Neue Bekannte

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Mein Tee war leer und Peter war gegangen. Ich stellte meine Tasse weg und ging zum Sofa. Derek kam mir nach und wir setzten uns. Lange konnte ich mich nicht beherrschen: „Darf ich dich etwas fragen?" platzte ich heraus. Er nickte, doch mir fiel kein guter Weg ein, wie ich anfangen sollte. Sein Blick machte mich nervös. „Äh... also wegen dem Aussetzer deines Geruchssinn." Weiter kam ich nicht. Derek stöhnte auf und vergrub sein Gesicht in seinen Händen. Okay, das war wohl kein Thema, über das er reden wollte. „Okay, sorry. Wenn du nicht darüber reden willst ist das okay."
„Versteh das nicht falsch. Ich zerbreche mir nur andauernd schon den Kopf darüber und komme auf keine richtige Lösung. Ich will nicht mehr darüber nachdenken."
Dereks Handy klingelte und in seinem Blick sah ich Erstaunen, als er ran ging.
„Chris?"
Wer war Chris?
„Ja ich glaube es war gut, dass Scott dich gerufen hat. Wir können jede Hilfe gebrauchen."
Ein neuer Verbündeter? Das konnten wir wirklich gebrauchen.
„Ja ich habe Kate ins Verließ gebracht, wenn du willst zeig ich es dir. Vielleicht bringt dir das etwas."
Eine Pause entstand:
„Ja okay dann bis nachher."
Derek legte auf und nahm wieder neben mir Platz. „Das war Chris Argent, Kates...."
„Bruder." Unterbrach ich ihn. Chris Argent? Es klang nicht als ob Derek ihm mistraute. Aber er war doch der Bruder von Kate, die wir suchten.
Derek blickte mich an und wartete auf eine Erklärung.
„Naja, ich weiß schon ein wenig länger, dass er wieder hier ist. Auf meiner Suche nach Kate bin ich auf ihn gestoßen."
„Und wieso hast du das mir nicht gesagt?"
„Ich wusste nicht auf welcher Seite er steht und solange ich nicht wirklich etwas hatte, hielt ich es nicht für nötig es zu sagen. Über nichts Genaues kann man eben schlecht etwas erzählen."
Das sah er ein. „Gut ich zeig ihm heute Abend das Verließ, willst du mitkommen?"
„Gern."

