The Elements Academy - A New Dawn

Kapitel 19 - Der Kampf

London, 19.11.2015

Die schwarze Tür zu meinem Zimmer flog krachend  ins Schloss, als ich aufgeregt in mein kleines Zimmer stürmte. Schlitternd kam ich vor dem Kleiderschrank zum Stehen und holte erst einmal tief Luft. In zwanzig Minuten würden endlich die langersehnten 'Element-Spiele' gegen die 'Elementary School' stattfinden. Und ich war natürlich ziemlich nervös. Aber so ging es allen anderen auch. Bereits imUnterricht waren die Spiele Gesprächsthema Nummer eins und während des Mittagessens wurden eifrig die verschiedensten Taktiken diskutiert.

Meine Finger strichen über den robusten Stoff meiner Trainingssachen, als ich das schwarze Stoffbündel aus dem Schrank zog. Mittlerweile hatte ich leider herausgefunden, wofür die integrierten Schützer an Ellenbogen und Knien waren...

'Hoffentlich muss ich mich heute nicht allzu sehr auf die verlassen', murmelte ich und zog mir in Windeseile die Klamotten über. Ich ließ meinen Blick ein letztes Mal durch das Zimmer schweifen und blieb an der weißen Uhr hängen, die ihr vetrautes Ticken von sich gab. "Noch zehn Minuten", sagte ich zu mir selbst und band meine blonden Haare zu einem hohen Pferdeschwanz zusammen. "Na dann mal los!"

Schweigend lief ich neben Louise und Leo her, die sich gerade darüber stritten, ob wir unsere Flagge in einer Höhle oder auf einem Baum verstecken sollten. Ich hörte nur mit halbem Ohr zu, da mein Herz wieder einmal viel zu schnell schlug. Man, war ich aufgeregt!

"Na?". Ich drehte mich nach rechts und blickte direkt in die Augen von Ethan, die so dunkel waren, dass die Iris mit der Pupille verschmolz. "W-wie bist du so schnell...?" Perplex zeigte ich zwischen dem Schatten-Element und mir hin und her. Auf dessen Gesicht breitete sich ein Grinsen aus. "Schatten-Element. Du weißt schon, Teleportation und so, ne?", lachte er. Ich schlug mir mit der flachen Hand vor die Stirn und schüttelte den Kopf. 'Gehirn, wo bleibst du, wenn man dich mal braucht?', tadelte ich mich in Gedanken, als wir auch schon bei den anderen Schülern angekommen waren.

Ich wollte mich gerade Ethan zuwenden, als die raue Stimme Mr. Browns über das Gelände hallte. "So, da nun alle da sind, können wir mit den 'Element-Spielen' beginnen! Wie Sie alle wissen, treten an diesem Tag die beiden Schulen gegeneinander an. Für die Schüler der 'Elementary School' werde ich jetzt noch einmal die Regeln verkünden...-" An diesem Punkt schaltete ich ab und schaute mich stattdessen in der Menge um. Anders als wir, trugen die neuen Elements keine schwarze, sondern graue Kleidung. Der Rest war gleichgeblieben.

"Also dann." Ich wandte mich wieder Mr. Brown zu, der sein Megafon erneut an seine Lippen legte. "Los geht's!"

Die Schüler der 'Elements Academy' setzten sich sofort in Bewegung, während die Neuankömmlinge einige Sekunden unsicher stehen blieben. "Los, Leute. Ihr müsst jetzt eure Flagge verstecken", rief Bill ihnen hektisch zu. Die Schüler schienen aus ihrer Starre zu erwachen und setzten sich nun auch in Bewegung. Die Spiele hatten begonnen...

~*~~*~

'Ohne Bäume wäre ich verloren gewesen!' Dieser Gedanke schoss mir durch den Kopf, als ich einen kleinen Hang hinuter sprang und mich erleichtert gegen einen grauen Findling fallen ließ. Schwer atmend rutschte ich an diesem entlang, bis ich das trockene Laub unter mir spürte. Mit meinem Ärmel wischte ich mir den Schweiß von der Stirn und befestigte einige lockere Strähnen wieder in meinem Zopf. Wie immer war ich verfolgt worden...was eine Überraschung. Diesmal jedoch von einem Elektrizität-Element, der es äußerst amüsant fand, mir Stromschläge zu verpassen und Blitze auf mich abzufeuern, so dass ab und an Äste von den Bäumen gefallen waren, denen ich nur knapp ausweichen konnte. Glücklicherweise versperrten diese dem Jungen dann den Weg, woraufhin ich ihn abhängen konnte.

Als mein Atem sich einigermaßen beruhigt hatte, fuhr ich mir noch einmal durch die Haare und richtete mich dann auf - nur um mich im selben Moment wieder hinter den riesigen Stein fallen zu lassen. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich auf den vibrierenden Sperr, der knapp einen halben Meter vor mir aus dem Boden ragte. Ich hielt den Atem an. 1...2...3...Die Sekunden vergingen und es kam mir wie eine Ewigkeit vor, bis ich Schritte hinter mir vernahm. Das Laub raschelte gefährlich leise, während die Person immer näher kam. 'Es muss ein Metall-Element sein', stellte ich nüchtern fest. 'Das heißt, er oder sie hat wahrscheinlich diesen Metallpanzer. Das wiederrum heißt, dass ich ihm oder ihr nicht wirklich etwas antun kann.' Ich seuftze frustriert auf. Komm schon, Reyna. Denk nach!