The Elements Academy - A New Dawn

Kapitel 6 - Die Element - Spiele

London, 26.08.2015

"Also, erklär' mir nochmal ganz genau, wie das mit den Element-Spielen abläuft", flehte ich Louise nun zum bestimmt zwanzigsten Mal an diesem Tag an.
Wir, das heißt Liz, Louise, Nico und ich, saßen gerade beim Mittagessen in dem riesigen Speisesaal. Leo war heute morgen in den Krankenflügel der Akademie geschickt worden, da es ihm nicht allzu gut ging, wahrscheinlich ein grippaler Infekt.
Ich hoffte insgeheim, dass ich nie in diesen Krankenflügel musste. Ich hasste nämlich jegliche Art von Krankenhäusern und - stationen!

Louise, die neben mir saß und gerade genüsslich ihren Nudelauflauf verdrückte, stöhnte genervt auf.
"Mensch Reyna, ich hab dir das Alles doch bestimmt schon hundert Mal erklärt!" "Vier um genau zu sein. Du hast es mir vier Mal erklärt", unterbrach ich sie eilig, woraufhin Louise sich hilfesuchend zu den anderen am Tisch umsah.
Liz schien sich auf einmal sehr für ihr Essen zu interessieren...pffftt, als ob die noch nie Nudelauflauf gesehen hätte.
Nur Nico schaute ergeben zu mir hoch.
"Ok, ich weiß, dass das echt aufregend ist. Vor allem, wenn man als Neue zum ersten Mal an den Spielen teilnimmt. Du willst gar nicht wissen, wie aufgeregt wir alle waren. Deswegen erzähle ich dir noch einmal, wie das ganze nachher ablaufen wird!" Ich nickte eifrig. "Aber dann hältst du deine Klappe und verschonst uns alle mit deiner nervigen Fragerei?!" Wieder nickte ich zustimmend.

"Also", fing der schwarzhaarige Wasser-Element an. "Jeden Freitag, genau zwei Stunden nach Unterrichtsschluss, fangen die Spiele an. In den zwei Stunden davor kannst du dir deine 'Ausrüstung' anziehen, die du in dem Schrank in deinem Zimmer findest. Außerdem kannst du dich auf die Element- Spiele vorbereiten, heißt, dehnen, einlaufen und so weiter.
Dann fängt das Spektakel erst richtig an! Das Gelände und wie das Spiel funktioniert kennst du ja. Ich glaube, du weißt auch, dass entweder alle Elementgruppen gegen alle kämpfen oder sich zwei zusammen tun, so dass es zwei Teams gibt?", fragte Nico an mich gewandt. Ich nickte.
"Joa, viel mehr gibt es da nun auch nicht zu sagen. Es dürfen halt alle elementaren Fähigkeiten genutzt werden, solange niemand ernsthaft verletzt wird. Natürlich kannst du dich auch mit den Händen oder was weiß ich was verteidigen."

Ok, ich glaube, so langsam prägte sich der Ablauf bei mir ein.
Das Problem war nur, dass ich absolut null Bock hatte, mich mit irgendwem zu prügeln oder jemandem mit 'nem Stock eine überzubraten. Aber was anderes blieb mir ja wohl nicht übrig...

"Und was ist, wenn ich....", fing ich an, doch da nahmen meine drei Tischnachbarn ihre Teller in die Hand und machten sich mit Lichtgeschwindigkeit aus dem Staub.
"Hey! Lasst mich nicht allein!", rief ich ihnen verzweifelt nach, doch da waren sie schon durch die schwere Holztür aus dem Saal verschwunden und ließen mich mit hundert Fragen im Kopf zurück.

~*~~*~

~Drei Stunden später ~

Gespannt öffnete ich die Holztür meines Kleiderschrankes, die sich mit einem leisen Quietschen öffnete. Komischer Weise war ich noch nicht auf die Idee gekommen, nachzugucken, ob sich in dem Schrank noch mehr als nur meine Klamotten befand.
Doch da, auf der rechten Seite, hing, an einem Bügel, ein schwarzes Bündel Klamotten.
Aufgeregt zog ich es heraus und faltete es auseinander.
Meine Ausrüstung bestand im Wesentlichen aus zwei Teilen - einem Pulli und einer Hose. Nur waren dies keine gewöhnlichen Kleidungsstücke. Sie bestanden aus robustem festen Stoff und hatten Schützer an Ellenbogen und Knien integriert.
Die rabenschwarze Hose besaß zudem Unmengen an Taschen und einen Gürtel.
Der Pullover wurde aus leichtem Stoff gefertigt, der, wenn man ihn ins Licht hielt, leicht silbrig schimmerte.
Als ich mich nun umgezogen hatte, was gar nicht so einfach war, da der Pulli echt extrem eng war, fiel mir auf, dass sich noch etwas in dem Bündel befand.
Interessiert griff ich hinein und zog ebenfalls schwarze Laufschuhe und Fingerhandschuhe heraus.
Bevor ich mir diese allerdings anziehen konnte, stürmte eine aufgeregte Liz in voller Montage in mein Zimmer.
"Woohoo Reyna, komm schon", rief sie aufgeregt. "In zwanzig Minuten fangen die Spiele an!" Während sie das sagte, hüpfte sie aufgeregt auf und ab... wie ein kleiner blonder Flummi.
Ich grinste nur, zog mir meine Schuhe und die Fingerhandschuhe an, band meine Haare zu einem hohen Pferdeschwanz und folgte Liz hinaus zum Gelände der Element-Spiele.