Vor dem High-School-Schild warteten Derek und ich auf Chris. Es war schon dunkel.
„Ist das eigentlich so ein Trend bei euch sich nachts an der Schule zu treffen?"
„Das war irgendwie schon immer so", erklang eine Stimme hinter mir. Chris Argent trat aus dem Schatten und stellte sich zu uns. Sofort reichte er mir die Hand und stellte sich vor. „Christopher Argent, aber nenn mich Chris."
„Lucinda Buttler, aber alle nennen mich Luci." Dann drehte Chris sich zu Derek um.
„Derek schön dich wohl auf zu sehen."
Ohne ein weiteres Wort ging Derek zum Schild und tat etwas, was ich nicht wirklich sehen konnte. Das Geräusch von Stein auf Stein erklang und Derek kam zu uns zurück. Chris und er tauschten einen Blick aus. Das Schild hatte sich gedreht und vor uns kam eine Treppe im Boden zum Vorschein, die Derek nun hinab ging. Chris und ich folgten ihm.
Da es draußen schon dunkel war mussten sich meine Augen nicht an das Licht gewöhnen und ich erkannte sofort, dass es ein wirkliches Verließ war. Nur standen hier auch Regale mit verschiedensten Kisten und anderen Sachen herum. Was aber wirklich ein Blickfang war, war der große Save direkt in der Mitte. Derek war sofort auf ein Regal zugegangen, während Chris vor den Tresor stehen geblieben war. Unsicher was ich tun sollte, stellte ich mich neben Derek. Dieser öffnete gerade eine Schachtel und holte eine goldschimmernde, runde Scheibe heraus. Nachdenklich drehte er sie in seiner Hand hin und her. Nach ein paar Sekunden reichte Derek die Scheibe Chris.
„Deswegen war sie hier." Wegen einer goldenen Scheibe? Das konnte doch nicht alles sein.
„Wir benutzen es um jungen Betas beizubringen, wie man die Verwandlung bei Vollmond kontrolliert."
„Kontrolle war nie eine Stärke von Kate"; sagte Chris und reichte nach Betrachtung der Scheibe sie weiter an mich. Sie war schwerer als man dachte, aber so wirklich verstand ich nicht, was sie bringen sollte. Auf ihr war das Zeichen einer Triskele. Drei Kringel die mit einander verbunden war. Ich kannte das Zeichen nur durch Zufall, jedoch wusste ich nicht was es bedeutete. Ob sie überhaupt etwas brachte, konnte ich nicht sagen. Nachdenklich gab ich sie Derek zurück.
„Sie wussten, dass sie am Leben ist, oder?" warf Derek ein.
„Nicht mit Sicherheit", gab Chris Argent zu: „Aber seit du mir diese Patronenhülse gegeben hast war ich auf der Suche." Er hatte uns also keine neuen Informationen. Argent zog eine Patronenhülse hervor.
„Was werden Sie tun, wenn sie sie finden?" fragte ich vorsichtig. Wirklich sicher waren wir uns ja immer noch nicht, dass sie nichts mit dem Raub zu tun hatte.
„Ich bring sie an einen anderen Ort", antwortete er und ging nachdenklich auf den Tresor zu. Währenddessen hatte Derek die Scheibe wieder zurückgelegt.
Derek wandte sich an Chris: „Heißt das sie hätten da so eine Art Werwolf-Gefängnis?"
„Sowas in der Art."
Ahja. Sowas in der Art. Ich glaube man sollte da nicht wirklich nachfragen.
„Sie wird nicht freiwillig mitgehen", gab ich zu bedenken.
Chris schüttelte den Kopf und sagte: „Das erwarte ich auch nicht." Er machte eine kurze Pause und fuhr wie zu sich selbst fort: „Und ich werde alles tun was nötig ist."
Derek wirkte schockiert und um ehrlich zu sein, ich war auch überrascht. Immerhin handelte es sich um seine Schwester.
„Was wenn ich Sie bitten würde es nicht zu tun." Nun blickte Argent Derek überrascht an.
„Sie nahm mir etwas Wichtiges." Endlich sprach er darüber. Seine Augen leuchteten gelb auf. Ich hatte mich noch nicht wirklich daran gewöhnt. Argent kam einen Schritt auf Derek zu. Bei dem nächsten was Derek sagte, hatte ich ein bisschen das Gefühl, dass er es zu mir sagte, um meine Fragen zu beantworten. „Ich dachte es wäre ein Teil meiner Vergangenheit... doch ich verlor etwas anderes. Meinen Geruchsinn. Ich verliere meine Macht."
Geschockt blickten Chris und ich Derek an. Seine Macht verschwindet auch? Das war es also, was er vorher nicht erzählen wollte. Chris war genauso sprachlos wie ich und nach ein paar Sekunden räusperte er sich, drehte sich einmal um sich selbst und meinte dann: „Okay ich schau was ich machen kann. Danke, dass du mir das hier gezeigt hast. Entschuldigung, dass ich jetzt erst frage aber Luci richtig? Wie hängst du hier eigentlich mit drin?"
Gemeinsam verließen wir das Verließ. „Ich wurde von Dereks Onkel beauftragt sein verschwundenes Vermögen zu finden."
„Wie alt bist du?"
Ich musste lächeln. „Das hat nichts mit meinem Alter zu tun. Wohl eher mit meinem Können."
Er stellte keine weiteren Fragen. Anscheinend war er an solche Situationen gewöhnt. Derek verschloss das Verließ und Chris Argent verabschiedete sich von uns.
Mein Handy klingelte. Es war eine SMS von Stiles. Während ich sie öffnete, klingelte Dereks Handy. Ich kam jedoch nicht zum Lesen der SMS, da Dereks Telefonat viel interessanter war.
„Stiles was ist los?"
Stiles? Es entstand eine längere Pause.
„Verstanden, ja ich bin auf dem Weg."
Derek steckte sein Handy weg und lief los. Völlig verwirrt folgte ich ihn zu seinem Auto.
„Wir müssen zu Deaton. Es gab einen Angriff auf dem Lacrosse-Feld und ein Werwolf wurde verletzt. Sie brauchen meine Hilfe, ich kann dich jetzt leider nicht gleich nach Hause fahren."
„Ich komm mit", winkte ich ab. Wir stiegen ein und Derek raste vom Parkplatz. Er war ziemlich angespannt. Mir fiel die SMS von Stiles ein und ich öffnete sie nochmals.

Take my Breath awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt