35

186 10 3
                                    

POV Andre:

Dieses Glück was durch mich strömte lies mich erzittern. Ich konnte es nicht beschreiben. Und doch spürte ich das er Angst hatte. Dieser Gedanke das der Mensch, den ich höchstwahrscheinlich liebte, Angst vor mir hatte tat mehr als weh. Aber er hatte erwidert! Das musste doch etwas bedeuten. Lächelnd löste ich mich und sah ihn an, er jedoch wich meinem Blick aus. „i..ich... Andre.. es tut.. mir .. leid... aber ich..k..kann das nicht" mir entwichen alle Gesichtszüge. „ Aber... du hast doch erwidert und... aber warum?" mir stiegen Tränen in die Augen und ich wollte nach seiner Hand greifen. Er riss sie aber weg und taumelte Richtung Haustür. „Es tut mir leid" hörte ich noch bevor er hinausrannte. Diesmal rannte ich ihm nicht hinterher. Wie angewurzelt saß ich da. Starrte auf den Boden und fragte mich, was ich falsch gemacht hätte.

POV Jan:

Völlig aufgelöst rannte ich aus der Wohnung. Nach der Aktion konnte ich nicht mehr länger bei ihm bleiben. Er wollte mich bestimmt nie wieder sehen! Ich musste aber auch alles kaputt machen! Jetzt hatte ich es sogar mit der einzigen Person für die ich wahrscheinlich nicht Abschaum war, versaut. Ich hasste mich! Ich hätte einfach ja sagen und auf 'happy-Beziehung' machen sollen. Dann wäre er wenigstens nicht verletzt worden! Ich bin doch so eine Missgeburt!

Mit hängendem Kopf und verschleiertem Blick stolperte ich durch, die mir noch immer unbekannte, Stadt. Ich musste mich jetzt zusammen reisen! Ich brauche einen Schlafplatz und eventuell auch eine Decke oder sowas. Die Kapuze zog ich mir tief über die Augen damit mich keiner auf mein verheultes Gesicht ansprach. Von weiten sah ich das große Netto-Schild und kramte etwas in meiner Hose, wo zu meinem Leidwesen aber nichts zu finden war. Verzweifelt kickte ich einen Stein vor mir her. Was nun?

POV Andre:

Noch immer saß ich wie versteinert da. Durch das Klingeln meines Handys schreckte ich auf und realisierte erst als ich nach diesem Greifen wollte, dass es nicht in meiner greifbaren Nähe war. Hektisch sprang ich vom Sofa auf und rannte in die Richtung, aus der das unmittelbare Klingeln kam. Gerade als ich es im Schlafzimmer unterm Bett fand, legte der Anrufer auf. Genervt verdrehte ich die Augen. Unterdrückte Rufnummer... „Pech." Ich hasste es wenn jemand seine Nummer auf 'nicht sichtbar' stellte. 1. ging ich bei sowas nur ungern ran, man kann ja nie wissen wer an der anderen Leitung sitzt und 2. konnte ich den Anrufer dann nicht zurückrufen. Na konnte mir ja jetzt auch egal sein. Ich brauchte jetzt Ablenkung. Aber jetzt feiern zu gehen, ein Weib abzuschleppen und sich maßlos zu besaufen, wäre dämlich, sinnlos und viel zu klischeehaft. Ratlos fuhr ich mir mit den Händen durch die Haare. Was mach ich hier nur? Ich hätte ihn nachlaufen sollen! Wer weiß wo er gerade ist! Er hat doch nichts und niemanden, außer... aber nein, das würde er nie tun. Er würde niemals freiwillig zu ihm zurück!


    


Bitte hilf mir doch!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt