Am Ende des Tages

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Auf feiern hatte keiner von uns mehr Lust. Während Derek und Scott sich um die Security kümmerten, half ich Liam und Malia auf die Beine. Dank Mason, der es geschafft hatte die Musik auszustellen, ging es beiden so langsam besser. Der penetrante Geruch nach Benzin verursachte bei mir Kopfschmerzen und Übelkeit. Ich wartete nicht auf Derek und Scott, sondern schnappte mir Malia und Liam und ging mit ihnen zum Parkplatz. An der frischen Luft ging es mir sofort besser und ich fragte: „Wie kommt ihr Heim?"
Hinter mir tauchte Scott auf und sagte: „Ich bin mit meinem Bike hier und kann Liam mit nehmen."
Abschätzend musterte ich beide. Sie waren noch immer nass vom Benzin. Das würde eine tolle Grippe geben, auch wenn sie Werwölfe waren.
„Findet ihr nicht, ihr solltet mit Derek heimfahren, so wie ihr ausseht." Betreten blicken Malia, Scott und Liam an sich herunter.
„In meinem Wagen?" erkundigte sich Derek und klang dabei nicht erfreut. Mit meinem besten Hundeblick ging ich auf ihn zu, schmiegte mich an ihn und schob meine Hände in seine Hosentaschen. „Aber Derek, du willst doch nicht riskieren, dass ihnen etwas passiert." Er wirkte noch nicht überzeugt. Hundeblick war einfach nicht meine Stärke, deswegen schwenkte ich um. „Ich wasch dann auch das Auto." Elegant stellte ich mich auf meine Zehenspitzen und flüsterte ihm ins Ohr: „Natürlich im Bikini."
Sobald ich in sein Gesicht schaute, wusste ich, dass ich ihn hatte. Allerdings mischte sich Scott nochmals ein. „Was ist mit meinem Bike? Ich will es nicht hier lassen."
„Das fahr ich nach Hause", rief ich sogleich begeistert.
„Du?" fragten alle wie aus einem Mund. Mir fiel ein, dass ich nie erwähnt hatte, dass ich einen Motoradführerschein hatte. „Ich hab einen Führerschein", meinte ich stolz und ließ mir von einem nicht überzeugten Scott die Schlüssel geben. Während die anderen einstiegen kam Derek nochmals zu mir. „So, so. Du kannst also Motorrad fahren?"
„Erstaunlicherweise ja. Hättest du nicht erwartet, oder?"
„Nein. Aber ich finde es unglaublich sexy." Mit einem umwerfenden Lächeln drehte er sich um und ging zu seinem Wagen.
Ich setzte mir Scotts Helm auf und schwang mich auf sein Bike. Mir war völlig klar, dass Derek damit wartete seinen Wagen zu starten und alle mich beobachteten. Allerdings machte mir das nichts aus, denn ich blendete sowieso alles um mich herum aus. Mit einem Schnurren sprang Scotts Maschine unter mir an. Gott ich liebte dieses Gefühl. Unglaublich. Lachend ließ ich das Bike aufheulen und fuhr dann los. Der Wind riss an meiner Kleidung und da ich weder meine Schutzkleidung trug noch sonst etwas Geeignetes, fühlte es sich irgendwie noch freier an. In meinen Spiegeln sah ich Derek, wie er mir mit Sicherheitsabstand folgte. Auf halben Weg bog er ab und brachte Malia nach Hause. Ich nutze die Gelegenheit und fuhr an der Polizeistation vorbei. Der Sheriff kam beim Klang von Scotts Bike nach draußen und stellte dann fest: „Du bist nicht Scott. Wieso hast du sein Bike?"
„Derek fährt ihn gerade Heim und ich sein Bike. Oh nein, schauen sie nicht so schockiert. Ihm ist nichts geschehen. Er, Malia und Liam sind nur in Benzin getränkt. Wir haben die Lage aber unter Kontrolle gebracht."
„Okay gut."
Mit dem Sheriff betrat ich die Polizeistation und sah sofort Lydia. Neben ihr stand Parrish. Beide schauten durch das Fenster in das Büro vom Sheriff. Dort saß Meredith. Sie war also wirklich nicht tot. Schnell informierte mich Parrish was geschehen war. Es war wirklich Brunski, der alle diese Morde wie Selbstmorde aussehen lassen hat. Er hatte auch Lydias Großmutter getötet. Als Stiles und Lydia im Eichenhaus waren, hat er sie im Keller gefesselt und versucht umzubringen. Parrish war gerade noch richtig gekommen. Brunski war nun tot und Meredith war wieder aufgetaucht. Stiles war noch im Krankenhaus. Jetzt versuchten sie etwas aus Meredith zu bekommen.
Als ich draußen wieder auf Scotts Bike stieg, fiel mir ein, dass ich vergessen hatte ihnen die Verbindung zwischen Meredith und Peter zu erzählen. Das musste ich unbedingt später noch tun.
Die Jungs warteten vor Scotts Haus auf mich. Immer noch berauscht von der Fahrt reichte ich Scott seinen Helm. „So wie du grinst hat es dir gefallen."
„Aber hallo. Jetzt aber rein mit euch. Ihr stinkt nach Benzin, von dem Geruch wird mir schlecht. Eine Dusche wäre vielleicht das richtige. "
Als Scott und Liam drinnen waren, gingen Derek und ich zu Marys Haus. Ich wollte einmal nachschauen, ob alles okay war. Nach einem Rundgang fand ich mich in meinem Zimmer wieder. Derek hatte sich auf mein Bett gesetzt und hatte das Bild von meiner Freundin Mia und ihrem Freund in der Hand. Müde setzte ich mich neben ihn und zog meine Füße an. „Wer ist das?" flüsterte Derek in mein Ohr.
