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Als Nina wieder verschwunden war, war Kristof schon wieder genervt. „Müsst ihr euch eigentlich immer vor der Kamera knutschen? Da interessiert sich doch dann keiner mehr für uns…“.

Was hatte er denn nur? So gereizt kannte ich ihn gar nicht.

„Mich regt das einfach total auf, dass Leute wie ich „Flop der Woche“ sind und Leute wie ihr werdet ständig auf allen Sendern gezeigt, weil ihr was miteinander habt!“, sprach er weiter.

„Dafür können wir doch nichts dafür!“, meinte ich. „Ich hab’ mir nicht vorher gesagt, du verliebst dich da jetzt und ziehst eine große Show ab.“.

„Manchmal hat man da aber schon das Gefühl.“, meinte Kristof leise.

Ich glaubte, nicht richtig zu hören. „Willst du damit sagen, wir spielen hier etwas vor, oder was?“.

„Reg’ dich nicht auf, Schatz!“, versuchte Luca mich zu beschwichtigen.

„Das sagt ja genau der Richtige.“, murmelte Kristof.

„Was meinst du damit?“, fragte ich. Keine Antwort. „Was meint er damit?“, fragte ich Luca. Der wurde ein wenig rot und wich aus. „Ach, keine Ahnung. Lass ihn reden…“.

Aber das ließ Kristof nicht auf sich sitzen: „Als du letzten Donnerstag in deinem Zimmer warst, ist hier einiges passiert.“.

„Ja, der Streit zwischen dir und Daniele.“, meinte ich.

„Nicht nur das. Auch Luca hat seine Schattenseiten gezeigt…“.

Ich schaute zu Luca. Er hatte doch erst am Freitag seine Ex geküsst. Was zum Teufel meinte Kristof?

„Schau’ dir einfach mal das Video an. Daniele kann es dir vorspielen.“, meinte Kristof und ging dann auf sein Zimmer.

„Daniele, zeig’ mir mal das Video.“, forderte ich ihn auf.

„Ich glaub’ nicht, dass das wichtig ist…“, meinte der.

„Ich will jetzt sofort dieses Video sehen!“.

„Schon gut, schon gut. Kein Grund, mich hier so anzuschreien.“. Er holte seinen Laptop und startete ein Video.

Ich sah, wie die anderen Kandidaten alle eine sogenannte „Meckerliste“ schrieben und die dann gegenseitig vorlasen. Und dann kam das, was Kristof wohl gemeint hatte: Hamed zog Luca mit seinem Justin-Bieber-Image auf, woraufhin der total wütend wurde. Er saß konzentriert am Laptop und hob sauer die Hand und beschimpfte Hamed als „Schwuchtel“ und „Wichser“. Als er lauter „Geh essen, Mann!“ rief er, musste ich loskichern. Die Anderen schauten mich verwirrt an.

„Das ist ja mal total süß!“, kicherte ich. „Wie süß du das sagst. Niedlich!“.

Was mich aber störte, war, dass der Reporter Luca als Schauspieler hinstellte, nur weil er danach Hamed wieder umarmte. Ich kannte den Grund, warum er an diesem Tag nicht gut drauf gewesen war – er hatte sich mit mir gestritten.

„Du findest es niedlich?“, fragte mich Luca überrascht. Daniele schaltete den Laptop aus und beugte sich interessiert vor.

„Ja, klar. Du sagst das so süß mit deinem Akzent.“. Er lächelte mich an und küsste mich. Ich verstand gar nicht, was Kristof sich so aufregte. Man merkte doch deutlich, dass das eher als Spaß zwischen Freunden zu verstehen war.

„Komm, gehen wir raus!“, schlug Luca vor und Hand in Hand verließen wir die Villa. Wie immer warteten draußen hunderte Fans, die zu kreischen anfingen, als sie uns sahen. Die Meisten waren Mädchen und schrien Lucas Namen, aber es gab auch ein paar, die sich für mich interessierten. Securities und Kameraleute standen bereit, um zu filmen, wie wir Autogramme gaben und Fotos mit uns machen ließen. Weil wir so gut aufgelegt waren, sangen wir noch ein Ständchen für die Fans – „For you“. Diesmal spielten nicht Luca und Vanessa ein Liebespärchen, sondern Luca und ich. Ich fand, das passte sowieso viel besser.

Manchmal muss man nachgeben(Luca Hänni)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt