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Ich schlief während der Autofahrt, denn mir war klar, dass ich so schnell keine Zeit dazu haben würde. Zu Hause packte ich mit meiner Mutter ein paar Sachen zusammen, dann ging es auch schon wieder los und wir fuhren zurück nach Köln.

Mein Dad, der in der Zwischenzeit geschlafen hatte, war wieder fit und so stand unserer Fahrt nichts im Wege.

„Mum, du musst nicht mitkommen!“, sagte ich ihr. Ich sah, dass sie sehr erschöpft war.

„Aber du brauchst mich doch…“, protestierte sie, allerdings nur schwach.

„Ich bin doch jetzt ein großes Mädchen, es wird schon gehen.“, sagte ich und schob sie sanft zurück ins Haus.

Wir verabschiedeten uns tränenreich voneinander, dann fuhr ich mit meinem Vater allein nach Köln.

Wir fanden die luxuriöse Villa sofort und ich wollte nicht, dass jemand sah, wie ich mich von meinem Dad verabschiedete, also tat ich das in der Kurve vor dem Haus im Auto.

Die letzten paar Meter legte ich zu Fuß zurück.

Jetzt würde ich gleich die DSDS-Villa betreten. Ich konnte es kaum erwarten, ich hatte so lange darauf gewartet. Schon von außen sah das Haus atemberaubend aus.

Leider durfte ich noch nicht hinein, wie mir die zahlreichen Kameraleute mitteilten, die schon warteten, da ich die Erste war.

Na, das konnte jetzt wohl noch dauern, aber das machte mir nichts aus. Ich setzte mich auf eine der Bänke, die im Garten standen. Leider hatte ich trotzdem keine Ruhe, weil ich quasi ständig für Interviews benutzt wurde.

Nina Moghaddam, die Moderatorin des DSDS-Magazins, war auch schon da und setzte sich gleich zu mir.

„Wie fühlt es sich an, in den Top-10 zu sein?“.

„Super. Ich habe schon so viele Jahre darauf gewartet, mitmachen zu dürfen, und dass mich die Fans so unterstützen macht mich sehr glücklich.“.

„Ich habe ja die Sendung gestern verfolgt und natürlich mitbekommen, dass du deinen Song „Got 2 luv u“ für einen Jungen gesungen hast. Willst du mir vielleicht verraten, für wen?“. Sie strahlte mich zuckersüß an. Oh Gott, ich hatte ja schon viel davon gehört, dass sie alles herausfand, aber dass sie wirklich so war, hätte ich nicht gedacht.

Immer freundlich bleiben, ermahnte ich mich und lächelte zurück.

„Nein, tut mir Leid. Noch nicht.“.

„Noch?“.

„Ja, vielleicht sind wir irgendwann bereit, unsere Liebe öffentlich zu machen…“.

„Aha, das hört sich ja fast so an, als wäre dein Freund auch bekannt. Ist es vielleicht sogar ein Mitkandidat?“.

Nicht rot werden, nicht rot werden, nicht rot werden!

„Das habe ich nicht gesagt.“.

„Aber auch nicht abgestritten.“.

Ich war heilfroh, als Daniele ankam. Nina stürzte sich gleich auf ihn und löcherte ihn mit ihren Fragen.

Daniele blieb ganz relaxt und setzte sich erstmal zu mir, begrüßte mich und stellte sich dann Ninas Fragen.

Irgendwann kam sie auf mich zu sprechen.

„Wie wir gestern erfahren haben, ist Sarah ja verliebt. Wäre sie denn dein Typ?“.

Er grinste mich an: „Naja, sie ist schon ziemlich hübsch und ich hab’ zurzeit keine Freundin. Aber ich will mich jetzt voll auf die Show konzentrieren.“.

Manchmal muss man nachgeben(Luca Hänni)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt