Herr der toten Seelen 2

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Das sonst so anmutige und leise Mädchen stolperte orientierungslos auf den Thron zu, als würde sie von einer unsichtbaren Kraft angezogen werden. Sie sah weder den Thron, noch den König darauf und trotzdem hielt sie rechtzeitig an. Ihre Knie gaben nach und sie fiel wieder zu Boden. In einer Pose, die einer Verbeugung ähnelte hielt sie inne. Plötzlich spürte sie wie etwas gegen ihr Bewusstsein drückte. Nicht so stark und schmerzhaft wie vorher, aber die Macht dieses Geistes bemerkte sie trotzdem. "Wer...?", keuchte sie, während sie dem Druck widerwillig nachgab und die fremde Seele in ihren Kopf ließ. 'Ich habe viele Namen. Der bekannteste ist Moranin. Ich bin der König der toten Seelen, der Älteste der Unendlichen und Herrscher über alle existierenden Völker.' Das schwarzhaarige Mädchen zuckte zusammen und sah sich nach der Stimme um, aber sie konnte den Ursprung nicht finden. 'Such mich nicht. Ich bin in deinem Kopf. Meine Seele sitzt vor dir auf dem Thron, aber mein Bewusstsein befindet sich in deinem.' Wieder sah sich das Mädchen ängstlich um, aber in der vollkommenen Schwärze konnte sie nichts ausmachen. 'Du weißt, warum ich hier bin...?', fragte sie schüchtern. Der König nickte, aber das konnte sie nicht sehen. 'Deine Worte bringen den Tod. Egal welcher Teil eintritt, er wird mir am meisten schmerzen. Und dein Volk zerstören. Aber es gibt eine Lösung. Ein Zauber, den ich nicht in Erwägung ziehen würde, wüsste ich nicht, dass der Tod dieser Welt bevor stünde. Du musst dich dazu verbünden. Mit der Schattendrachin, Caladmíriel und ihrer Lichtdrachin. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Zauber funktioniert ist niedrig; die Wahrscheinlichkeit, dass ihr überlebt gleich null.' Damit beendete der König seine Rede und das Mädchen blickte starr zu Boden. Ihre Gedanken waren undurchdringlich, aber ihre Entschlossenheit übertraf alles. 'Du weißt, was du zu tun hast.' beendete die Seele das Gespräch und verließ den Kopf der Ælbin. Er lenkte sie noch zur Tür und öffnete diese mit einem kaum spürbaren Luftzug.
Das Mädchen verließ die schwarze Höhle und betrat den Raum davor. Trotz der Tatsache, dass er dunkler war, als jeder andere Ort im Land kam er ihr hell vor, wie die Sonne, die auf dieser Seite des Gebirges nie schien, im Vergleich zu der Höhle eben. Sie steuerte selbstbewusst auf das schwarze Drachenei in der Mitte zu. Gebannt legte sie ihre Hand darauf und wartete, bis sich der erste Riss seinen Weg über die Schale suchte. Wie in Zeitlupe brach das Ei auf und ein kleiner Drache reckte seinen Kopf raus. Das Mädchen strich ihr über den Kopf und mit einem Kribbeln bildete sich ein Mal auf ihrer Handfläche. Als das Drachenbaby seine Augen öffnete und das ungewöhnlich helle blau auf die schwarzen undurchdringlichen Augen der Ælbin traf schien die Zeit stehen zu bleiben.

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Eure LadyDragonwing! ❤

ÆLB'AÉN - Die SchattenelbenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt