Allison POV:
So. Jetzt sitz ich hier. Mit dem größten Koffer den wir zu Hause hatten. Und mit zwei verschiedenen Adressen. Einmal die der Johnsons und einmal die von einer anderen Familie.
Ich habe keine Ahnung, wie diese Internet Organisation es hinbekommen hat, mich zu zwei Häusern zu schicken. Halbes Jahr dort und die Andere Hälfte dort, oder was?! Was fällt denen ein! Nachdem ich mich am Computer erfolgreich angemeldet hatte, wurde mir eine Email geschickt, in der die Adresse der Johnsons stand. Dann habe ich sie ausgedruckt.
Am Flughafen in Berlin hat diese Organisation dann noch ein paar Leute hingeschickt um jeden Teilnehmer nochmal ein Zettel mit ihrer Adresse zu geben, nur, damit sie auch sicher hinfinden. Die beiden Zettel sollten sich überein stimmen! Aber bei mir haben sie wahrscheinlich etwas vertauscht. Der Familienname steht auf dem einen Zettel wahrscheinlich nicht drauf, weil sie sich sicher waren, dass der Teilnehmer schon weiß wie die Familie heißt. Und ich bin auch so dumm, weil ich erst jetzt gemerkt habe, dass das hier zwei komplett verschiedene Adressen sind.
Mir hätte das auch echt am Flughafen in Berlin auffallen können.
Und dazu kommt noch, dass der Flug total scheiße war. Denn neben mir saß ein kleiner Junge, der die ganze Zeit nur herum gezappelt hat. Und wenn er mal still saß, dann hat er in der Nase gebohrt. Zum Glück habe ich schon zu Hause nachgeschaut, wie ich zum Haus der Johnsons kommen kann.
Von Flughafen aus erstmal mit dem Bus zur U-Bahn, dann fünf U-Bahnstationen Richtung Innenstadt, aussteigen, Treppe hoch und die 2. Straße links abbiegen. Alles geplant mithilfe von Google Earth und dem Underground Plan von Birmingham. Ja, als ich das geplant habe, saß ich, mit einer Tasse Tee, zu Hause auf dem Sofa und hatte Wlan.Zur zweiten Adresse zu kommen, könne jetzt etwas schwierig werden, da ich ja kein Wlan habe, hier mitten im Getümmel beim Flughafen. Ich krame in meiner Tasche und hole meinen Stadtplan heraus. Ich falte den übergroßen Stadtplan aus, und die Person die neben mir sitzt, schaut mich schon ganz komisch an, da ich mit meiner Hand fast in ihrem Gesicht bin. Ich schaue sie mit einem entschuldigtem Blick an, und falte ihn wieder zusammen. Den Plan falte ich wohl besser erst draußen wieder auf. Dann entscheide ich mich auch, erst einmal hinaus zu gehen.
Ich schaue mich nach dem Ausgang um und finde ihn auch gleich. Ich stehe von meinem Sitzplatz auf, greife nach meinem roten Koffer und drehe mich nochmal kurz um. Die Frau, die Links neben mir saß, schaut erleichtert. Aber schön ist der Platz in Windeseile wieder belegt. Bei so vielen Leuten gar kein Wunder. Ich weiß garnicht was sich diese Frau einbildet. Ich gehe Richtung Ausgang und ziehe meinen Koffer hinterher. Die Tür vom Ausgang schiebt sich automatisch auf und ich steige hinaus.
Überall sind Taxis und Busse. Was hätte ich anderes erwarten können. Gleich kommt ein fremder Mann zu mir und fragt mich ob ich ein Taxi bräuchte und deutet mit seinem Finger zu einem von den ganzen Taxis. Ich lehne mit meinem besten Englisch ab und gehe erst mal rüber zu der Tafel, wo steht, wann welcher Bus abfährt. Mit meinem roten Koffer im Schlepptau.
Mir ist natürlich bewusst, dass ich hier das ganze Jahr englisch sprechen muss, aber das ist kein großes Problem für mich, da ich diese Sprache sehr gut beherrsche. Und dazu kommt noch, dass die Eltern meines Mutter in St. Austell, Cornwall leben. Also meine Großeltern. Wir besuchen sie auch gelegentlich. Aber ich wollte unbedingt nach Birmingham, obwohl mir viele Leute gesagt haben, dass es hier nicht besonders aufregend ist. Auch wenn die ersten Stunden hier bis jetzt nicht besonders schön gewesen sind, wird die Zeit hier bestimmt total aufregend.Plötzlich fällt mir ein, dass ich ja meine Mutter anrufen sollte, wenn ich gelandet bin. Ich siehe mein Handy aus der Tasche und drücke auf ihren Kontakt.
Es piept kurz, und dann hebt sie ab.
"Hey Schatz! Bist du schon gelandet? Wie war der Flug? Bist du schon bei der Gastfamilie oder wo bist du denn gerade? Wie geht's dir so? Und hast..."
"Warte, warte", unterbreche ich sie.
"Zu viele Fragen auf einmal! Ja, ich bin gelandet und ich bin gerade noch beim Flughafen. Der Flug war ziemlich unangenehm, aber mir geht es ganz Oke!", antworte ich auch ihre Fragen.
Ein "Oh" ist das einzige was sie rausbringt. Sie ist ziemlich schnell beleidigt.
Dann erzählt ich ihr das alles mit den verschiedenen Adressen.
"Ich fahre jetzt erstmal zu der Adresse von den Johnsons. Vielleicht wissen die mehr als ich.", füge ich hinzu.
