Ohne Vorwarnung, ohne Laut. Leise wie eine Katze hatte er sich hierher geschlichen ohne dass ich ihn bemerkt hatte. Unwillkürlich durchfuhr mich ein ungutes Gefühl. Ich wollte weg von diesem Kerl. Er war mir von Anfang an nicht geheuer. Irgendetwas an ihm liess mich misstrauisch werden. Ich blinzelte die Tränen weg und stand auf. Langsam drehte ich mich um und wollte gehen. Da hörte ich diese unverkennbare Stimme direkt neben meinem Ohr. Ein Schauer durchfuhr mich als ich seine raue Hand zum ersten mal auf meiner Schulter spürte und er mir zuflüsterte " Wir werden uns noch öfter sehen und das weisst du. Du kennst mich und ich kenne dich. Wir sind für einander geschaffen." Ich war damals wie erstarrt vor Schreck, wagte nicht mich umzudrehen oder mich zu rühren. Dann ohne weitere Worte löste sich seine Hand von meiner Schulter und ich hörte wie sich seine Schritte entfernten. Ich habe damals so erleichtert die Luft ausgeatmet, dachte es wäre vorbei. Doch es war niemals vorbei. Ich atne tief aus, kehre langsam wieder in die Gegenwart zurück und sehe, dass er immer noch vor mir steht. "Du verstehst es nicht, hab ich recht? Weisst du denn gar nichts mehr? Erinner dich gefälligst. Sonst bringe ich dich dazu!", zischt er und kommt während dem sprechen immer mehr in Rage. Ich rücke ein Stück von ihm ab, aber er folgt mir sofort und packt mich grob am Arm. " Na los du Miststück erinnere dich gefälligst!" brüllt er mich an und schüttelt mich dabei so fest dass ich den Halt verliere und als er mich nicht mehr hält zu Boden falle.
Ich kneife die Augen fest zusammen um die ankommenden Tränen zurück zuhalten. Plötzlich spüre ich einen brennenden Schmerz auf meiner Wange. Automatisch greife ich mit meiner Hand an die brennende Stelle und spüre wie sich eine Träne den Weg meine Wange entlang sucht. Beschämt wende ich den Kopf ab und traue mich nicht die Augen zu öffnen weil ich mir diese Entblössung ihm gegenüber nicht antun will. Man sollte doch eigentlich meinen ich sei es mir gewohnt diese Schmerzen auszuhalten, schliesslich ist es nicht das erste Mal dass er mich schlägt.
Ich mache mich ganz klein und hebe automatisch den Arm um mich zu schützen. "Soso du willst dich also einfach verkriechen! Aber nicht mit mir! Wir gehören zusammen und das weisst du!" Ein verführerisches Lächeln umspielt seine Lippen während er mich erneut am Arm hochzerrt, mich in seine Arme zieht und seine Lippen auf die Meinen presst. Ich verzieh angewiedert den Mund, wehre mich aber nicht weil ich nicht schon wieder riskieren will geschlagen zu werden. Ich tu was er will, dann schlägt er mich nicht. So ist das immer gewesen. Nur nicht so fest... Er nimmt meinen Kopf in seine Hände und küsst mich erneut. Dann drückt er mich langsam gegen die Bank und zieht mich drängend an sich. Ich spüre ihn an meinem Körper ich fühle wie er sich gegen mich drückt. Ein leises Stöhnen entfährt ihm. Ich schliesse die Augen, versuche die Tränen zurück zu halten. Doch es geht nicht. Ich wünsche mich an einen schöneren Ort so wie ich das oft tu wenn ich nicht mehr fühlen will. Doch da höre ich von weit her eine Stimme. Zuerst ignoriere ich es weil die Leute in der Umgebung mir sowieso nie helfen aber dann höre ich meinen Namen und ich spüre, wie er langsam von mir ablässt. Verwirrt schüttele ich den Kopf um wieder klar denken zu können. Da sehe ich dass meine Arbeitskollegin Aisha nur zehn Meter vor mir steht. "Layla was ist los?" fragt sie. Als sie meine Tränen sieht stürzt sie auf mich zu und nimmt mich in den Arm. "Oh Gott was ist denn passiert?!" will sie wissen. Noch immer verwirrt schüttele ich lediglich den Kopf. Hat sie ihn denn nicht gesehen? Ich deute vage hinter mich. Fragend sieht sie mich an und als ich mich umdrehe verstehe ich auch warum. Er ist verschwunden.
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Alucinação
Mystery / ThrillerEr ist schon wieder in der nähe! Wenn er mich entdeckt dann...ich wollte gar nicht daran denken. Er würde es wieder tun. Kalter Angstschweiss lief mir die Stirn hinunter. Ich musste mich verstecken aber wo? Die Frage wurde mir abgenommen als sich ei...