meine um seine schmalen Hüften schmiegte. Der Kuss war ruhig, ganz sanft und einfach unbeschreiblich. Ich schwebte wahrhaftig auf Wolke sieben.
Als wir uns langsam lösten, blickte ich sofort in das glückliche Gesicht von Lou. "Das wollte ich schon lange machen", gab er zu, was mich lächeln ließ.
"Hätte gar nicht von dir erwartet, dass du sowas von dir aus machst."
"Tja, Styles." Daraufhin lachten wir beide und kurzerhand verspürte ich einfach das Verlangen, ihn auf meinen Schoß zu ziehen, was ich dann auch machte. Louis quietschte unerwartet auf, da er quasi auf mir lag, ich mich aber schnell aufsetzte, sodass er jetzt schräg auf meinen Beinen saß. "Was wird das?"
"Weiß nicht." Und ich wusste auch nicht, woher mein ganzer Mut auf einmal kam, aber irgendwie konnte mich grade nichts bremsen, denn ich hatte indirekt die Bestätigung für Louis' Gefühle bekommen.
Schließlich legte der Braunhaarige seinen Kopf auf meine Brust und schloss seine Augen, während ich ihm ab und zu durch die Haare strich. So, als wären wir ein Paar. Und deshalb genoss ich den Moment, denn ich hatte keine Ahnung, wie lange das anhalten würde.
Und obwohl es so warm war, hatte ich kein Problem damit, Körperkontakt zu haben und ich schwitzte auch nicht, sodass die Klamotten am Leib klebten. Es war einfach schön, hier mit Louis zu sitzen.
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Um halb sechs packten wir unsere Sachen langsam wieder zusammen, da wir pünklich um sechs Uhr an der Fähre sein mussten, sonst fuhr sie ohne uns.
Geküsst hatten wir uns nicht mehr, aber wir hatten gekuschelt. Einfach, weil Louis es so gern mochte.
Als wir den Rückweg anschlugen, zwängte sich die Hand des Wuschelkopfs in die meine und ließ mich durch diese Geste unbewusst lächeln.
"Du bist süß."
Ein Kichern des Kleineren. "Ich weiß."
Warum er von jetzt auf gleich so anders war, konnte ich mir auch nicht erklären, aber der Louis gefiel mir sehr. Ich hatte noch genau vor Augen, wie schüchtern er am ersten Tag war. Und jetzt, da hielt ich mit ihm Händchen, während ich so ziemlich der glücklichste Mensch der Welt war.
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Schule bringt mich um.
Ich habe gar keine Freizeit mehr :(
Aber immerhin ist jetzt langes Wochenende.Habt ihr eigentlich richtige Ferien oder nur Montag und Dienstag (wie ich).
Meinungen zum Kapitel?
Immerhin ist jetzt richtig Larry-Action 😏
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Alderney // l.s. AU
FanficEine, in der Harry Styles, unbeholfener Kandidat schlechter Noten, seine Sommerferien eigentlich anders geplant hatte, wenn nicht seine Mutter gewesen wäre. Anstatt also das zu tun, was er wollte, konnte Harry auf eine für ihn unbekannte Insel Mitte...