-4- Stein der Hoffnung

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"Hey!", begrüßte ich ihn.

"Hey, Harry! Komm rein." Louis machte einen Schritt zur Seite, sodass ich eintreten konnte. Sein Haus war klein, aber gemülich, ähnlich dem meiner Großmutter.

"Du kannst deine Schuhe hier hinstellen", er zeigte auf die Garderobe.

Ich tat, was er sagte und folgte ihm daraufhin in sein Zimmer. Auf der Treppe erklärte Louis mir, dass wir im Moment alleine hier waren, da er hier mit seiner Mutter alleine lebte und diese gerade zum Kaffee bei einer Freundin war.
Als wir dann in seinem Zimmer ankamen, inspizierte ich es erstmal: Es war auch eher klein, aber trotzdem einladend. Die Möbel waren dunkel gehalten, während die Wände teilweise türkisgrün gestrichen waren

"Hübsch hast du es."

"D-danke", und schon wurde er wieder rot.

"Ach Louis", lachte ich, "Werde doch nicht immer rot, sobald ich ein Kompliment oder ähnliches mache!"

"Ich kann nicht dafür, dass ich so reagiere!", verteidigte er sich und verschränkte beleidigt die Arme.

Ich grinste ihn blöd an und er boxte mir in die Schulter, jedoch drückte ich ihn daraufhin zu Boden und legte mich schräg auf ihn. Dieser stöhnte gequält auf.

"Luft!", hechelte er.

"Nope!", ich poppte das 'p' und griemelte mir einen, da Lou unter mir ziemlich komische Geräusche machte und danach bettelte, dass ich endlich von ihm runterging. "Und außerdem hast du mich gerade indirekt als schwer bezeichnet. Hättest du das nicht gesagt, wäre ich vielleicht runter gegangen", fügte ich noch dazu und verweilte ein wenig auf seinem Bauch. Da ich jedoch gut erzogen war, stützte ich mich etwas am Boden ab, allerdings hatte ich den Jungen unter mir von seiner Kraft her unterschätzt, denn er drückte mit seinen Händen gegen meine Brust und kurzerhand saß er auf mir. Allerdings etwas zu weit unten und das war für einen Jungen gar nicht gut, besonders dann nicht, wenn diese Person auch noch schwul war.

"Lou", flehte ich und blickte an mir herunter, denn er saß so ziemlich auf meinem Schritt und ich wollte jetzt nicht umbedingt, dass da was passierte. Das würde dann nämlich extrem peinlich werden.

Als er verstand, was ich meinte, wurde er knallrot, stotterte unverständlich rum, wühlte in seinen Haaren und stand schnell auf.

"Gott, 'tschuldigung, ich wusste nicht. A-also ich wusste schon, aber ich habe nicht d-dran gedacht. Es tut mir so schrecklich Leid. Wie peinlich u-un-und unüberlegt von mir", brabbelte er drauf los und tappte von dem einen auf den anderen Fuß, während er auf seiner Unterlippe knabberte.

"Mach dir keinen Kopf, es ist ja nichts passiert", versuchte ich ihn etwas zu beruhigen.

"Gott, es tut mir so Leid."

"Es reicht, wenn du mich Harry nennst", grinste ich verschmitzt.

"Blödmann."

"Eben war ich noch Gott, dann Harry und jetzt schon wieder Blödmann."

"Idiot. Das ist nicht witzig."

"Aber wenigstens bist du jetzt nicht mehr so rot."

Ich stand auf, ging zu der Playstation herüber und machte sie an, währenddessen schaltete Louis den Fernseher an und setzte sich auf sein Bett. Er wirkte immernoch peinlich berührt und schaute auf den - plötzlich ach' so interessanten - Boden, auf den er mit seinen Füßen kleine Muster zog.
Ich setzte mich neben ihn, er reichte mir einen Controller und fragte, welches Spiel ich eingelegt hätte.
Es war - ganz standardmäßig - FIFA und wie Jungs das nunmal so machten, zockten wir eine Weile, allerdings gewann ich fast immer.

Alderney // l.s. AUWo Geschichten leben. Entdecke jetzt