„Mia."
„Bitte, nicht so schnell so viel Erklärung. Da komme ich nicht mit." Ein Lächeln bildet sich in meinem Gesicht. „Mia ist meine beste Freundin. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir wirklich Freunde wurden. Aber ich weiß, dass es eine Weile dauerte bis wir beste Freunde waren. Am Anfang waren wir nur Freunde, aber verschiedenste Ereignisse haben uns verbunden. Neben ihr ist ihr Freund. Phillip. Er ist Scott sehr ähnlich. Immer total nett und hilfsbereit."
„Verschiedene Ereignisse?" Dereks Hand legte sich an mein Kinn und hob meinen Kopf an, sodass ich ihn in die Augen sehen musste. Nur wenige Zentimeter trennten unserer Lippen. „Das erzähl ich dir irgendwann anders, jetzt hab ich eine bessere Idee." Damit überwand ich den Abstand zwischen unseren Lippen. Ein Stöhnen kam über seine Lippen und ermutigt schob ich mich auf seinen Schoß. Meine Hände krochen unter sein Oberteil und schoben es nach oben. Nicht lang und er half mir. Stürmisch küssten wir uns weiter, doch plötzlich hielt Derek inne, als würde ihm erst jetzt auffallen, was wir taten. Atemlos raunte er: „Du willst hier mit mir schlafen?"
„Ich will überall mit dir schlafen." Ohne ihn wieder zu Wort kommen lassen, legte ich meine Lippen auf seine und schob meine Zunge in seinen Mund. So wie es schien, hatte sich Derek mit der Situation abgefunden, der er schob seine Hand in meiner Hose und spielte mit dem Bund meines Slips. Dort blieb sie aber nicht lange, sondern seine Finger schoben in mich ein. Das ging nicht wirklich schwer, weil ich mittlerweile schon echt nass war. Ohne viel Vorspiel zogen wir uns ganz aus, Derek legte mich unter sich und drang in mich ein. Nachdem wir beide zum Höhepunkt kamen, lagen wir erschöpft neben einander und atmeten schwer. Allerdings nicht lange. Ich hörte die Haustür als erstes. Dann erklang Marys Stimme: „Luci, ich bin wieder da! Luci?"
Fuck! Sie war schon wieder da? Erschrocken sprang ich auf und versuchte mich so schnell wie möglich anzuziehen. Auch Derek hatte in Windeseile wieder Klamotten an. Wie das letzte Mal zwang ich in aus dem Fenster zu klettern, während ich in die Küche flitzte. Meine Beine waren unglaublich wackelig, von meiner letzten Verausgabung, doch ich schaffte es Mary zu umarmen.
„Na, war es sehr schlimm alleine hier?" fragte sie sogleich. „Äh nein. Natürlich wär es cooler gewesen, wenn du da gewesen wärst, aber ich hab eine Menge mit Scott, Lydia, Stiles, Malia und Liam gemacht. Heute Abend war ich zum Beispiel bei diesem Freudenfeure dabei. Allerdings fanden wir es nicht so der Hit, deshalb bin ich schon wieder Zuhause." Mit einem Lächeln versuchte ich Mary davon zu überzeugen.
„Ist das Derek Hale sein Auto, was vor unserem Haus steht?"
„Äh ja. Er ist bei Scott, kam gerade als wir wieder Heim kam. Sag mal, wolltest du nicht später heimkommen?"
Mary ging auf meine Ablenkung ein und meinte: „Ja, aber dieses Seminar war totale Zeitverschwendung, deshalb sind wir heute schon zurück gefahren."
„Oh okay. Klasse." Meine Füße drohten unter mir wegzubrechen, deshalb schob ich mich auf einen Stuhl. Während Mary ihre Koffer in ihr Schlafzimmer brachte, zog ich mein Handy und schrieb Derek, dass er nach Hause fahren sollte, da ich hier nicht mehr weg kam. Dann klingelte mein Handy. Aber es war Scott und nicht Derek. Da gerade Mary rein kam, sagte ich beton locker und laut: „Hallo Scott, was gibt's?" dann erhob ich mich und ging in mein Zimmer.
„Luci alles klar bei dir?"
„Ja, Mary ist nur gerade heim gekommen."
„Ach so, Deckung waren. Kira hat von Satomis Rudel ein paar Überlebende gefunden. Allerdings werden sie ohne Unterlass gejagt. Ich fahr jetzt zu ihnen, sie sind bei Deaton. Jedoch können sie dort wahrscheinlich nicht bleiben. Ich wollte fragen, ob du mit kommst und uns vielleicht mit deinen besonderen Talenten weiter helfen kannst."
„Ich komme hier nicht mehr weg, aber ich werde recherchieren. Ich finde etwas, wo sie euch nicht sofort finden."
„Vielen Dank Luci."

Sobald ich aufgelegt hatte, fing ich an mit meiner Suche. Dazu setzte ich mich wieder in die Küche und versuchte so zu wirken, als ob ich Mary zuhörte. Dabei suchte ich fieberhaft etwas, wo diese armen Leute wenigstens die Nacht verbringen konnten. Bald hatte ich eine verlassene Lagerhalle gefunden, die den Argnets gehörte. Ich schickte Scott die Daten und schrieb dazu, dass er nur bei Chris nachfragen sollte, ob sie dort bleiben durften. Nun hörte ich Mary wieder richtig zu und erfuhr alles über sie und Rick.

Take my Breath awayWo Geschichten leben. Entdecke jetzt