"Das den so etwas einfällt! Ja Schatz, das ist auch richtig so. Aber wenn du irgendwelche Probleme hast oder ähnliches, dann ruf immer mich oder deinen Vater Georg an!"
"Ja klar mache ich das, nur ich muss jetzt auflegen! Wir hören uns ja bald!", sage ich.
"Ich bin so unglaublich stolz auf dich meine Süße! Und schreib mir auch mal ab und zu!", meint sie.
"Ja", sage ich noch und lege dann auf. Manchmal vergisst sie echt, dass ich schon 19 bin.Ich hole den Stadtplan nochmal raus und schauen ob ich die Straße der "unbekannten" Familie finde. Vergebens. Ich glaube ich fahre erstmal zu den Johnsons und frage ob sie wissen wo ich jetzt wohne. Dorthin finde ich wenigstens.
Mein Bus fährt in 8 Minuten ab. Ich gehe hinüber zum Ticketautomaten und stelle mich an. Ganz schön lange Schlange hier! Hoffentlich sitzen die nicht alle im gleichen Bus wie ich. Nach gefühlten 2 Stunden hab ich mein Ticket und schaue mich nach meinem Bus um. Als ich ihn gefunden habe, gehe ich hin und hebe meinen schweren Koffer in den Bus und steige auch selbst ein. Für meine Verhältnisse ist das hier drin ziemlich voll. "Abfahrt: 1 Minute", lese ich an der digitalen Anzeigetafel im Bus.Als der Bus dann losfährt, halte ich mich Sicherheits halber mit der Rechten Hand an einer gelben Busstange fest, um nicht gegen andere Leute zu knallen. Mit der Linken Hand halte ich, so gut es geht, meinen Koffer fest und auf meiner Linken Schulter ruht meine Handtasche.
Der Bus tuckert gemütlich auf der Straße, bis plötzlich die grüne Ampel blitzartig auf rot schaltet und der Bus eine Vollbremsung hinlegt. Ich bin zwar gut gesichert mit meiner Hand an der Stange, aber ein blonder Junge der hinter mir stand knallt total in mich hinein. Er nuschelt ein "Entschuldigung" und wendet sich ab. Innerlich finde ich das total lustig, da das hier gerade eine richtig peinliche Situation für ihn war, aber äußerlich ist das nicht so lustig, da mir so mein Koffer über den Fuß gefahren ist und das tut jetzt schrecklich weh!
Bei der 3. Station ist der Junge ausgestiegen. Ich steige jetzt, bei der 4. Station aus. Ich quetsche mich an einer ziemlich breiten Frau vorbei. Und als ich meinen Koffer mitziehen möchte, schaut sie mich böse an. Zum zweiten Mal setzt ich meinen entschuldigten Blick auf und kurz nachdem ich draußen bin, fahren auch schon die Bustüren zu. Ich drehe mich um mich und schaue wo es hinunter zu den U-Bahnen geht. Als ich die Treppen nach unten gesichtet habe, gehe ich mit meinem Gepäck dort hin und nehme die Rolltreppe. Als ich unter dann angekommen bin, schaue ich auf welchem Gleis meine Bahn kommt und schaue wann sie überhaupt kommt.
5 Minuten.
Ich setze mich hin und kurz nachdem ich mich auf die Bank gesetzt habe, kommt ein alter Mann und setzt sich neben mich. Er stinkt schrecklich nach Alkohol.Ich rümpfe meine Nase und hole nochmal den Stadtplan aus meiner Tasche, nur um sicher zu gehen, dass ich auch mit der richtigen U-Bahn fahre und auch dann bei der Straße der Johnsons lande. Der alte Mann dreht sich zu mir.
"Kann ich Ihnen irgendwie helfen? Wohin wollen sie denn?"
Aus dem Mund stinkt er auch.
"Nein danke, ich komme gut klar!", antworte ich so freundlich wie möglich.
Dann fährt die U-Bahn schon ein und ich begebe mich zu einer Tür und steige ein. Der Mann bleibt dort sitzen, wo er war.
Zum Glück. Der war irgendwie ziemlich gruselig, obwohl er nur gefragt hat, ob er mir helfen kann.In der U-Bahn setze ich mich hin und schiebe meinen roten Koffer neben mich.
Nachdem ich die 5 Stationen gefahren bin, steige ich aus und gehe mit dem Koffer zu den Treppen. Da es keine Rolltreppen gibt, muss ich ihn hochtragen.
"Ich wette ich sehe aus wie ein hinkendes Nilpferd", denke ich mir, als ich gerade bei der Hälfte der Treppen angekommen bin.
Total erschöpft komme ich dann endlich oben an und schaue mich um, um mich zu orientieren. Mit meinem Gepäck im Schlepptau, gehe ich in die Richtung eines Zebrastreifens.------------------------------------------------------
Hey! Das war bis jetzt das 1. Kapitel. Es wäre nett von euch mich auf Rechtschreibfehler hinzuweisen, wenn ihr welche findet. Ich weiß es war noch nicht so besonders aufregend und spannend, aber ich hoffe trotzdem es hat euch gefallen und ihr hinterlässt mir ein Kommi!
Das nächste Kapitel wird spannender!
Und Voten nicht vergessen, wenn es euch gefällt!!
^^Anne^^
DU LIEST GERADE
All because of this journey
FanfictionAllison Grey (19) lebt mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder am Rande von Berlin. Sie hat gerade ihr Abitur geschafft und möchte jetzt für ein Jahr nach Birmingham zu einer Gastfamilie gehen. Sie hat sich bei einer Internetseite für diese Reise...